Heute ist schon der 10.April. Der „Zaunpfahl“ hat wirklich zugeschlagen: die Kreditkarte ist zwar jetzt da (vor 1Woche angekommen nach 3-wöchiger Postreise) aber jetzt haben wir ein Riggproblem, das sich hinzieht,- und wir dadurch zumindest so lange hierbleiben werden müssen, dass eine Segelweiterreise nach Westen auf der geplanten Route nicht mehr möglich sein wird. Um die Nordspitze Sumatras sollte der Weg führen, vorbei an Pulau Weh, der vorgelagerten Insel, und dann von dort auf südwestlichem Kurs (ca.250°) weiter direkt zu den Seychellen. Die Malediven wollen wir auslassen und nur hindurchsegeln durch den One-and-Half-Degree Channel. Ja,- was machen wir jetzt?
Gestern
hat ein Katamaran abgelegt mit Ziel Südafrika. Aber auch der segelt
schon jetzt nicht mehr um die Nordspitze Sumatras, sondern will
erstmal Richtung Süden, um dann erst beim Krakatao, der Sunda-Straße
zwischen Sumatra und Java, nach Westen abzubiegen. Schon im April
sollen sich die üblen Windmonster in der Bengalensee bilden, dann
allerdings noch weiter nördlich bei etwa 10°N. Hier in Langkawi ist
man auf 6°20N und Sumatras Spitze liegt bei ca.6°N. Wenn man danach
gleich südlicheren Kurs nimmt, geht man den Zyklonen und vor allem
deren Wellen aus dem Wege. Aber ob wir das noch machen?
Jochen
hat kein Problem mit dem Gedanken, hierzubleiben und erst Anfang
nächsten Jahres loszusegeln. Mir graust davor, ständig in einer
Marina zu sein oder vor Anker zu liegen und kaum einmal zu segeln.
Alle neunzig Tage müssten wir wegen des Visums das Land verlassen.
Man kann nach Thailand segeln (bis Ao Chalong auf Phuket ca.130sm-
eine Nachtfahrt). Aber es wird hier jetzt auch noch immer heißer und
die Luftfeuchtigkeit nimmt zu. Zurzeit haben wir nachts um die 27°,
am Tag um 32°, im Boot ist es oft heißer. Nicht gerade angenehm und
unsere Aktivitätsgelüste sind nicht sehr ausgeprägt.
Gut eingepackt gegen die Sonne |
Einige Boote
haben eine Klimaanlage. Das wollen wir nicht, unsere Ventilatoren
geben normalerweise genügend Kühle, wenn man sich nicht sonderlich
bewegt... Aber eigentlich wollen wir es ja so: warm, immer grün und
nie schon nach sechs Stunden Tageslicht wieder Dunkelheit, wie in
Deutschland im Winter.
Also genug gejammert, es geht uns gut!! Wir
haben hier alles was man braucht und können gut und günstig leben.
Peppige Unterhaltung in der Einkaufsmall |
Fischerhafen auf der Westseite Langkawis |
War leider schon geschlossen- kein Fisch. Wir waren zu spät dran |
Einheimische leben auch hier teilweise in auf Stelzen gebauten Häusern am Wasser |
Arbeiten am Boot brauchen wir auch nicht, wenn das Rigg
nicht wäre. Jochen hat sich schon mehrmals von mir in den Mast
kurbeln lassen. Rechts an der oberen Saling hat sich die Halterung
gelöst, die die Want an ihrer Stelle hält. Diese Halterung wurde
durch eine Schraube gehalten. Alles ist heruntergefallen, nur
natürlich diese Schraube nicht. Die sitzt fest am Kopf der Saling
und will sich einfach nicht abdrehen lassen. W40-Bearbeitung hat
bisher nicht geholfen, und wenn sie sich nicht bald bewegen lässt,
will Jochen das Ganze mit Draht befestigen oder mit einer Schelle.
Eigentlich müsste die Oberwant auch so da bleiben, wo sie ist, aber
besser wäre es natürlich, sie ist wirklich sicher fest mit der
Saling verbunden. Weitere Arbeiten am Boot sind momentan nicht
notwendig.
Jochen wieder mal in schwindelnder Höhe |
Hier auf
Langkawi ließe sich noch sehr viel am Boot arbeiten. Wir könnten es
auch etwas verschönern, z.B. endlich den Innenausbau verbessern. In
der Hundekoje fehlt noch einiges, und auch das Cockpit könnte mit
Holz besser aussehen. Zeitlich hätten wir kein Problem und alles,
was man dazu braucht, lässt sich hier kaufen oder bestellen.