„It`s
so hot“ und „This is not normal“, das hörten wir in der
vergangenen Woche von den Trinis. Dabei glaubten wir, dass diese
Hitze in dieser Jahreszeit normal wäre, aber offensichtlich war es
selbst den Trinis zu heiß. Dazu müssen wir erklären, dass Trinis
immer sehr gut gekleidet sind, selbst bei der größten Hitze tragen
die Männer stets lange Hosen und Hemden. Frauen sehen wir fast immer
im Kostüm oder Hosenanzug- in Deutschland sieht man diese Art
Kleidung fast nur zu besonderen Anlässen. Sogar die Arbeiter auf der
Werft haben fast alle immer lange Hosen an oder Overall. In dieser
Ganzkörperkleidung wäre es für uns kaum auszuhalten.
Ganzkörperanzug bei Kranarbeiten |
Nur
manchmal ziehen auch wir lange Hosen an. Zum Ein- oder Ausklarieren
beim Zoll und der Einwanderungsbehörde z.B. wird erwartet, dass man
„properly dressed“ ist.
Am Eingang zur Einwanderungsbehörde |
Aber
auch bei der Fahrt mit dem Sammeltaxi in die Stadt ziehen wir jetzt
schon lieber lange Hosen an, weil man sonst noch mehr unangenehm
auffällt- schließlich sind wir „weiß“, und das ist hier
außergewöhnlich. Unseren „Proper-Dress“ hatten wir auch letzten
Mittwoch angelegt: Wir hatten unseren Interview-Termin bei der
Amerikanischen Botschaft. Alles hat wunderbar geklappt und lief viel
unkomplizierter ab als wir gedacht hatten. In der Botschaft ist alles
gut durchorganisiert und nach etwa zwei Stunden wussten wir, dass das
Visum erteilt ist. Fingerabdrücke werden genommen und es gibt ein
kurzes Gespräch. Alle sind sehr freundlich und zuvorkommend. Wir
hatten während der ganzen Prozedur nie das Gefühl Schwierigkeiten
zu bekommen. Im Gegenteil,- es ist eher so, dass jedem ermöglicht
wird, das Visum zu erhalten und man in den USA willkommen ist.
Genauso erleben wir es hier auf Trinidad. Die Menschen sind überaus
freundlich, reden mit jedem und sind sehr, sehr hilfsbereit. Unseren
Reisepass mit dem eingetragenen USA-Visum holten wir eine Woche nach
dem Interview-Termin bei einer DHL-Station ab. Und ohne die Hilfe
einer „Einheimischen“ hätten wir diese Station wohl kaum
gefunden. Eine ältere Dame stieg extra mit uns zusammen an der
„richtigen“ Haltestelle aus dem Sammeltaxi aus und brachte uns zu
einem anderen Taxi. Den Fahrer wies sie an, uns direkt vor die Tür
der DHL-Station zu fahren, und sie sagte uns auch, wie wir wieder
zurück kämen. Wir hatten gleich mehrere solcher „Hilfsaktionen“
von uns völlig unbekannten Trinis. Noch ein Beispiel: In Port of
Spain suchten wir eine Postfiliale und eine sehr freundliche
hilfsbereite kleine Frau -auch wieder sehr gut gekleidet- brachte uns
zu der Filiale (wo sie selbst gar nicht hin wollte).
Während
der sehr heißen Tage regnete es nicht und wir begannen endlich
damit unseren Antirutsch-Belag auf Deck zu streichen; eine der
letzten Aktionen der ganzen Sanierungsarbeiten an unserem Boot. Es
sollte möglichst besser aussehen als das letzte Mal. Wir entwarfen
einen „Antirutsch-Flächen-Plan“ und los ging es mit Abkleben.
Runde Ecken schneiden |
Viele gerundete Ecken, spitz-, weit- und rechtwinklig |
Gerundete Ecken kleben |
Unser Beiboot, das wir noch immer nicht getestet haben, hängten wir an ein Fall damit das Deck frei war.
Unser neues Beiboot, noch fleckenlos |
Malen
ist wegen der Temperatur nur spätabends oder frühmorgens möglich,
und es musste trotz des Malens noch möglich sein sich an Deck zu
bewegen, deshalb dauerte das Ganze etwa zwei Wochen.
Endlich fertig |
Mit dem
Ergebnis sind wir zufrieden, und endlich (fast) fertig. Die ganzen
Arbeiten am Boot haben über zwei Monate gedauert. Jetzt endlich
hoffen wir wieder mehr „Reise“ zu erleben und den normalen
Bordalltag.