Leider mussten wir Neukaledonien schon wieder verlassen. Einige Boote bleiben während der Zyklonsaison dort, aber um einen guten Platz zu bekommen, muss man weit in voraus reservieren. Unser Platz in der Marina ist vergeben und muss am ersten Dezember für den reservierten Gast frei sein. Bei einem Wirbelsturm werden die Boote mit Ketten an einem Ponton unter Wasser fixiert. Die Leinen vorn am Steg bleiben aber die Verbindung zu den Fingerstegen wird aufgehoben. Gut gefendert mit Leinen unter dem Boot, die die Fender an ihrer Stelle halten soll dann alles gut gehen. Die Zyklone in Neukaledonien kommen meist erst später in der Saison -wenn sie denn überhaupt kommen. Im letzten Jahr kam noch einer im April, der die Insel voll getroffen hat.
Solch einen Sturm wollen wir eigentlich nirgendwo erleben, auch nicht, wenn es irgendwo "sicher" sein soll. Deshalb segeln wir doch lieber jetzt nach Australien. Das Wetter ist nicht ganz so, wie wir es uns wünschen aber nach einer Woche sollten wir ankommen. Und für diese Zeit lässt sich die unangenehme Schaukelei aushalten. Südöstlich von Neukaledonien befindet sich gerade ein Tief, das mehr Wind und vor allem hohen Seegang bringt. Deshalb sind alle Segler, die nach Neuseeland starten wollen, noch nicht losgesegelt. Wir bekommen von diesem Gebilde leider etwas mehr Seegang ab; lt. Wetterbericht aber nur für einen Tag. Diesen Tag haben wir gerade. Am Freitag sind wir gestartet, jetzt ist es Sonntagmorgen und die Wellen kommen mit 2,5m von der Seite. Morgen soll es wieder ruhiger sein. Mit dem zweiten Reff im Groß und halb ausgerollter Genua kommen wir gut mit um die 5kn voran. Der Wind ist böig aus Südost mit manchmal 27kn und dann wieder nur 16kn. Immerhin haben wir nicht mehr die 30kn Wind, die unser Windmesser anzeigte als wir aus der Riffpassage vor Neukaledonien ausgefahren sind. Unser Zielhafen ist Brisbane.
Pos. 23°30S 162°40E ,Kurs 250°