Sonntag, 25. Oktober 2015

Letzte Tage Trinidad


Jetzt sind wir schon über drei Monate auf Trinidad und sind endlich mit allen Arbeiten am Boot fertig. Man ist ja nie fertig- aber erst einmal müssen wir nichts machen. Von unserem Liegeplatz in Dock C bei Power Boat (immerhin ca. 21,- Euro pro Tag Gebühr) haben wir uns wieder verlegt an eine Boje in der Bucht von Chaguaramas (hier nur 4,50 Euro pro Tag) und können wieder den störenden Schwell der Wochenendfahrer, der Fischer und den Lärm der größeren Versorgungsschiffe der Bohrinseln genießen.
 
Wieder in`s Anker-und Bojenfeld in der Chaguaramas-Bucht
 
Der Lärm der Motoren der Versorgungsschiffe hört nie auf
 
 
Lange wollen wir hier an der Boje nicht bleiben und bereiten uns auf die Abfahrt nach Tobago vor. Unser Visum haben wir schon verlängert und zu den ersten drei Monaten Aufenthaltserlaubnis sind noch einmal fast sechs hinzugekommen. Dank an die Einwanderungsbehörde. Jetzt können wir ganz entspannt die Hurrikan-Saison hier auf den südlicheren Inseln ausklingen lassen, und auch so lange wie es uns gefällt auf Tobago bleiben.
Unser neues Beiboot ist endlich auch im Einsatz- und wir sind sehr zufrieden mit unserer Errungenschaft: beim Einsteigen können wir im Beiboot stehen (ist ja ein Aluminiumboden) und alles transportieren was notwendig ist.
 
Immer alles anschließen, damit nichts gestohlen wird
 
Endlich viel Platz im Beiboot
 
 
Abends ist es leicht an Bord zu heben, wo es dann an einem Fall über dem Vorschiff hängt.
 
Alle heben ihr Beiboot nachts an Bord
 
 
Keine nassen Füße mehr !!- oder vielleicht doch ??- aber dazu später...
 
Vor unserer Abfahrt haben wir noch eine kleine Wanderung zu den „Edith Falls“ gemacht. Der Weg führt an einem Golfplatz vorbei- mitten im Regenwald, durch das Tucker-Valley das nördlich der Chaguaramas Bucht liegt. An der Straße zum Golfplatz gibt es einen Kinderspielplatz und sogar einen Trimm-Dich- Pfad-- bei der Hitze hier kaum zu glauben. Wir haben niemanden gesehen, der die Übungen macht.
 
Golfen mitten im Regenwald
 
Jeder darf hier golfen -man muss nur eine Gebühr bezahlen
 
Spielplatz mitten im Regenwald
 
Der Anfang des Trimm-Dich- Pfades
 
 
Auch die Edith Falls waren ein Reinfall, denn wegen der überwiegenden Trockenheit führte der Fluss kein Wasser und so gab es auch keinen Wasserfall. Aber der Waldweg war schön.
 
Der Weg zum Wasserfall
 
 
 

Der Regenwald, immer wieder schön








 

Montag, 12. Oktober 2015

"Ruinen" in Port of Spain


Im Internet hatten wir einiges über Trinidad gelesen und dort gefunden, dass es in Port of Spain die „Magnificent seven“ gibt. Es sollen prachtvolle Gebäude aus dem letzten Jahrhundert sein, die sich reiche, bedeutende Bürger Trinidads um das Jahr 1904 bauen ließen, die durch den Kakaohandel zu Wohlstand gekommen waren. Die wollten wir auch gern einmal von Angesicht sehen.
Nachdem wir vom Optiker Jochens neue Brille abgeholt hatten machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Zum Glück hatten wir einen Regenschirm dabei, es wehte und regnete in Strömen, fast ein bisschen wie in Deutschland. Die Gebäude stehen am Queen`s Park Savannah. Ein schöner großer Park, der von den Einheimischen zur sportlichen Ertüchtigung genutzt wird- am Abend, denn es gibt leider nur wenige Bäume, die Schatten spenden. Wir sahen nur zwei im Park und Bäume an der Straße, die den Park umrundet. Diese Straße ist leider sehr stark befahren und entsprechend ist die Geräuschkulisse. Da wir uns trotz des Wetters bis hierhin vorgekämpft hatten, hofften wir nun die schönen alten Gebäude zu sehen.
Das erste, das Queen`s Royal College, steht direkt am Kreisverkehr.
 
 
Queen`s Royal College
 
Das im Renaissancestil erbaute Gebäude wird bis heute genutzt und ist die wohl beste Schule Trinidads.
 
Dann folgen, eins nach dem anderen, die restlichen sechs Magnificent. Die sind nun allerdings fast alle von blaugefärbten Wellblechwänden umgeben durch die man nicht hindurchsehen kann. Andere Neugierige haben wohl kleine Gucklöcher hineingebogen, so kann man einen Blick auf die einstigen Schönheiten erhaschen.
 
