Vom 24. bis zum 29.August waren wir in Singapur. Singapur ist ganz anders als Indonesien, zumindest für uns, vielleicht auch für Andere die beide Länder erleben. Der Inselstaat hat sich von Malaysia 1965 abgespalten und ist autonom. Alles ist sehr sauber, wohl auch wegen der drastischen Strafen, die schon für kleine Vergehen verhängt werden. So gibt es zum Beispiel kein Kaugummi und vor allem keine Kaugummiflecken auf den Gehwegen, kein Graffiti und eine Fußgängerampel bei rot zu überqueren kostet 200,-SGP$ (etwa 125,-Euro), wenn man erwischt wird. So erzählte es uns zumindest ein einheimischer Fußgänger, der -wie wir- eisern an der Fußgängerampel auf „grün“ wartete obwohl einige andere Passanten die Straße bei „rot“ überquerten, weil kein Auto kam. Polizisten tragen übrigens nicht alle eine Uniform, an der sie als solche zu erkennen sind. Was natürlich alle wissen: auf Drogenbesitz steht die Todesstrafe, auch für Ausländer, und keine Botschaft kann dann noch helfen.
...und "Bugis", hier kann man alles günstig einkaufen
Hindu-Tempel mitten
in der Stadt
Chinatown |
Der Bereich der Stadt, in dem wir uns aufgehalten haben, ist
wie eine westliche Stadt mit allem was dazugehört, z.B. gutem Bus-
und U-Bahn- System. Wer will, kann viel Geld beim Shoppen ausgeben,
oder auch wenig. Für jeden Geldbeutel sind hier Geschäfte
vorhanden. Auch Essen gehen gibt es teuer oder preiswert. Wir fanden
eine sehr preiswerte Alternative zu den teureren Restaurants in den
Touristenvierteln. Den Urlaub vom Boot genossen wir sehr mit Dusche
und Klimanalage im Hotelzimmer. Draußen ist es hier natürlich auch
heiß, Singapur liegt praktisch auf dem Äquator.
Am Clarke Quay, eine Amüsiermeile |
Bootsfahrt auf dem Singapur-River |
Das berühmte Marina Bay Sands. Von oben kann man bei einem Drink die Aussicht genießen |
Singapur bei Nacht.
Die Light-Show mit
farbig beleuchteten
Springbrunnen im
Fluss und Laser vom
Marina Bay Sands
ist sehenswert
Zurück
auf Bali wollten wir bei der Einreise versuchen, ein verlängerbares
Visum zu bekommen, das VOA (Visum on Arrival). Und wir kriegten auch
eines. Es kostet pro Person 35,-US$, -das Geld hatten wir extra
mitgenommen. Der Beamte bei der Immigration auf dem Flugplatz, der
dreißig-Tage-Visa für „normale“ Touristen vergibt, schickte uns
zu einem anderen Schalter und nach wenigen Minuten hatten wir unser
VOA. Jetzt ist alles etwas entspannter und wir müssen uns nicht
sputen, aus dem Land auszureisen. Eine Verlängerung nach dreißig
Tagen für weitere dreißig Tage wäre möglich.
Von Bali
hatten wir bisher nur die Marina mit näherer Umgebung gesehen. Nur
einmal waren wir per Taxi zu einem Supermarkt in die Hauptstadt
Denpasar gefahren, aber mehr nicht. Wir wollten gern mit einem
Leihwagen die Insel erkunden und suchten im Internet nach einem
passenden Auto. Schließlich fragten wir auch im Marinabüro, ob man
uns einen Anbieter empfehlen könnte. Sofort offerierte uns die
freundliche Dame ein Leihauto, das wir, wie von uns gewünscht, drei
Tage haben konnten. Es würde morgen früh auf dem Parkplatz der
Marina stehen.
Wir freuten uns auf drei schöne Ausflugstage, nicht
ahnend, welcher Verkehr uns erwartete. Denn der Verkehr ist
unbeschreiblich. Wir wollten ja Sightseeing machen, Tempel sehen,
mehr von der Landschaft und der Lebensweise der Balinesen, Kraterseen
und Affen aber, wenn man es schafft mehr als einen Tempel pro Tag zu
besichtigen, ist man bei dem Verkehr schon gut dran. Vielleicht wäre
unterwegs Übernachten besser gewesen, denn so mussten wir immer noch
mit dem Auto zurück zum Boot.
Viele fahren nicht auf vier, sondern
auf zwei Rädern. Ein unübersichtliches Heer von Mopeds und
Motorrollern bevölkert die Straßen. Alle fahren (fast) wie sie
wollen, quetschen sich rechts und links an den Autos vorbei, biegen
einfach ein ohne groß zu warten (das machen Autos übrigens auch)
und schlengeln sich bei jeder Ampel so weit nach vorn wie möglich.
An jeder Ampel, an der man wartet, stehen Unmengen Mopeds. Einige
fahren auch bei „rot“ los -oder noch rüber, wenn die Kreuzung
frei ist, das sehen hier alle nicht so verbissen.
Zumindest
fährt man nicht besonders schnell, weil das wegen der Massen
unmöglich ist. Wir haben nur zwei Schnellstraßen erlebt, auf denen
man schneller als durchschnittlich 40kmh fahren konnte. Das ist die
Schnellstraße auf der man von der Marina zum Flugplatz fährt und
die Sunset Road in Nord-Süd-Richtung in
Denpasar. Für unsere Fahrt zum Kratersee „Bratan“, an dem der
Tempel Ulun Danu Beratan zu besichtigen ist, haben wir fast drei
Stunden gebraucht, es sind „nur“ etwa 55km.
Der Tempel am Kratersee Bratan. |
Tanah Lot (im Südwesten der Insel) |
Von der Marina in den Ort Ubud brauchten wir etwa zweieinhalb Stunden (etwa 25km). Ubud hat uns gut gefallen, während Denpasar sehr unübersichtlich erscheint. Den Touristenort Kuta, westlich von Denpasar haben wir ausgelassen, mangels Zeit. Anders als in Singapur, sahen wir übrigens auf Bali in den großen Tempeln, die von den Touristen massenweise besichtigt werden, niemals betende Hindus. Nach drei Tagen waren wir glücklich, das Auto ohne weiter hinzugefügte Schrammen zurückgeben zu können. Wir mussten es nur auf dem Marinaparkplatz abstellen. Davor sind wir nochmal zum Supermarkt gefahren: es gibt hier einen Carrefour!!!,- und viele Ausländer kaufen hier ein.
Sogar Wein steht hier in einem Extraregal, er ist nicht ganz billig, aber immerhin kann man welchen bekommen.
Heute ist Mittwoch, der vierte September und wir bereiten uns auf die Weiterfahrt vor. Die Marina ist nicht besonders schön und wir verlassen diesen Ort gern. Die lauten Bagger, die die Fahrrinnen vertiefen tragen auch nicht gerade zum Wohlbefinden bei.
Teilweise wurde sogar nachts gebaggert, was die nächtliche Erholung doch sehr beeinträchtigte. Die Fenderbezüge haben auch sehr gelitten und müssen erneuert werden.
Außerdem ist das Wasser mit Unrat übersät, wie scheinbar überall in den Gewässern in Indonesien. Auch auf der Fahrt von Saumlaki hierher nach Bali haben wir sehr viel Müll im Meerwasser gesehen, vor allem Plastikmüll.