Samstag, 17. November 2018

Relaxen auf Langkawi


Bei uns ist etwas das „Lotterleben“ eingekehrt. Soviel Freizeit haben wir uns während der Reise bisher selten gegönnt, aber hier machen wir jetzt wirklich mal Pause. In der Marina, dem Royal Langkawi Yachtclub, liegt man sehr ruhig. Nur die Fähren verursachen immer wieder einen leichten Schwell, der aber durch die vorgebaute Molenmauer sehr stark gebremst wird, sodass sich die Bootsbewegungen in Grenzen halten. Leider ist der nächste Supermarkt etwas weiter weg, etwa eine Viertelstunde Fußweg. Das mag manchem nicht so weit erscheinen, aber bei den Temperaturen kostet es jedesmal Überwindung, das etwas kühlere Boot zu verlassen.
 
Die Marina liegt gut geschützt.
Die Mole (hinter den Booten) bremst den Schwell der Fähren.
 
 
 
Auf einer Tafel neben dem Marina-Büro werden
alle Boote mit Namen auf einem kleinen Schiffchen eingetragen.
Wir sind auch drauf- Platz E29 (ein bisschen falsch geschrieben- macht ja nichts)
 
 
Gleich neben der Marina liegt der geschäftige Fährhafen (Bildmitte rechts)
 
Das Hafenmeister-Büro ist gleich hinter
dem Fährterminal, nur zehn Minuten Fußweg.

In jedem Hafen in Malaysia muss man sich beim Hafenmeister anmelden
-und wenn man wieder lossegelt abmelden
 
 
Im Schatten sind es locker 35° Celsius und körperliche Arbeiten werden hier, soweit möglich, auf ein Minimum reduziert. Die Mitarbeiter der Marina laufen fast alle in langer Hose und T-Shirt herum, immerhin einige auch in kurzer Hose. „Draußen“ ist es genauso, wobei doch sehr viele Männer kurzhosig sind. Aber die Frauen!! Man ist hier nunmal in einem islamischen Land und so gut wie jede einheimische Frau ist körperlich vollständig mit Kleidung bedeckt, einschließlich Kopfschleier, trotz der unerträglichen Hitze; einige auch tatsächlich nur mit Sehschlitz, aber das ist nur selten. Immerhin gibt es auch viele Chinesinnen, die leicht bekleidet und haaroffen herumlaufen, Europäerinnen tun es ihnen gleich. So gibt es hier ein buntes Gemisch der Völker, aber islamische (arabische) Frauenkleidung ist zweifelos vorherrschend. Wie wohl überall in Asien rauschen einem hier die Mopeds auf der Straße entgegen. Frauen fahren selbstverständlich auch, mit Kopfschleier unter dem Helm. Der Helm scheint Vorschrift zu sein. Wir wollen auch über die Insel fahren, aber lieber auf vier Rädern. Da ist dann auch eine Klimaanlage inklusive und, wie fast alles hier auf Langkawi, ist ein Leihauto äußerst günstig zu haben, für 50RM pro Tag (10,50 Euro); dazu ein anderes Mal mehr...
 
Ein Meer von Mopeds steht vor dem Fährterminal.
Vielleicht trauen wir doch mal, eine Fahrerin zu photographieren. Ist ja eigentlich nicht erlaubt,
Datenschutz lässt grüßen.
 

Der Park auf dem Weg zum Supermarkt,
die sehr große Adler-Skulptur neben dem Fähranleger
und die Moschee in Kuah, dem Hauptort auf Langkawi
 
Das Steuerparadies Langkawi bietet neben preiswerten alkoholischen Getränken (die ja von Moslems verschmäht werden), auch allerlei andere günstige Dinge, z.B. Belgische Schokolade, auch viele andere süße Verführungen (nicht das, wie es sich jetzt anhört!!). Auch Kleidung- und Speisen und Getränke im Restaurant sind äußerst günstig. Bei den Marina-Liegern sehr beliebt ist Charlie`s Bar, gleich neben dem Marina-Tor gelegen, vor allem zur „Blauen Stunde“ von drei bis sieben Uhr abends.
 
 
 

 

Die Tierwelt Malaysias ist auch allenthalben präsent: fast jeden Abend sehen wir eine Affenfamilie bei der Marina, die versucht, etwas von den Speiseabfällen zu ergattern. Der Swimmingpool wird von ihnen auch nicht verachtet, im sehr flachen Teil des Pools haben wir schon welche gesehen, die sich sichtlich über ein bisschen Abkühlung freuten. Im Park Richtung Supermarkt haben wir auch wieder Warane gesehen und nochmal einen, der wohl im Bereich der Marina lebt und ab und zu schwimmend an den Pontons zu sehen ist. Offenslichtlich sind sie friedlich, werden nicht gejagt und halten gegenüber Menschen immer gebührenden Abstand. Dabei sind sie ziemlich groß.







Die gibt`s hier auch: Spatzen
 

Und: unser Flaggenzertifikat ist da!!! Eigentlich bekommt man nur ein Neues, wenn man vorher das „alte“ zurückgibt. Das wollten wir aber nicht, weil es unser einziges Schiffsdokument ist, das wir den Behörden immer vorlegen müssen beim Ein- und Ausklarieren. Noch in Australien hatten wir deshalb einen längeren Brief an das BSH in Deutschland geschrieben, mit der Bitte, uns ein neues Flaggenzertifikat auszustellen, auch wenn wir das alte noch nicht zurückgegeben haben. Dieser Bitte wurde entsprochen und wir sind sehr dankbar, dass in diesem Fall wohlwollend für uns entschieden wurde. Jetzt haben wir das Neue und das Alte ist per Post unterwegs zum BSH nach Hamburg.

Das Flaggenzertifikat erinnert uns nun natürlich wieder an „unser Problem“: wie kommen wir nach Europa zurück, wo wir ja eigentlich wieder hin wollen. Das Schiffsdokument ist jetzt gültig bis 2026, der Reisepass auch noch einige Jahre. Arbeiten brauchen wir nicht mehr. Einer von uns (Jochen) bekommt auch schon seine Rente, was unsere Bordkasse erheblich entlastet. Zeitlich wäre also alles möglich. Noch schwanken wir zwischen der sehr sicheren, der gefährlicheren und der längeren Variante.