 
Roomor, auch Ambard`s House genannt
 
Erbaut im französischen Stil für einen Kakaoplantagen-Besitzer. Dieses Haus befindet sich immer noch im Privatbesitz. Es besteht aus Holz und muss ständig renoviert werden.
 
Der Archbishop`s Palace
Dieses Haus wird wohl immer noch genutzt und ist die Residenz des Erzbischofs.
 
 
Stollmeyer`s Castle
Vorbild für den Bau dieser Schönheit soll "Balmoral Castle" sein, die Sommerresidenz der englischen Königin.  Es war ein Hochzeitsgeschenk von Charles Fourier Stollmeyer, an seinen Sohn. Er selbst ist wohl reich geworden durch sein Engagement in der Asphaltindustrie auf Trinidad. Seit 1979 ist es im Besitz der Regierung und ziemlich baufällig.
 
Sie waren sicher einmal sehr schön, die Magnificent Seven, sind nur leider sehr vernachlässigt und müssten fast alle renoviert werden.
Hayes Court, den Sitz des anglikanischen Bischofs, haben wir nicht fotografiert; er ist gutem Zustand.  Von Mille Fleurs und Whitehall konnten wir wegen der Wellblechwände leider kein Foto machen. Durch den Zaun konnten wir nur ihren jämmerlichen Zustand erahnen.
Enttäuscht wurden wir auch vom Wild Flower Park auf unserem Rückweg zu einer Bushaltestelle- nicht eine Blume gab es in dem kleinen Park.
 
 






Dienstag, 6. Oktober 2015

Sightseeing auf Trinidad


Über den Highway ging es heute nach Süden zum Asphalt-See. Es gibt auf der Erde wohl nur drei solcher Seen, deshalb wollten wir unbedingt dort hin. Gleich zu Beginn unserer Fahrt gerieten wir allerdings leider in den allmorgendlichen Stau in Port of Spain, trotz teilweise sechsspuriger Fahrbahn (drei pro Seite).
 
So leer ist die Straße nach Port of Spain selten
 
 
Auf dem Highway ging es dann gut voran, bis wir in der südlicher gelegenen Stadt San Fernando waren. Leider nahmen wir die falsche Abfahrt und waren prompt wieder im Stau und erst nach zweimaliger „Rundfahrt“ endlich auf der Straße zum Pitch Lake- dem Asphalt-See. Das Verkehrschaos sollte uns noch den ganzen Tag begleiten. Schon vor der Ankunft am Pitch Lake merkt man am Zustand der Straße, dass der Untergrund in Bewegung sein muss. Nach dem etwas flacheren „Mitteltteil“ der Insel mit wenig üppiger Vegetation, geht es hier wieder „rauf und runter“.
Am Pitch Lake nahmen wir uns einen Guide, der uns sicher über den See führte und auch alles über den See erzählen konnte. Allein sollte man wohl nicht einfach loslaufen. Der „See“ erscheint tragfähig und man glaubt überall gehen zu können.
 
Unser Guide am Pitch Lake
 
 
Das dies nicht so ist zeigte uns der Guide an einem Foto von einem jungen Mann, der im Asphalt eingesunken ist als er -zum Glück nicht ganz allein- losmarschiert war. Seine Freundin holte Hilfe. Als die Helfer kamen war er schon fast bis zu den Schultern im See verschwunden und konnte nur mit Mühe befreit werden. Er musste im Krankenhaus behandelt werden und wäre fast erstickt wegen des Asphalts an seinem Körper.
Der See selbst erscheint ziemlich unscheinbar. Man sieht eine dunkle Oberfläche die von größeren und kleineren Wasserpfützen bedeckt ist, Regenwasser. Dieses Regenwasser wird abgepumpt.
 
Der Pitch Lake

 
 
 

 
 
Um die Asphalt-Oberfläche frei zu legen wird noch eine angetrocknete „Haut“ entfernt.
 
Unter einer angetrockneten Haut liegt der begehrte Asphalt
 
 
Zum Abbau des Asphalts werden heute Bagger eingesetzt, die auf vorher geprüften Teilen des Sees fahren können.
 
Früher verwendete man Loren zum Transport, jede fasst eine Tonne
 
 
Der See verändert ständig seine Oberfläche etwas und Teile, die einmal befahrbar waren können durchlässig werden. In solche Teile sollte man auch möglichst nicht treten.
 
Zähflüssiger Asphalt an der Oberfläche
 
Geier -hier Cobos genannt- kommen zum Essen ihrer Beute an den See
 
Aus dem Reet, die Pflanzen sind rund oder dreieckig, können Korbwaren hergestellt werden
 
 
Im See sollen sich noch immer ungefähr 10 Mill. Tonnen Asphalt befinden. Wie er entstand, darüber gibt es verschiedene Theorien. Der Asphalt wird in viele Länder exportiert und dafür wohl in Pellets gepresst. Die europäischen „Entdecker“ nutzten den Asphalt zum Abdichten ihrer Schiffe und auch die Ureinwohner benutzten den Asphalt als Baumaterial.
 
