Die
schlechte Nachricht zuerst: genau wie Jochen hab` ich jetzt Trouble
mit der Krankenkasse in Deutschland. Die Rente ist zum Jahreswechsel
das erste Mal tatsächlich ausgezahlt worden und alles war gut, aber
jetzt ist alles schlecht. Es ist genau dasselbe wie bei Jochen, kam
aber wie aus heiterem Himmel erst jetzt.
Wir
wissen, dass auch Andere aus Deutschland per Boot unterwegs sind und
eine „Anwartschaft“ bei einer deutschen Krankenkasse
abgeschlossen haben. Das Problem scheint mit dem Beginn der Rente zu
tun zu haben. Allen mit Anwartschaft sei gesagt: Die deutsche
Krankenversicherung glaubt bei Rentenbeginn nicht mehr, dass Ihr im
Ausland seid! Diesen Trouble hatte Jochen schon und konnte ihn zum
Glück mit Hilfe eines Mitarbeiters des Bürgerbeauftragten des
Landes Schleswig-Holstein lösen. Bei mir liegt genau derselbe Fall
vor, aber -Pustekuchen- obwohl wir verheiratet und zusammen auf dem
Boot unterwegs sind (was der deutschen Krankenkasse eigentlich bekannt sein muss) glaubt die
deutsche Krankenkasse mir nicht, dass ich im Ausland bin.
Der
„Unglaube“ scheint, wie gesagt, mit dem Rentenbeginn zu tun zu
haben; denn während der gesamten vorherigen fünf Jahre Anwartschaft
gab es nie ein Problem. Die deutsche Krankenkasse wollte mich in den
letzten Jahren nie in Deutschland versichern und glaubte
offensichtlich, dass ich im Ausland bin, aber jetzt nicht mehr. Auf
einmal soll ich pflichtversichert werden in Deutschland. Sie scheint
auch erst jetzt auf mich aufmerksam geworden zu sein; denn ich will
die Anwartschaft kündigen, die jetzt nicht mehr erforderlich ist.
Vielleicht braucht die Krankenkasse Geld, was ja möglich ist, aber
da ich nicht in Deutschland bin, werden von ihr auch keine Leistungen
für mich übernommen. Und das auch schon während der letzten fünf
Jahre nicht.
Weil ich
seit Dezember Rentner bin und alles ok ist (dachte ich) habe ich die
Anwartschaft gekündigt. Das schien anfangs auch möglich, aber jetzt
flatterte uns (per Mail) ein Brief der deutschen Krankenkasse auf`s
Boot, der bei unserer Meldeadresse in Deutschland angekommen ist.
Und das
ist es wohl: die Meldeadresse in Deutschland!
Die wird
offensichtlich von der deutschen Krankenkasse als Wohnsitz angesehen,
in dem ich mich aufhalte, -tu ich aber nicht! Mein Lebensmittelpunkt
ist unser Boot und das befindet sich nun mal im Ausland. Die
Meldeadresse in Deutschland brauchen wir nur, weil wir uns ständig
woanders in der Welt aufhalten und von dort aus wichtige Post an uns
gemailt werden kann (z.B. Rechnungen der Netzagentur). Neue
Kreditkarten kriegen wir auch nur so, schließlich weiß die Bank
nicht, wann wir uns wie lange irgendwo aufhalten...
Also,
für alle, die unterwegs sind: habt Ihr eine Meldeadresse in
Deutschland, macht Euch bei Rentenbeginn auf Krankenkassen- Trouble
aus Deutschland gefasst.
Nun
genug davon und zu den guten Nachrichten: wir wollen weiter gen
Westen. Die Vorbereitungen laufen schon. Die bestellten Sachen aus
Deutschland sind vor etwa zwei Wochen hier in Langkawi angekommen und
endlich haben wir auch einen Platz auf der Bootswerft der Marina
Rebak. Da waren wir im letzten Januar schon mal und wollen wieder
hin. Aber es gab Probleme einen Platz zu bekommen. Bei der ersten
telefonischen Anfrage sagte man uns, es gäbe Wasserprobleme und
alles sei gecancelt. Die Wasserversorgung der kleinen Insel Rebak war
fast vollständig zusammengebrochen, weil wohl ein Fischer einen
Wasserzulauf zur Insel zerstört hatte, Schlauch kaputt. Nachdem das
reapiert war, kriegten wir aber trotzdem keinen Platz auf der Werft.
Jetzt gab es Probleme mit dem Travellift, er würde nicht arbeiten,
hieß es, und es sei alles bis auf weiteres gecancelt. Wir überlegten
schon auf die Werft in Pangkor zu gehen, die etwa 130sm von hier
entfernt ist. Schließlich mieteten wir uns für wenig Geld noch
einmal ein Auto auf Langkawi und fuhren zum Fähranleger nach Rebak,
um den Traverllift einmal selbst in Augenschein zu nehmen. Es stellte
sich heraus, dass doch alles funktioniert und er einsatzfähig ist.
Es hatte offensichlich einen Disput mit dem Kranführer gegeben und
Termine werden nur noch persönlich mit dem Chef ausgemacht und nicht
mehr per Telefon über das Büro. Nun haben wir den Termin. Am
dritten Februar kommt unser Boot mal wieder auf die Werft. Das
Unterwasserschiff braucht dringend neues Antifouling. Hoffentlich
bleibt es dabei.
Zu
Jochens Geburtstags- Jubiläum sind wir noch einmal auf die kleine
thailändische Insel Koh Lipe gefahren, für mich eine der schönsten
Inseln unserer Reise. Vor der Abreise per Fähre nach Lipe hatten wir
extra bei der Immigration gefragt ob wir noch einmal zurückkehren
dürfen nach Malaysia. „No problem“ sagte uns ein freundlicher
Beamter.
Der Jubilar auf Koh Lipe, welches Jubiläum wird nicht verraten
Die Wiedereinreise nach Langkawi/ Malaysia war dann aber leider doch ein
„problem“. Wir mussten uns eine kleine Standpauke anhören,
kriegten dann aber doch nochmal den Stempel für 90Tage Aufenthalt. „The last time“ sagte der Beamte (ein anderer Beamter)
mit ernster Miene. Wir haben schon von Anderen gehört, dass der
„Visa-Run“ schwieriger wird in Asien. Bald wird man sich in den
Ländern vielleicht nicht mehr länger aufhalten dürfen. Wir hatten
schon mit „MM2H -Malaysia, my second home“ geliebäugelt (ein
Visum für 10Jahre). Aber nun wollen wir doch weiter. Erst noch die
Werft und dann: Afrika wir kommen... vielleicht.
Tansanische Gastfahne selbstgemacht |