Mittwoch, 19. Dezember 2018

Kurztrip von Langkawi nach Bangkok


Das Visum in Malaysia reicht für neunzig Tage, unseres wäre noch bis zum 29.Dezember gültig gewesen, aber trotzdem entschieden wir uns, schon früher auszureisen, um dann bei Einreise wieder ein erneutes 90-Tage-Visum zu bekommen. Man muss übrigens dafür mehrere Tage außer Landes sein. So wie es früher viele gemacht haben mit einmal Fähre Thailand und gleich wieder zurück, geht nicht mehr. Wir haben eine Werft in Langkawi gefunden, auf der wir Anfang Januar einen Krantermin für unser Boot vereinbart haben, und mit dann schon wieder längerem Visum haben wir keine Zeitprobleme.

Auf Langkawi steigen die Passagiere über eine Treppe ins Flugzeug

Ausgereist sind wir nach Bangkok, Hauptstadt Thailands. Per Flugzeug ist die Stadt von Langkawi aus einfach und vor allem günstig zu erreichen. Der Flug geht über Kuala Lumpur und bei der Ausreise hatten wir nur eine Dreiviertelstunde Zeit, das andere Gate zu finden. Dann mussten wir ja auch noch durch die Immigration. Glücklicherweise waren keine Menschenmassen mit uns unterwegs und alles klappte gut. Spätnachmittags am 4.Dezember landeten wir auf dem Don Mueang International- Airport in Bangkok, etwa 25-30km von unserem Hotel entfernt. Wir hatten uns nicht über Transportmöglichkeiten vom Flugplatz zum Hotel informiert und wollten deshalb ein Taxi nehmen,- und wurden auf`s übelste abgezockt. Der Preis war wohl doppelt so hoch wie „normal“ und dann nötigte uns der Taxifahrer bei Ankunft am Hotel auch noch zu einem Trinkgeld, das wir so eigentlich nicht bezahlt hätten. Wir trösteten uns damit, dass in Deutschland ein Taxi ebensoviel kostet. Solch eine Episode sollte uns nicht noch einmal passieren in Bangkok. Noch am selben Abend merkten wir, dass Touristen hier gnadenlos das Geld aus der Tasche gezogen wird. Man muss gut aufpassen, fast immer handeln und alle Wertsachen im Auge haben, ganz anders als wir es von Malaysia gewohnt sind. Vielleicht ist es nur in Bangkok so und die Menschen in Thailand eigentlich anders, aber diese Sache hat uns an der Stadt nicht gefallen. Nach der ruhigen Gelassenheit in Malaysia hatten wir erstmal einen Kulturschock.
 
 
 
Natürlich lag das auch daran, dass wir mitten im größten Touristenviertel gelandet waren, an der Khaosan Road. Abends ist hier die Hölle los: überall Kneipenrestaurants, Touristenläden, rollende Garküchen und fliegende Händler mit unnötigem „Firlefanz“. Selbst Massagen werden draußen an der Straße angeboten, die Liegen stehen auf dem Gehweg. Wir stürzten uns mittenrein, es machte Megaspaß den Trubel zu erleben. Das Hotelzimmer lag hintenraus, sodass man vom Lärm der Straße nachts nichts mehr hörte und seine Ruhe hatte.
 
Das, was links oben zu sehen ist, haben wir nicht gegessen.
Es lief auch jeden Abend eine Dame mit einem 
Tablett gegrillter Skorpione herum...
 
 
Unser Domizil lag sehr zentral mitten in der Altstadt, so konnten wir die meisten Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichen. Auch zum Fluß Chao Phraya waren es keine zehn Minuten Fußweg.
 
Im Nationalmuseum
 
 
                                  Buddha begegnet einem hier natürlich überall.
  Im Wat Pho (Tempel heißen hier Wat) befindet sich der 45m lange goldene Buddha (re.)  
 
Am Königspalast
 
 
Kurzhosig wird keiner in den Königspalast hereingelassen.
Am Eingang kann man benötigte Kleidung kaufen...
 
Am Wat Arun (Tempel der Morgenröte)
 
 
Mit den Fähren fahren macht trotz des Gedränges heidenspaß. Auf dem Fluß herrscht wegen des immensen Bootsverkehrs unglaublicher Seegang und beim Ein- und Aussteigen wackelt der Steg jedesmal sehr bedenklich. Aber das scheint hier niemanden zu interessieren. Eine Fahrt kostete nur 15Baht (etwa 0,4Euro), so weit wie man will. Das System mussten wir allerdings erst mal ergründen. Es ist anfangs nicht einfach einen Ticket-Verkäufer zu finden, und dann gibt es Boote mit orangener oder blauer Flagge. Manchmal muss man auch erst den Fluss queren, um dann weiter in die gewünschte Richtung fahren zu können. Per Fähre kommt man auch zu den Sehenswürdigkeiten, das schont die Füße und nach ein paar Tagen haben wir sie häufiger genutzt.
 


