Über
den Highway ging es heute nach Süden zum Asphalt-See. Es gibt auf
der Erde wohl nur drei solcher Seen, deshalb wollten wir unbedingt
dort hin. Gleich zu Beginn unserer Fahrt gerieten wir allerdings
leider in den allmorgendlichen Stau in Port of Spain, trotz teilweise
sechsspuriger Fahrbahn (drei pro Seite).
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So leer ist die Straße nach Port of Spain selten |
Auf dem Highway ging es dann
gut voran, bis wir in der südlicher gelegenen Stadt San Fernando
waren. Leider nahmen wir die falsche Abfahrt und waren prompt wieder
im Stau und erst nach zweimaliger „Rundfahrt“ endlich auf der
Straße zum Pitch Lake- dem Asphalt-See. Das Verkehrschaos sollte uns
noch den ganzen Tag begleiten. Schon vor der Ankunft am Pitch Lake
merkt man am Zustand der Straße, dass der Untergrund in Bewegung
sein muss. Nach dem etwas flacheren „Mitteltteil“ der Insel mit
wenig üppiger Vegetation, geht es hier wieder „rauf und runter“.
Am Pitch Lake nahmen wir uns einen Guide, der uns sicher über den
See führte und auch alles über den See erzählen konnte. Allein
sollte man wohl nicht einfach loslaufen. Der „See“ erscheint
tragfähig und man glaubt überall gehen zu können.
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Unser Guide am Pitch Lake |
Das dies nicht
so ist zeigte uns der Guide an einem Foto von einem jungen Mann, der
im Asphalt eingesunken ist als er -zum Glück nicht ganz allein-
losmarschiert war. Seine Freundin holte Hilfe. Als die Helfer kamen
war er schon fast bis zu den Schultern im See verschwunden und konnte
nur mit Mühe befreit werden. Er musste im Krankenhaus behandelt
werden und wäre fast erstickt wegen des Asphalts an seinem Körper.
Der
See selbst erscheint ziemlich unscheinbar. Man sieht eine dunkle
Oberfläche die von größeren und kleineren Wasserpfützen bedeckt
ist, Regenwasser. Dieses Regenwasser wird abgepumpt.
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Der Pitch Lake
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Um die
Asphalt-Oberfläche frei zu legen wird noch eine angetrocknete „Haut“
entfernt.
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Unter einer angetrockneten Haut liegt der begehrte Asphalt |
Zum Abbau des Asphalts werden heute Bagger eingesetzt, die
auf vorher geprüften Teilen des Sees fahren können.
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Früher verwendete man Loren zum Transport, jede fasst eine Tonne |
Der See
verändert ständig seine Oberfläche etwas und Teile, die einmal
befahrbar waren können durchlässig werden. In solche Teile sollte
man auch möglichst nicht treten.
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Zähflüssiger Asphalt an der Oberfläche |
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Geier -hier Cobos genannt- kommen zum Essen ihrer Beute an den See |
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Aus dem Reet, die Pflanzen sind rund oder dreieckig, können Korbwaren hergestellt werden |
Im See sollen sich noch immer
ungefähr 10 Mill. Tonnen Asphalt befinden. Wie er entstand, darüber
gibt es verschiedene Theorien. Der Asphalt wird in viele Länder
exportiert und dafür wohl in Pellets gepresst. Die europäischen
„Entdecker“ nutzten den Asphalt zum Abdichten ihrer Schiffe und
auch die Ureinwohner benutzten den Asphalt als Baumaterial.
Nach dem
Besuch des Pitch Lake fuhren wir auf der westlichen Landstraße
zurück nach Norden. Hier reiht sich ein Ort an den anderen aber
mangels Straßenschilder weiß man nie, wo man sich befindet. Rechts
und links der Straße ist alles bebaut und wir waren froh in
Chaguanas dem Verkehrschaos zu entrinnen und wieder auf den Highway
einzubiegen.
Es ging wieder nach Norden, nach Port of Spain. Dort
wollten wir noch das Fort George sehen, das hoch oben auf einer
Bergkuppe errichtet ist und von dem aus Angreifer von Süden, aus dem
Golf von Paria, abgwehrt werden sollten.
Es stammt aus dem Jahre 1805 und ist nach dem britischen König Georg dem dritten benannt. Auf dem Fortgelände steht ein sehr schönes Haus im viktorianischen Stil. Dies wurde wohl erst später, im Jahre 1883, gebaut als man das Fort als Signalstation nutzte und nicht mehr militärisch.
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Die ehemalige Signalstation |
Aus den Kanonen soll nie ein
Schuss abgegeben worden sein und auch im Gefängnis wurde wohl nie
jemand eingesperrt. Dieses nutzte man nur -wenn nötig- zur sicheren
Aufbewahrung wichtiger Dokumente.
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Kanone, gerichtet auf den Golf von Paria |
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Das Gefängnis in Fort George, nur für Dokumente genutzt |
In Fort George waren wir fast ganz
allein. Es wird offensichtlich als Ziel für sportliches Walking von
den Einheimischen benutzt. Wir sahen viele Walker auf dem Weg nach
oben als wir auf dem Rückweg waren. Andere Touristen als uns gab es
-zumindest als wir dort waren- nicht. Dabei ist allein die Aussicht
den Weg wert -finden zumindest wir.
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Der Blick auf Port of Spain und die Bucht
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