Bei uns
ist etwas das „Lotterleben“ eingekehrt. Soviel Freizeit haben wir
uns während der Reise bisher selten gegönnt, aber hier machen wir
jetzt wirklich mal Pause. In der Marina, dem Royal Langkawi
Yachtclub, liegt man sehr ruhig. Nur die Fähren verursachen immer
wieder einen leichten Schwell, der aber durch die vorgebaute
Molenmauer sehr stark gebremst wird, sodass sich die Bootsbewegungen
in Grenzen halten. Leider ist der nächste Supermarkt etwas weiter
weg, etwa eine Viertelstunde Fußweg. Das mag manchem nicht so weit
erscheinen, aber bei den Temperaturen kostet es jedesmal Überwindung,
das etwas kühlere Boot zu verlassen.
Die Marina liegt gut geschützt. Die Mole (hinter den Booten) bremst den Schwell der Fähren. |
Auf einer Tafel neben dem Marina-Büro werden alle Boote mit Namen auf einem kleinen Schiffchen eingetragen. Wir sind auch drauf- Platz E29 (ein bisschen falsch geschrieben- macht ja nichts) |
Gleich neben der Marina liegt der geschäftige Fährhafen (Bildmitte rechts) |
Das Hafenmeister-Büro ist gleich hinter dem Fährterminal, nur zehn Minuten Fußweg. In jedem Hafen in Malaysia muss man sich beim Hafenmeister anmelden -und wenn man wieder lossegelt abmelden. |
Im Schatten sind es locker 35°
Celsius und körperliche Arbeiten werden hier, soweit möglich, auf
ein Minimum reduziert. Die Mitarbeiter der Marina laufen fast alle in
langer Hose und T-Shirt herum, immerhin einige auch in kurzer Hose.
„Draußen“ ist es genauso, wobei doch sehr viele Männer
kurzhosig sind. Aber die Frauen!! Man ist hier nunmal in einem
islamischen Land und so gut wie jede einheimische Frau ist körperlich
vollständig mit Kleidung bedeckt, einschließlich Kopfschleier,
trotz der unerträglichen Hitze; einige auch tatsächlich nur mit
Sehschlitz, aber das ist nur selten. Immerhin gibt es auch viele
Chinesinnen, die leicht bekleidet und haaroffen herumlaufen,
Europäerinnen tun es ihnen gleich. So gibt es hier ein buntes
Gemisch der Völker, aber islamische (arabische) Frauenkleidung ist
zweifelos vorherrschend. Wie wohl überall in Asien rauschen einem
hier die Mopeds auf der Straße entgegen. Frauen fahren
selbstverständlich auch, mit Kopfschleier unter dem Helm. Der Helm
scheint Vorschrift zu sein. Wir wollen auch über die Insel fahren,
aber lieber auf vier Rädern. Da ist dann auch eine Klimaanlage
inklusive und, wie fast alles hier auf Langkawi, ist ein Leihauto
äußerst günstig zu haben, für 50RM pro Tag (10,50 Euro); dazu ein
anderes Mal mehr...
Ein Meer von Mopeds steht vor dem Fährterminal. Vielleicht trauen wir doch mal, eine Fahrerin zu photographieren. Ist ja eigentlich nicht erlaubt, Datenschutz lässt grüßen. |
Der Park auf dem Weg zum Supermarkt, die sehr große Adler-Skulptur neben dem Fähranleger und die Moschee in Kuah, dem Hauptort auf Langkawi |
Das
Steuerparadies Langkawi bietet neben preiswerten alkoholischen
Getränken (die ja von Moslems verschmäht werden), auch allerlei
andere günstige Dinge, z.B. Belgische Schokolade, auch viele andere
süße Verführungen (nicht das, wie es sich jetzt anhört!!). Auch
Kleidung- und Speisen und Getränke im Restaurant sind äußerst
günstig. Bei den Marina-Liegern sehr beliebt ist Charlie`s Bar,
gleich neben dem Marina-Tor gelegen, vor allem zur „Blauen Stunde“
von drei bis sieben Uhr abends.
Die
Tierwelt Malaysias ist auch allenthalben präsent: fast jeden Abend
sehen wir eine Affenfamilie bei der Marina, die versucht, etwas von
den Speiseabfällen zu ergattern. Der Swimmingpool wird von ihnen
auch nicht verachtet, im sehr flachen Teil des Pools haben wir schon
welche gesehen, die sich sichtlich über ein bisschen Abkühlung
freuten. Im Park Richtung Supermarkt haben wir auch wieder Warane
gesehen und nochmal einen, der wohl im Bereich der Marina lebt und ab
und zu schwimmend an den Pontons zu sehen ist. Offenslichtlich sind
sie friedlich, werden nicht gejagt und halten gegenüber Menschen
immer gebührenden Abstand. Dabei sind sie ziemlich groß.
Die gibt`s hier auch: Spatzen |
Und:
unser Flaggenzertifikat ist da!!! Eigentlich bekommt man nur ein
Neues, wenn man vorher das „alte“ zurückgibt. Das wollten wir
aber nicht, weil es unser einziges Schiffsdokument ist, das wir den
Behörden immer vorlegen müssen beim Ein- und Ausklarieren. Noch in
Australien hatten wir deshalb einen längeren Brief an das BSH in
Deutschland geschrieben, mit der Bitte, uns ein neues
Flaggenzertifikat auszustellen, auch wenn wir das alte noch nicht
zurückgegeben haben. Dieser Bitte wurde entsprochen und wir sind
sehr dankbar, dass in diesem Fall wohlwollend für uns entschieden
wurde. Jetzt haben wir das Neue und das Alte ist per Post unterwegs
zum BSH nach Hamburg.
Das
Flaggenzertifikat erinnert uns nun natürlich wieder an „unser
Problem“: wie kommen wir nach Europa zurück, wo wir ja eigentlich
wieder hin wollen. Das Schiffsdokument ist jetzt gültig bis 2026,
der Reisepass auch noch einige Jahre. Arbeiten brauchen wir nicht
mehr. Einer von uns (Jochen) bekommt auch schon seine Rente, was
unsere Bordkasse erheblich entlastet. Zeitlich wäre also alles
möglich. Noch schwanken wir zwischen der sehr sicheren, der
gefährlicheren und der längeren Variante.