Um es
gleich vorwegzunehmen: zum NYE ,wie es hier heißt, in Sydney zu
sein, ist keine gute Idee. Nur wer bereit ist etwa 500,-Aus$ (ca.
320,-Euro) pro Person zu bezahlen hat einen guten Blick auf das
Feuerwerk der Harbour Bridge und gleichzeitig ein schönes „Event“
bei Lifemusic.
Die Harbour Bridge vom Botanischen Garten aus Der Garten ist leider an NYE gesperrt. |
Wir
hatten versucht zum Macquarie Point (Mrs.Macquaries Chair) im
Botanischen Garten zu kommen wo die Sicht auch für das allgemeine
Volk ziemlich gut ist und waren schon um halb elf morgens am Eingang
am Kunstmuseum.
Am Kunstmuseum |
Erst um
zwölf wollten wir uns hier mit zwei befreundeten Seglern
treffen. Aber auch das war schon zu spät und die Menschenschlange
schon jetzt megalang. Alles war für den Massenandrang gut
vorbereitet, das muss man den Australiern zugestehen. Ein Mann mit
hochgehaltenem Schild zeigte das Schlangenende und in meanderförmigen
Reihen wurden die Menschen weitergeschleust.
Es dauerte Stunden, bis wir uns zum Kunstmuseum -das Gebäude im Hintergrund- vorgekämpft hatten. |
Wir
stellten uns an. Es ging unendlich langsam vorwärts. Das Warten war
immerhin sehr kommunikativ, Menschen aus aller Herren Länder standen
hier: viele Deutsche, Asiaten, Briten... auch einige Australier. Es
wurde schon reichlich „gebechert“, um den mitgebrachten Alkohol
zu vernichten, den man nicht in das abgesperrte Gelände mitnehmen
darf. Auch Glas ist nicht erlaubt. Jeder wird am Eingang
kontrolliert. Als wir endlich bis fast zum Eingang gekommen waren,
zeigte eine Videoinfo-Tafel, dass „Mrs.Macquaries Chair“ voll ist
und nur noch hereingelassen wurde, um in einem Bereich mit schlechter
Sicht stehen zu können.
Jetzt
war es schon nach drei Uhr nachmittags. Die zwei befreundeten Segler
hatten sich angesichts der Massen gar nicht erst angestellt und uns
per Smartphone mitgeteilt einen anderen Platz in der Stadt zu suchen,
von wo aus das Feuerwerk der Harbour Bridge zu sehen sein könnte.
Sie hatten einen gefunden: am Westufer des „Circular Quais“ (die
Zentralstation der Fähren,- wurde später auch gesperrt). Es war möglich, einfach dorthin zu spazieren.
Die östliche Seite am Circular Quai einige Tage vor NYE. Am 31.Dezember war alles gesperrt. Es lag am "Megaabend" natürlich auch kein Kreuzfahrer am Kai |
Die Ostseite am Circular
Quai war gesperrt; von dort hätte man einen sehr schönen Blick, das
aber ist nur für „Ticket Holder“, die den Eintritttspreis für
ein Event bezahlt haben. Auch das Opernhaus mit NYE-Event befindet
sich auf der Ostseite und war gesperrt. Es war überhaupt alles
gesperrt von wo aus das gemeine Volk einen guten Blick auf das
Feuerwerk hätte haben können. Wenn man das will, muss man viel Geld
bezahlen.
Das Opernhaus von "unserem" Platz aus einige Tage vor dem 31.Dezember. |
Jetzt
warteten wir zu viert, was weiterhin passieren würde. Immerhin
hatten wir einen Mauerplatz. Viele andere setzten sich einfach auf
den Boden. Es war voll,- und auch dieser Platz war nach einiger Zeit
wegen Überfüllung gesperrt, was uns über festinstallierte
Lautsprecher mitgeteilt wurde. Mitgeteilt wurde auch immer wieder,
dass Alkohol und Glas verboten sind und dass die Polizei sporadisch
Taschenkontrollen durchführt. -Musikalische Unterhaltung gab es
nicht. Die hätte man sich selbst mitbringen müssen. Das einzige
„Event“ für die Massen war die Darbietung eines „Kunstfliegers“,
der kurz bevor es dunkel wurde gegen acht Uhr seine halsbrecherischen
Manöver zeigte. Die danach folgende Lasershow von der Brücke fanden
wir nicht besonders sehenswert, vielleicht bekamen wir aber auch nur
zuwenig davon mit.
Vor der Brücke lichtdekorierte Boote mit zahlenden Gästen |
Endlich
um neun gab es dann das „Family-Firework“, das die wartende Masse
mit erlösendem Jubel begrüßte, untermalt mit Popmusik aus den
Lautsprechern. --Danach wieder warten..., warten...
An drei
Imbissbuden in unserer Nähe (die auch sonst immer da sind)
versorgten sich einige mit Pommes oder Eis. Dabei war es schwierig,
sich durch die Sitzgruppen der Menschen zu kämpfen. Das Einzige, was
zusätzlich aufgebaut war, waren Toiletten. Davon gab es genug, und
die waren so sauber, wie wir es noch nirgends erlebt haben. Sie
wurden ständig gereinigt und Toilettenpapier aufgefüllt. Soviel zur
guten Organisation der Menschenmassen an diesem Abend. 1,4Millionen
sollen es gewesen sein, die das Feuerwerk an der Harbour Bridge sehen
wollten. Wann genau Mitternacht war, wusste niemand so richtig. Aber
es muss ja gewesen sein als das Mega-Feuerwerk-Spektakel losging.
Feuerwerk der Harbour Bridge |
Alle,
alle versuchten per Smartphone soviel wie möglich davon einzufangen.
Über die Bucht verteilt gibt es mehrere Plätze, an denen Raketen
abgefeuert werden. Aber alle wollen natürlich „die Brücke“
dabei sehen. Wir hatten einen seitlichen Blick darauf und konnten auf
der Mauer stehen.
Nach
etwa einer Viertel Stunde war alles vorbei. Mit der bis hierher
geretteten kleinen Menge Rotwein stießen wir auf das neue Jahr an,-
und das war`s auch schon. Gleich nach dem Ende des Feuerwerks
strömten die Massen nach Hause oder in ihre Hotels. Auch das war
sehr gut organisiert, wie überhaupt alles für diese Menge Menschen
gut organisiert ist. -- Nur
leider ist es absolut kein Event für uns gewesen. Feuerwerk haben
wir schon besser erlebt,- aber: einmal im Leben waren wir an New
Years Eve in Sydney.