Samstag, 25. Juni 2016

Endlich Erholung vom Panama-Stress


Wir liegen vor Anker vor der Marina La Playita. In der Marina ist es für uns unerschwinglich: die erste Nacht soll 150,- US$ kosten und danach 1,50 US$ pro Fuß pro Nacht, -für uns 58,50 US$, plus 7% MwSt. Jetzt haben wir uns nur die Erlaubnis für`s Anlegen am Dinghysteg erkauft: 50,-US$ pro Woche plus 7%. Ist aber alles noch billiger als in den anderen Marinas am Ausgang des Panamakanals. Flamenco-Marina nimmt zurzeit 20,- US$ pro Tag für`s Dinghy, einen Rabatt bei mehreren Tagen gibt es nicht. Und im Balboa Yacht Club kostet zurzeit eine Mooring-Boje 0,70 US$ pro Fuß.
 
Links die Einfahrt zur Marina La Playita
 
 
Vielleicht finden einige unserer Leser es befremdlich, dass wir andauernd von Preisen schreiben,- aber hier in Panama haben wir seit dem Einklarieren ein Dollartrauma. Alle Preise sind hier übrigens immer ohne MwSt, auch im Restaurant. Gleich neben der Marina gibt`s Eines, das auch Wifi hat. Wir können dort sogar teilweise Fußball sehen,- ist doch gerade EM und einige Spiele werden gezeigt,- auf drei Fernsehern.
Übrigens mussten wir hier schon wieder zu einem Amt: ist man in einem anderen Bezirk muss man sich beim jeweiligen Port Captain anmelden. Zum Glück gibt`s Einen in der Flamenco-Marina, die fußläufig erreichbar ist, dort gibt es auch eine Immigration zum Ausklarieren. Der Port Captain wollte keine Dollars, kaum zu glauben !! Und es gibt von hier aus einen Bus, der direkt bis zur Albrook-Mall fährt, die wir schon kennen.
 
Die Bootshalle der Flamenco-Marina. Davor fährt gerade der Bus zur Albrook-Mall.
 
 
Einen kurzen Besuch machten wir in der Altstadt von Panama-City, der „neuen“ Altstadt. Die „alte“ Altstadt ist von dem Piraten Henry Morgen 1671 zerstört worden. Zwei Jahre später gründeten die Spanier in einiger Entfernung eine neue Stadt, die jetzige Altstadt. Es wird immer noch restauriert und leider war auch die Kathedrale mit einem Gerüst geschmückt. Aber viele der alten Gemäuer kann man in ihrer ganzen Pracht bewundern.

 

Am französischen Teil der Altstadt mit den Statuen der Kanalerbauer
 
Der goldene Altar steht in einer sehr unscheinbaren alten Kirche. Ein Pfarrer soll ihn vor Henry Morgan gerettet haben, indem er ihn mit schwarzer Farbe bemalte.
 
Die Kirche des heiligen Franziskus
 
Blick auf das Zentrum von Panama-Stadt
Auch hier wird
gewohnt in
der Altstadt


           
               
              



Jetzt, da wir auf einmal hier alles haben, was das Herz begehrt, können wir uns noch nicht zum Weitersegeln durchringen. Immerhin haben wir ein Cruising Permit, das ein Jahr gültig ist und unser Visum reicht noch bis Ende August. Erst einmal soll es deshalb noch auf die Las Perlas-Inseln gehen, wo wir uns vom Panamastress erholen möchten, - baden..., schnorcheln...,  Nichtstun.
Die Eröffnung der neuen größeren Schleusen für die Neo-Panamax- Giganten am Sonntag müssen wir nicht erleben, nachdem sich für uns in den letzten Wochen alles nur um den Panamakanal drehte. Unser nächstes sehr weit entferntes Ziel Französisch Polynesien muss noch etwas auf uns warten. Der Artikel in TO über die Aufenthaltsbedingungen dort ist wohl scheinbar veraltet. Ein Aufenthalt von bis zu 18 Monaten ist jetzt erlaubt, das Boot darf sogar 36 Monate bleiben. Und abschließendes Ein- und Ausklarieren geht jetzt auch auf anderen Inseln, auf denen es eine Gendarmerie gibt, nicht nur auf Tahiti. Papeete will nur alles gemailt haben. Wir hoffen es ist tatsächlich so...






