Montag, 18. Januar 2016

Carriacou und Union Island


Seit zwei Tagen liegen wir vor Anker in der Chatham Bay auf Union Island. Von dem Hauptort Clifton an der Ostseite sind wir in diese Bucht an der Westseite geflüchtet. Hier ist es endlich einmal so schön und ruhig, wie wir es uns in der Karibik wünschen. Aber auch hier liegen mehr als zwanzig Boote und täglich kommen „Einheimische“ Grenadiner mit ihren kleinen Booten und wollen etwas verkaufen. Trotzdem,- schnorcheln ist hier schön und es gibt keinen Lärm vom Strand und nur wenig Dinghy-Verkehr.

Die Chatham Bay




Erst seit dem letzten Freitag sind wir in den Grenadinen. Davor lagen wir über eine Woche in der Tyrrel Bay auf Carriacou, die uns etwas an die Bucht von Charlotteville auf Tobago erinnerte. Es ist hier ähnlich ruhig und verschlafen, die Einheimischen sind freundlich und man kann in einigen kleinen „Supermärkten“ einkaufen -die diesen Namen allerdings nicht verdienen- und in einigen Kneipen sein Bier trinken.
 
Die Tyrrel Bay auf Carriacou
 
Eine Kneipe am Strand
 
Bier am Sandstrand in der Palmenhütte
 
 
Zum günstigen Preis, 7 EC $ für uns beide- ungefähr 2,40 Euro, fuhren wir mit dem Sammeltaxi in den Hauptort eine Bucht weiter, nach Hillsborough, sahen uns die kleine Stadt an und kauften Fisch auf dem Fischmarkt.
 
Die Hauptstrasse in Hillsborough, daneben der Strand
 
 
Links geht's runter zum Wasser
 
Der Strand von Hillsborough
 
 
Lobster gibt es hier überall
 
 
Auch in dieser Bucht liegen einige Segler vor Anker, meist direkt am Fähranleger oder auch vor „Sandy Island“, einer kleinen sehr schönen Insel mit Sandstrand mitten in der Bucht.
 
Der Fähranleger, dahinter einige Ankerlieger
 
Sandy Island in der Bucht von Hillsborough
 
 
Eine kleine Wanderung machten wir auf die andere Seite der Insel nach Belmont. Dorthin ging es erst einmal hoch und dann wieder runter. Von oben hat man einen wunderbaren Blick nach Süden auf die vorgelagerten kleinen Inselchen zwischen Grenada und Carriacou; auch Grenada ist noch zu sehen. Weit auseinander liegen die einzelnen Inseln in der Karibik sowieso nicht. Diese kurzen Strecken sind wir gar nicht gewöhnt,- ist wie „Kaffeesegeln“ auf der Ostsee.
 
Richtung Belmont
 
Am Ortsende, die Ostseite der Insel Carriacou
 
Von dort sind wir gekommen, die Südseite
 
So wohnte man früher
 
So wohnen die meisten heute
 
Davon gibt es hier viele. Es ist ähnlich wie auf Tobago
 
 

Letzten Freitag gingen wir Anker auf in Tyrrel Bay nachdem wir tags zuvor ausklariert hatten und motorten die kurze Strecke nach Union Island, unser Ziel war der Ankerplatz vor dem Hauptort der Insel Clifton. Der Wind kam genau gegenan, es weht hier ja praktisch immer aus Nordost, und es sind nur knapp 10 sm. Schon nach 2 ½ Stunden fiel der Anker vor Clifton. Geschützt nur durch ein Riff konnte der Passatwind hier ordentlich am Anker zerren. Wir vertrauten unserem Anker und machten uns auf zum Einklarieren. Leider scheint das einfache Ein-und Ausklarieren mit SailClear -früher eseaclear- momentan nicht zu funktionieren. Schon beim Ausklarieren in Tyrrel Bay mussten wir per Hand ein Formular ausfüllen, so war es auch hier. Ist aber Alles ziemlich einfach, und nachdem wir unseren „Eintritt“ in Form von 70 EC $ bezahlt hatten bekamen wir auch unseren Stempel bei der Immigration in unseren Pass,- war gleich nebenan.
 
Customs und Imigration sind zwischen den zwei Häusern
 
 
Nach dem Einklarieren gönnten wir uns ein Bier und staunten gleich über die Preise. Hier in den Grenadinen scheint Alles nochmal teurer zu sein als in Grenada. Vielleicht setzt sich das nach Norden hin so fort...??
 
Beim Bier gucken wir oft wie das Wetter wird, fast überall gibt es WiFi

 
Darüber mussten wir schmunzeln, das Teufelchen steckt im Detail und der Fettnapf lauert überall
 
 
Nach dem Bier wollten wir noch etwas einkaufen und eigentlich noch irgendwo etwas essen. In den Restaurants, von denen es hier in Clifton viele gibt, waren die Preise astronomisch. Schließlich aßen wir etwas in einem „Restaurant“ in dem sich nur Einheimische aufhielten und wo die Preise nicht so hoch waren. Hier wollten wir nicht lange bleiben. Die ganze Karibik scheint durch europäische und US-amerikanische Touristen bevölkert und verdorben zu sein. Überall scheint es nur laut zu sein und alle wollen „Fun“.
 
Das Dinghy-Dock in Clifton auf Union Island
 
 
Als wir uns am nächsten Tag für einige Tage mit Lebensmitteln versorgen wollten fanden wir praktisch nichts von dem was wir suchten. In den „Supermärkten“ gibt es kaum etwas mit dem man sich selbst etwas kochen könnte und vor allem keine frischen Lebensmittel, z.B. Fleisch. Einen Fisch kauften wir noch auf dem „Fischmarkt“. Dort wo der laut Plan sein sollte „lümmelten“ ein paar Männer herum und machten eher den Eindruck schläfrig Übriggebliebener der letzten Nacht. Auf Jochens Nachfrage hin erhob sich tatsächlich einer von ihnen und führte uns zu seinem kleinen Boot auf dem in einer Kühlbox Fische auf Eis lagen. Wir kauften einen Snapper, auch der überteuert mit 20 EC $. Wieder zurück auf dem Boot gingen wir sofort Anker auf und fuhren um die Insel herum in die Chatham Bay. Auch auf einen Besuch der kleinen selbstgebauten Feierinsel „Happy Island“ verzichteten wir. Tags zuvor war dort zur Happy Hour die Hölle los, was wir von unserem Boot aus beobachten konnten.
 
"Happy Island" mitten auf dem Riff, davor ankern die Boote