Kühler Limonensaft, köstlich


Bangkok hat etwas von Venedig, neben dem „großen Fluß“ Chao Phraya, der die Stadt in Ost und West teilt gibt es viele kleinere Flüsschen und Kanäle, die alle mit Fähren befahren werden. Zum Ende unserer Reise haben wir auch noch das Bussystem ausprobiert, Smarphone macht`s möglich. Ist eigentlich ganz einfach, äußerst günstig und man kommt auch überall hin. Nur mit dem Skytrain und der U-Bahn sind wir nicht gefahren. Auch die Tuk-Tuk haben wir ausgelassen, wegen der unglaublichen Abzockerei. Den Preis müsste man immer aushandeln und als Ausländer bezahlt man praktisch immer zuviel oder wird genötigt in einem Geschäft, an dem unplanmäßig gehalten wird, einzukaufen. Viele möchten natürlich trotzdem zumindest einmal mit einem Tuk-Tuk gefahren sein.




Am Floating-Market auf der Westseite des Flusses
In Chinatown

Warten auf Fahrgäste, Tuk-Tuk


Sicherlich haben wir nur wenig von Bangkok gesehen, in erster Linie natürlich die alten Tempel. Nur einmal sind wir zum großen Einkaufszentrum gefahren mit der Riesen-Mall „Centralworld“. Fast hätten wir sogar den König gesehen. Der ist am Verfassungstag als Fahradfahrer gekleidet mit vielen anderen durch die Stadt geradelt, auf dafür abgesperrten Straßen. Der ganze Innenstadtbereich war für den Fahrzeugverkehr gesperrt und die Einheimischen waren alle in gelb gekleidet. Das ganze Event dauerte uns dann aber doch zu lange, nachdem wir schon zwei Stunden gewartet hatten und immer noch kein König in Sicht war. Photographieren wäre übrigens nicht erlaubt gewesen, was uns extra von einem der Wachsoldaten mitgeteilt wurde.
 
 

Bangkok am Abend

Seit dem 12.Dezember sind wir jetzt wieder im beschaulichen Langkawi, erledigen kleinere Arbeiten am Boot (Abdeckung der Rettungsinsel repariert, ausgerissenes Gurtband an einem der Mastrutscher am Großsegel ersetzt...) und sind ansonsten faul. Anfang Januar haben wir einen Termin auf der BV-Werft und können das Unterwasserschiff mit neuem Antifouling malen.


Und: es ist schon wieder so weit!!

Wir wünschen Allen

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN


 
 
 
 
 

Samstag, 1. Dezember 2018

Zeitloses Leben auf Langkawi

Langkawi zeigt sich uns immer mehr als ein Ort, in dem man länger bleiben könnte. Ob wir uns dazu entschließen können? -wohl eher nicht, obwohl anscheinend viele hier auf Langkawi hängengeblieben sind. Wir treffen eine Deutsche, die hier eine Bar eröffnet hat; eine der Bootswerften wird von einem Russen geleitet, und viele „Ausländer“ haben hier ihr Segelboot angemeldet.

Die Insel ist gar nicht groß (etwa 19sm x 17sm Luftlinie), bietet aber viel mehr als anfangs gedacht. Eine Woche mieteten wir uns ein Auto (nur 50RM pro Tag -etwa 10,50Euro) und klapperten einen Teil der Sehenswürdigkeiten ab. Das Straßennetz ist sehr gut, aber alles schafft man nicht in einer Woche. Trotz der vielen Menschen, es sollen etwa vierundfünfzigtausend sein, gibt es überall noch Urwald auf der Hauptinsel und auch auf den vielen kleineren Inselchen drum herum. Eine der Inseln besuchten wir per Fähre, Rebak. Sie hat eine sehr geschützte Marina, die auch Hartplätze bietet und der Travellift könnte unseren Dreizehntonnen- Panzer heraushiefen.