 

Montag, 20. Juni 2016

Panama - nach unserer Passage


Jetzt sind wir selbst durch den Panama-Kanal gefahren und ankern seit zwei Tagen vor der Marina La Playita. Dort haben wir unsere Linehandler nebst Leinen und Reifenfender an Land gesetzt und freuten uns danach endlich wieder unser Böötchen für uns zu haben. Der Lotse wird vor dem Balboa Yacht Club von einem Pilotboot abgeholt,- mutig ist er von unserer Bordkante rübergesprungen nachdem er sich vorher eine Rettungsweste angezogen hatte.
 

Playita-Marina- jede Marina sieht aus wie die andere
 

Die Fahrt bleibt für uns nicht in guter Erinnerung. Unsere Linehandler – drei sehr junge männliche Wesen, kaum dem Kindesalter entwachsen und alles Verwandte unseres Agenten – haben unser Boot quasi in Besitz genommen. Sie waren sehr fordernd in dem was sie an Verpflegung haben wollten und nahmen keine Rücksicht in der Auswahl ihrer Plätze. Selbst dem Advisor nahmen sie anfänglich den schattigsten Platz an Bord. Es wurde zusehends unangenehmer. Die Drei spachen nur spanisch und zu guter Letzt versenkte noch einer von ihnen unseren einzigen Eimer im Kanal,- ohne im mindesten davon unangenehm berührt zu sein,- im Gegenteil, er sagte es nicht einmal.

Unser Advisor,- auch noch ziemlich jung- schlief zeitweise während der Fahrt über den Gatun-See. Er sprach, wie alle Advisor, natürlich englisch aber auf eine freundliche Unterhaltung hatte er offensichtlich keine Lust. Der erste Lotse, der uns durch die Gatun-Schleusen begleitete war immerhin etwas redseliger.
 
Warten auf den Lotsen auf den "Flats". Bevor er kam gab`s einen heftiger Regenschauer
 

Die Gatun-Schleusen durchquerten wir zusammen mit einer Dufour, die seitlich an uns festgemacht war und die mittels unseres Bootes gezogen wurde. In Pedro Miguel und den Miraflores-Schleusen bekamen wir dann noch einen zusätzlichen „Partner“. Ein sehr großer Katamaran bekam beide Boote, die Dufour und uns, jeweils seitlich angebunden und so ging es in den Pazifik.
 
Vor den Gatun-Schleusen
 
Unser "Partner" in den Gatun-Schleusen
 
Ade Atlantik
 

Als die vier zusätzlichen Personen von Bord waren, konnten wir endlich aufatmen. Die Linehandler wollten auf einmal noch zusätzlich Geld von uns, was wir vehement verweigerten. Es war schon vorher alles bezahlt worden, und es gab keine weiteren Kosten,- so war es uns auch von unserem Agenten versichert worden. Nieeee wieder Panamakanal !!!!
 
Nachts an der großen Mooring-Boje nach Durchfahrt durch die Gatun-Schleusen 
 
Nochmal am "Titan" vorbei- einer der Kräne mit der größten Tragkraft, die es gibt
 
In der Pedro-Miguel- Schleuse
 
Mit dem Kataman in der Mitte geht es in den Miraflores weiter runter. 
 
Pazifik, die Amerika-Brücke. Unsere zwei "Mitschleuser" vor uns. 
 
 
Übrigens braucht man eigentlich keinen Agenten,- zumindest nach unseren Erfahrungen. Um durch den Kanal zu fahren muss nur einmal bei dem Admeasurement Office angerufen werden, um den Admeasurer zu bestellen (Tel. Cristobal Admeasurement Office: 507- 443-2293 oder von der anderen Seite Balboa Admeasurement Office: 507- 272-4571). Der kommt sofort an einem der nächsten Tage oder an dem gewünschten Tag.
Nachdem alles ausgefüllt ist muss nur bei der Citibank die Passage bezahlt werden. Jeder Taxifahrer weiß, wo die ist und in der Bank selbst ist alles dafür durchorganisiert. Dann am nächsten Tag (ab 18 Std. später) oder einem der nächsten Tage den eigentlichen Termin für die Kanaldurchfahrt per Telefon bei der Kanalbehörde erfragen oder den Wunschtermin durchgeben, den macht der „Scheduler“ meist möglich (Tel.: 507- 272-4202). Das bezahlt ist, teilt die Citibank der Behörde mit. Fertig !!! 
Die Leinen und Fender könnte man ohne weiteres für weniger Geld als der Agent kostet kaufen, danach die Leinen verschenken, zerteilen oder verkaufen, und für Ballonfender findet sich meist noch ein Platz an Bord. Vielleicht lassen sich Leinen und Fender auch ohne Agent irgendwo leihen...