Nach dem Besuch des Pitch Lake fuhren wir auf der westlichen Landstraße zurück nach Norden. Hier reiht sich ein Ort an den anderen aber mangels Straßenschilder weiß man nie, wo man sich befindet. Rechts und links der Straße ist alles bebaut und wir waren froh in Chaguanas dem Verkehrschaos zu entrinnen und wieder auf den Highway einzubiegen.
Es ging wieder nach Norden, nach Port of Spain. Dort wollten wir noch das Fort George sehen, das hoch oben auf einer Bergkuppe errichtet ist und von dem aus Angreifer von Süden, aus dem Golf von Paria, abgwehrt werden sollten.
Es stammt aus dem Jahre 1805 und ist nach dem britischen König Georg dem dritten benannt. Auf dem Fortgelände steht ein sehr schönes Haus im viktorianischen Stil. Dies wurde wohl erst später, im Jahre 1883, gebaut als man das Fort als Signalstation nutzte und nicht mehr militärisch.
 
 
Die ehemalige Signalstation
 
 
Aus den Kanonen soll nie ein Schuss abgegeben worden sein und auch im Gefängnis wurde wohl nie jemand eingesperrt. Dieses nutzte man nur -wenn nötig- zur sicheren Aufbewahrung wichtiger Dokumente.
 
Kanone, gerichtet auf den Golf von Paria
 
Das Gefängnis in Fort George, nur für Dokumente genutzt
 
 
In Fort George waren wir fast ganz allein. Es wird offensichtlich als Ziel für sportliches Walking von den Einheimischen benutzt. Wir sahen viele Walker auf dem Weg nach oben als wir auf dem Rückweg waren. Andere Touristen als uns gab es -zumindest als wir dort waren- nicht. Dabei ist allein die Aussicht den Weg wert -finden zumindest wir.
 
Der Blick auf Port of Spain und die Bucht


 
 
 
 
 
 

Montag, 5. Oktober 2015

Nordküste Trinidad



Mit einem Leihwagen fuhren wir zwei Tage über die Insel und konnten endlich mehr von Trinidad sehen. Das Auto leihen war unkompliziert. Bezahlt wurde mit Kreditkarte und eine Kaution von 1000,- TT$ hinterlegt. Dann ging es los. Links zu fahren ist doch immer anders und der Verkehr hier auf Trinidad „grandios“. Jeder scheint mit dem Auto zu fahren und ständig gibt es Stau, selbst hier auf dieser relativ kleinen Insel mit „nur“ etwa 1,3 Mill. Einwohnern. Unser Leihwagen hatte auch schon einige Schrammen, wohl auch deshalb weil sich alle immer aneinander vorbeidrängeln auch wenn kaum noch Platz auf der Straße ist. Unsere erste Fahrt ging in den nördlichen Teil. Hier ist es gebirgiger und auch wenig Verkehr. Eine kurvenreiche und mit vielen Schlaglöchern versehene Straße führte uns weg vom Highway von der Stadt Arima aus (etwa in der nördlichen Mitte) an die Nordküste nach Blanchisseuse.
 
Mit Auto durch den Urwald
 
Die sehr enge Straße in sehr schlechtem Zustand
 
 
 
Die Straße geht mitten durch den Resturwald. Unser erstes Ziel war das Asa Wright Nature Center. Früher im Privatbesitz ist es nun allen zugänglich und in erster Linie ein Ziel für Vogelliebhaber.
 
"Verhaltensregeln" sieht man oft auf Trinidad
 
 
Von der Veranda des im alten Stil erhaltenen Haupthauses aus kann man wunderbar Vögel beobachten- und ist weg von aller Hektik.
 
Die Veranda des Haupthauses
 
Edle Inneneinrichtung
 
Sogar "Charles und Camilla" waren schon hier. Ein Foto das die beiden zeigt hängt an der Wand.

 
Futter gleich neben der Veranda, wohl ein "Ruby-topaz"-  Kolbri
 

Ein "Purple Honeycreeper"
 
 
 
 
Weiter ging es die Straße entlang, die zwar geteert ist aber eher etwas von Schotterpiste hat. Wir waren sehr erstaunt das uns hier sogar ein Maxi-Taxi begegnete. Schon fast an der Nordküste machten wir kurz Halt an einer Brücke, die über den Yarra-River führt. Ein sehr idyllisches Plätzchen an dem gebadet und wohl auch gern gepicknickt wird.
 
Picknick- und Badeplatz im Yarra-River
 
 
Die Straße wurde besser an der Nordseite nur leider ist die Sicht auf das Meer oft nicht möglich, weil sie zugebaut ist. Mit großen Mauern werden reiche Grundstücke vor neugierigen Blicken geschützt. Sehr schön und für alle zugänglich sind die Las Cuevas und Maracas Bay.
 
Die Maracas Bay

Ankerlieger in der geschützten Bucht


 
 
In Maracas- ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen „Trinis“- machten wir eine längere Pause bevor es zurück nach Port of Spain und von dort wieder nach Chaguaramas ging.
 
Auf dem Weg zurück