Unser kleines Mietautochen

Mit dem Auto fuhren wir zum Fähranleger
Im Hintergrund die Insel Rebak

 

 
Der Fähranlegesteg auf Rebak

Der Hartplatz
Die Marina auf Rebak liegt sehr idyllisch und gut geschützt
aber man ist sehr von allem abgeschnitten.
Nirgends kann man einkaufen und müsste jedesmal mit der Fähre fahren (10RM


Gleich neben der Marina liegt ein Resort und es ist hier verdächtig still und ruhig. Wir fragen uns ob lautes Schleifen und Hämmern am Boot hier möglich wäre; denn als wir da waren hörten wir nichts, es war Mucksmäuschenstill und wir waren nicht sehr angetan von dem Gedanken, hier an Land zu stehen. Aber es soll auf Langkawi kaum eine andere Möglichkeit geben, irgendwo Antifouling-Arbeiten zu machen.


Die Werft sei voll, sagte man uns und alles für die nächste Zeit reserviert. Keine schönen Aussichten. Was sollten wir jetzt machen; denn vor der Weiterfahrt muss das Unterwasserschiff auf jeden Fall einen neuen Anstrich bekommen. Nachdenklich und still fuhren wir mit der kleinen Fähre wieder zurück. Am selben Tag versuchten wir es noch auf einer anderen Werft, hatten da aber auch kein Glück. Erst später sollten wir erfahren, dass es doch noch eine weitere Möglicheit auf Langkawi gibt, aber erstmal stellten wir dieses Problemchen zurück und machten weiter Sightseeing.
Eine Megaaussicht über die gesamte Inselwelt Langkawis hat man vom Mount Mat Chincang, dem zweithöchten Berg. Eine Seilbahn, die Cable Car (ist übrigens aus Österreich), fährt zum 705m-hohen Gipfel, sogar die Südspitze Thailands soll man von hier aus sehen können. Elke hatte wir immer ein mulmiges Gefühl in der freischwebenden Gondel, aber natürlich kamen wir heil oben an und auch heil wieder runter.





Die Telaga-Marina im Westen der Insel
Viele ankern auch davor.
Oben
Wer will, kann übrigens oben auch noch über eine
ziemlich freistehende lange Brücke laufen.
Für mich (Elke) wär das nichts


Das Oriental Village unterhalb der Seilbahn
Eingang zur Cable Car






Den Wildlife Park haben wir auch nicht ausgelassen und brauchten dafür fast einen ganzen Tag. Weiter ging es noch zum Pflanzengucken in den Mardi Agrotechnology Park und zu einem der Wasserfälle, dem Durian Perangin Wasserfall im Norden der Insel.












Ein kleines Highlight war der Besuch der Gedenkstätte der Mahsuri. Vor etwa zweihundert Jahren wurde die junge Frau zu Unrecht des Ehebruchs bezichtigt und hingerichtet. Als sie starb soll sie Langkawi für mehrere Jahre mit einem Fluch belegt haben. Hier konnten wir endlich einmal alte malayische Kultur sehen, um die Gedenkstätte ist ein kleiner Ort gebaut, die Kota Mahsuri. Ansonsten scheint hier alles vom Islam und arabisch orientalisch überlagert zu sein.


Das Grab von Mahsuri
Traditionelle malayische Gebäude


Wir hatten Glück: es gab eine kurze Musikeinlage auf alten Instrumenten


Uns wurde angedroht, die Marina wegen einer Rallye verlassen zu müssen- vielleicht. Aber dann durften wir doch bleiben und konnten sogar die Siegerehrung -leider nur sehr kurz und bündig- verfolgen. Die Band spielte viel südamerikanische Musik und war supergut.


Alles vorbereitet für die Preisverleihung
Für alle Rallyeteilnehmer gab es Buffet



Weiterhin erholen wir uns im Royal Yacht Club auf Langkawi, konnten aber immerhin, da scheinbar erlaubt, die Seiten unseres Stahlkahns entrosten (zumindest hat keiner gemeckert). Leider entwickeln sich immer wieder Roststellen am Übergang der Edelstahl- Scheuerleiste zur „normalen“ Stahllegierung des Rumpfes. Backbord und Steuerbord sehen jetzt wieder besser aus. Der Ankerbereich und die innere Fußreling sind noch unschön. Die wollen wir aber erst auf der Werft in Angriff nehmen,- wenn alles klappt Anfang Januar. Davor ist noch eine Reise angesagt: wegen des Visums, das „nur“ drei Monate gültig ist, müssen wir kurzzeitig aus Malaysia ausreisen. Bangkok haben wir uns ausgesucht. Übermorgen geht`s los.