Wir haben die Kanalpassage als sehr einfach erlebt- eben einfach ein paar Schleusen, und es wird viel mehr Stress dazu verbreitet als notwendig ist, wohl nur zu dem Zweck Dollars zu ziehen.
 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 16. Juni 2016

Morgen Panamakanal


Die Kanalbehörde hat den Termin bestätigt. Freitag um 14.00 Uhr sollen wir auf den „Flats“ sein -dem Ankerplatz für Segelboote- und dort den Lotsen übernehmen. Die Leinen und Reifenfender liegen schon an Bord. Nur wann die Linehandler an Bord kommen ist noch unklar.



Wir werden wohl zusammen mit einer „Dufour“ geschleust. Der Skipper freut sich, dass ein Stahlkahn mit ihm fährt und er nicht allein ist. Heute haben wir per Bus die letzten Einkäufe in Colon gemacht und den Rest verstaut. Noch nie hatten wir soviel Proviant an Bord.

Chaos im Boot. Aber für alles finden wir einen Platz


Auch den Dieseltank haben wir hier an der Tankstelle noch füllen können und unseren Propeller konnten wir auch noch reinigen lassen. Jetzt ist fast alles vorbereitet. Gekocht wird auch schon: der Skipper-Smutje bereitet das Gulasch vor.
 
 
 
 
 
 
 
 

Montag, 13. Juni 2016

Panama - wir sind dran !


Jetzt ist es doch bald so weit: heute morgen hat Jochen bei der Panama Canal Authority angerufen und einen Termin für die Kanalpassage bekommen, - Freitag.
Um hier in Panama telefonieren zu können haben wir uns ein Mobiltelefon nebst SIM-Karte gekauft, alles zusammen für etwa 30,- US$. Damit hatten wir erst einmal unseren Wunsch-Agenten Tito angerufen, der auch sofort gekommen ist und alles mit uns besprochen hat. Die fehlenden Linehandler bekommen wir von ihm, und Reifenfender und lange Leinen bringt er vor der Abfahrt in die Shelter Bay- Marina. Den „Admeasurer“ hat er auch für uns bestellt und letzte Woche Donnerstag wurde unser Boot vermessen. Offiziell sind wir jetzt laut panamnesischer Behörden 39,89 Fuß lang. Gefragt hat er noch ob wir ein Horn zum Signalgeben haben und geguckt ob eine Toilette vorhanden ist. Nachdem alles ausgefüllt war und er zwei Bierdosen geleert hatte bekamen wir noch die Nummer über die alles weitere abgewickelt wird.



Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Marina-Bus nach Colon, um in der Citibank die Kanalpassage zu bezahlen. Alle Segelführer die wir haben berichten, dass man mit einer VISA-Kreditkarte bezahlen könne, stimmt aber nicht mehr. Bezahlt wird nur noch in bar und deshalb mussten wir noch zu einer anderen Bank laufen, denn in der Citibank bekommt man kein Bargeld. Es ist doch etwas anders als es uns die Neuseeländer beim Linehandling erzählt hatten Die Passage kostet für Boote unter 50 Fuß 800,- US$. Dazu kommen Gebühren für den Admeasurer und eine Sicherheitsgebühr, macht zusammen 984,- US$. Außerdem muss eine Kaution hinterlegt werden, - die beträgt momentan 891,-US$. Alles zusammen macht das 1875,- US$. Die Kaution soll abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 25,-US$ zurücküberwiesen werden,- in nur 2 – 3 Wochen (?). Ob wir das Geld je wiedersehen...  wir haben da unsere Zweifel. Besonders prickelnd: im Hafengebiet von Colon mit ca. 2000,- US$ cash herumzulaufen.
 
 

Und jetzt haben wir einen Termin,- unseren Termin für die Kanalpassage. Am Mittwoch sollen wir die Leinen und Reifenfender bekommen und am Donnerstag noch einmal den Termin bestätigen lassen. Hoffentlich bleibt es bei Freitag.
Für das leibliche Wohl unserer Linehandler und natürlich für den Lotsen haben wir für den ersten Tag Sandwiches und für den zweiten Tag „Gulasch“ vorgesehen, -nur aufwärmen, Nudeln kochen, fertig- und alle sind dann hoffentlich zufrieden. Eine größere Eisbox haben wir noch zusätzlich gekauft damit immer kühle Getränke vorhanden sind. Wenn alles klappt, sind wir am Sonntag im Pazifik.
 
