Seit
zwei Tagen liegen wir vor Anker in der Chatham Bay auf Union Island. Von dem Hauptort Clifton an der Ostseite sind wir in diese Bucht an der Westseite geflüchtet.
Hier ist es endlich einmal so schön und ruhig, wie wir es uns in der
Karibik wünschen. Aber auch hier liegen mehr als zwanzig Boote und
täglich kommen „Einheimische“ Grenadiner mit ihren kleinen
Booten und wollen etwas verkaufen. Trotzdem,- schnorcheln ist hier
schön und es gibt keinen Lärm vom Strand und nur wenig
Dinghy-Verkehr.
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Die Chatham Bay |
Erst
seit dem letzten Freitag sind wir in den Grenadinen. Davor lagen wir
über eine Woche in der Tyrrel Bay auf Carriacou, die uns etwas an
die Bucht von Charlotteville auf Tobago erinnerte. Es ist hier
ähnlich ruhig und verschlafen, die Einheimischen sind freundlich und
man kann in einigen kleinen „Supermärkten“ einkaufen -die diesen
Namen allerdings nicht verdienen- und in einigen Kneipen sein Bier
trinken.
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Die Tyrrel Bay auf Carriacou |
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Eine Kneipe am Strand |
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Bier am Sandstrand in der Palmenhütte |
Zum günstigen Preis, 7 EC $ für uns beide- ungefähr 2,40
Euro, fuhren wir mit dem Sammeltaxi in den Hauptort eine Bucht
weiter, nach Hillsborough, sahen uns die kleine Stadt an und kauften
Fisch auf dem Fischmarkt.
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Die Hauptstrasse in Hillsborough, daneben der Strand |
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Links geht's runter zum Wasser |
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Der Strand von Hillsborough |
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Lobster gibt es hier überall |
Auch in dieser Bucht liegen einige Segler
vor Anker, meist direkt am Fähranleger oder auch vor „Sandy
Island“, einer kleinen sehr schönen Insel mit Sandstrand mitten in
der Bucht.
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Der Fähranleger, dahinter einige Ankerlieger |
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Sandy Island in der Bucht von Hillsborough |
Eine kleine Wanderung machten wir auf die andere Seite der
Insel nach Belmont. Dorthin ging es erst einmal hoch und dann wieder
runter. Von oben hat man einen wunderbaren Blick nach Süden auf die
vorgelagerten kleinen Inselchen zwischen Grenada und Carriacou; auch
Grenada ist noch zu sehen. Weit auseinander liegen die einzelnen
Inseln in der Karibik sowieso nicht. Diese kurzen Strecken sind wir
gar nicht gewöhnt,- ist wie „Kaffeesegeln“ auf der Ostsee.
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Richtung Belmont |
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Am Ortsende, die Ostseite der Insel Carriacou |
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Von dort sind wir gekommen, die Südseite |
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So wohnte man früher |
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So wohnen die meisten heute |
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Davon gibt es hier viele. Es ist ähnlich wie auf Tobago |
Letzten
Freitag gingen wir Anker auf in Tyrrel Bay nachdem wir tags zuvor
ausklariert hatten und motorten die kurze Strecke nach Union Island, unser Ziel war der Ankerplatz vor dem Hauptort der Insel Clifton.
Der Wind kam genau gegenan, es weht hier ja praktisch immer aus
Nordost, und es sind nur knapp 10 sm. Schon nach 2 ½ Stunden fiel
der Anker vor Clifton. Geschützt nur durch
ein Riff konnte der Passatwind hier ordentlich am Anker zerren. Wir
vertrauten unserem Anker und machten uns auf zum Einklarieren. Leider
scheint das einfache Ein-und Ausklarieren mit SailClear -früher
eseaclear- momentan nicht zu funktionieren. Schon beim Ausklarieren
in Tyrrel Bay mussten wir per Hand ein Formular ausfüllen, so war es
auch hier. Ist aber Alles ziemlich einfach, und nachdem wir unseren
„Eintritt“ in Form von 70 EC $ bezahlt hatten bekamen wir auch
unseren Stempel bei der Immigration in unseren Pass,- war gleich
nebenan.
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Customs und Imigration sind zwischen den zwei Häusern |
Nach dem Einklarieren gönnten wir uns ein Bier und staunten
gleich über die Preise. Hier in den Grenadinen scheint Alles nochmal
teurer zu sein als in Grenada. Vielleicht setzt sich das nach Norden
hin so fort...??
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Beim Bier gucken wir oft wie das Wetter wird, fast überall gibt es WiFi
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Darüber mussten wir schmunzeln, das Teufelchen steckt im Detail und der Fettnapf lauert überall |
Nach dem Bier wollten wir noch etwas einkaufen und
eigentlich noch irgendwo etwas essen. In den Restaurants, von denen
es hier in Clifton viele gibt, waren die Preise astronomisch.
Schließlich aßen wir etwas in einem „Restaurant“ in dem sich
nur Einheimische aufhielten und wo die Preise nicht so hoch waren.
Hier wollten wir nicht lange bleiben. Die ganze Karibik scheint durch
europäische und US-amerikanische Touristen bevölkert und verdorben
zu sein. Überall scheint es nur laut zu sein und alle wollen „Fun“.
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Das Dinghy-Dock in Clifton auf Union Island |
Als wir uns am nächsten Tag für einige Tage mit Lebensmitteln
versorgen wollten fanden wir praktisch nichts von dem was wir
suchten. In den „Supermärkten“ gibt es kaum etwas mit dem man
sich selbst etwas kochen könnte und vor allem keine frischen
Lebensmittel, z.B. Fleisch. Einen Fisch kauften wir noch auf dem
„Fischmarkt“. Dort wo der laut Plan sein sollte „lümmelten“
ein paar Männer herum und machten eher den Eindruck schläfrig
Übriggebliebener der letzten Nacht. Auf Jochens Nachfrage hin erhob
sich tatsächlich einer von ihnen und führte uns zu seinem kleinen
Boot auf dem in einer Kühlbox Fische auf Eis lagen. Wir kauften
einen Snapper, auch der überteuert mit 20 EC $. Wieder zurück auf
dem Boot gingen wir sofort Anker auf und fuhren um die Insel herum in
die Chatham Bay. Auch auf einen Besuch der kleinen selbstgebauten
Feierinsel „Happy Island“ verzichteten wir. Tags zuvor war dort
zur Happy Hour die Hölle los, was wir von unserem Boot aus
beobachten konnten.
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"Happy Island" mitten auf dem Riff, davor ankern die Boote |