 
 
 
 

Montag, 6. Juni 2016

Panama - Pazifik-Vorbereitungen


Mit dem Marina-Bus nach Panama-Stadt dauert etwa zwei Stunden. Er hält an einem Einkaufszentrum, das selbst für US-Verhältnisse gigantisch sein soll, die Albrook-Mall.

Der Eingang zur Albrook-Mall. Darin ist auch ein großes Kino, viele viele Geschäfte und Restaurants.

In der Stadt hofften wir eine Karte für unseren Plotter kaufen zu können,- wir haben noch keine für den Pazifik außer Open CPN. Per Taxi fuhren wir weiter zu dem Laden, der lt. Marinabroschüre Karten und Bücher verkauft. Bücher gab es dort zwar aber keine Karte für unseren Plotter. Der Verkäufer wusste ein anderes Geschäft, also weiter mit demselben Taxi. Wir haben doch noch Glück hier in Panama- kaum zu glauben- die Karte, die wir brauchen konnte dort einfach hochgeladen werden. Nach ca. einer Stunde war alles fertig, bezahlt wurde per Kreditkarte. Auch für andere Plotter können hier Karten geladen werden, und es gibt auch Ersatztteile für elektrische Steuerungen, Teile für Motoren, Dichtungen und vieles mehr. Übrigens hatten wir einen sehr freundlichen, Englisch sprechenden Taxifahrer, Antonio, der uns für wenig Geld hin und her gefahren hat.


Ein Teil unserer "Schätze"

Zurück in der Albrook-Mall fanden wir ein Geschäft, in dem wir uns sehr günstig mit jeder Menge T-Shirts eindecken können, zum Tauschhandel in den Regionen, die wir jetzt ansteuern. Angelhaken und Angelschnur zu günstigen Preisen fanden wir in Colon. Lesebrillen gibt es für unter 2,- US$. Schminksachen sollen auch gut zum Tauschen geeignet sein,- so wurde es uns zumindest erzählt. Und Kinder sollen von Luftballons begeistert sein,- was allerdings Plastikmüll bedeutet. Auch Musik-CD`s sind wohl geeignet, aber die möchten wir gern selbst behalten.



Am Checkpoint zur Shelter Bay-Marina

Jetzt bereiten wir uns langsam auf unsere eigene Kanalpassage vor. Roststellen am Rumpf werden beseitigt und per Marina-Bus schon mal größere Einkaufstouren gemacht. Es heißt, dass der Supermarkt in Colon ab einer Summe von 400,-US$ in die Marina liefert,- das aber wohl nur, wenn die Lieferfahrzeuge zur Verfügung stehen, -man soll vorher fragen. Mit dem Marina-Bus geht es auch ganz gut; denn hinten ist so viel Platz, dass alle Einkaufstüten dort gestapelt werden können. Bei über einem Monat auf See kommt dabei ziemlich viel zusammen, allein für Getränke brauchen wir fast den gesamten Stauraum.

Von den Neuseeländer haben wir die Telefonnummer von Tito bekommen, ein inoffizieller Agent, der bei der Organisation hilft und der nicht so teuer ist. Für einen offiziellen Agenten haben andere Deutsche 360,-US$ hingeblättert. Zusätzlich zu dem Honorar müssen wir auch die Leihgebühr für die Leinen und die Reifenfender bezahlen, und drei weitere Linehandler brauchen wir auch noch. Die Neuseeländer haben 110,-US$ für sechs Fender und vier Leinen bezahlt. Ein Linehandler von Tito soll 85,-US$ kosten,- das wären ohne Agentenhonorar schon wieder 365,- US$. Die Kanalpassage kostet -ohne Kaution- 890,-US$ (für Boote unter 50 Fuß).

Vorbereitungen für die nächste weite Fahrt

--Das französische Boot mit dem wir eigentlich Linehandling tauschen wollten ist noch immer nicht hier angekommen. Wir machen uns schon Sorgen wegen des heftigen Seegangs auf der Fahrt von Cartagena hierher, sie sind kurz nach uns am gleichen Tag gestartet. Ob wir andere Helfer zu günstigeren Preisen bekommen ist fraglich. Und drei weitere Personen nachts an Bord unterzubringen wird auch nicht ganz einfach.