Es war
Freitag der dreizehnte als wir von Low Island weiter nach Norden
segelten. Eigentlich wollten wir nur bis zur nächstgelegenen
Ankerbucht und dann dort wieder die Nacht verbringen, aber der Wind
war so heftig, dass er uns bei ausgerollter Genua mit über 6-7
Knoten vorwärtstrieb. Der Wind kam genau von hinten, deshalb
segelten wir wieder mit unserer Lieblingsbesegelung: gut ausgerollte
große Genua. Unterwegs entschieden wir uns für Cooktown als
nächstes Ziel, brauchten dafür aber noch Motorunterstützung, um
bei Tageslicht anzukommen. So schossen wir mit teilweise über acht
Knoten vorwärts, schafften es so aber vor der Dämmerung.
Unterwegs begegnet man immer wieder großen Pötten im Tiefwasserweg innerhalb des Barriere Riffs |
Anfahrt nach Cooktown Über die Barre in den Ankerbereich weiter entfernt vom Ort wollten wir nicht |
Der kleine Hafenbereich. Zwei australische Segelboote lagen hier an der Mole. |
Cooktown. Der Name verrät natürlich schon, um wen es hier geht: James Cook. Der hatte die Endeavour nicht weit entfernt auf ein Riff gesetzt und hier von der Crew reparieren lassen, nachdem seine Mannschaft das Schiff bis in die Bucht geschleppt hatte. Viele Namen erinnern an dieses Ereignis: das Riff heißt heute Endeavour Reef, der Fluss, in den das Schiff geschleppt wurde Endeavour River und die kleine Stadt: Cooktown. Die spätere Ansiedelung der Weißen hatte eher etwas mit Goldfunden zu tun. Aber es gibt auch ein Cook-Museum, wo ein Orginalanker und eine Kanone der Endeavour zu sehen sind, die neben anderen Dingen auf dem Riff liegend über Bord geworfen worden waren, um dass Schiff zu erleichtern und wieder flott zu machen.
Ein Originalanker und eine Kanone von Bord der Endeavour. |
Cooktown
hat uns gut gefallen, wie überhaupt der Norden Australiens uns
bisher viel besser gefällt als der Süden des Landes. Nochmal
einkaufen zu halbwegs vernünftigen Preisen bevor wir wieder ablegten nach zwei Tagen, weiter Richtung Norden.
Cooktown. Wohl die letzte Stadt, die wir auf dem australischen Festland sehen. |
Den nächsten Ankerplatz hatten wir hinter dem Cape Melville geplant, dem Kap, an dem es laut
Wetterbericht immer wieder heftigeren Wind gibt. Wider erwarten war
das Wetter ruhig. Wie vorherberechnet kamen wir am frühen Morgen
dort an und wollten eigentlich nach durchwachter Nacht an den
Flinders Islands ankern, segelten dann aber doch weiter bis zum
nächsten Kap, dem Kap Grenville und ankerten dann gleich dahinter,
gut geschützt in der sehr schönen Margaret Bay.
Stanley Island, eine Insel der Flinders Group hinter dem Cape Melville. Es dämmerte gerade als wir dort ankamen, entschieden uns dann aber den Weg fortzusetzen bis Cape Grenville. |
Am nächsten Morgen vor Cape Grenville. Der Leuchtturm steht bei Hicks Island an der Südostseite des Kaps. |
Der Skipper beschäftigt mit der Anfaht zum Ankerplatz |
Fallböen gab es
hier auch, aber die Ankerbucht war richtig schön. Hier ist man fern
der Zivilisation: kein Internet, keine Menschen, kein Ort. Einige
Touristen fahren mit 4-Rad-Antrieb- Autos über die Schotterstraßen
der Halbinsel zum nördlichsten Punkt des australischen Festlands,
Cape York, und es gibt wohl auch einige kleine Orte- auch kleine
Flugplätze. Eine sehr abgeschiedene Region Australiens. In die
Aboriginal- Gebiete, von denen es hier im Norden einige gibt, darf
man nur mit Genehmigung,- zumindest wurde es uns so berichtet. Wir
blieben einen Tag und segelten dann weiter nach Thursday Island in
der Torres Straße.
Wir verlassen die schöne Ankerbucht Margaret Bay |
Die gefürchtete Torres Straße zeigte sich uns
zahm und ruhig. Bei fast Stillwasser kamen wir am Ankerplatz vor der
Insel an. Ohne Gezeitentafel wären wir hier nicht gern unterwegs.
Vor Thursday-Island ankern nur sehr wenige bis gar keine Segelboote, weil es immer heftigen Wind und starke Strömungen gibt. Ruhiger ist ankern vor Horn-Island, der südlich gegenüber liegenden Insel. Aber Einkaufsmöglichkeiten und vor allem die Customs sind alle auf Thursday Island. Deshalb fällt der Anker in der Ankerbucht vor Thursday- Island.
Vor Thursday-Island ankern nur sehr wenige bis gar keine Segelboote, weil es immer heftigen Wind und starke Strömungen gibt. Ruhiger ist ankern vor Horn-Island, der südlich gegenüber liegenden Insel. Aber Einkaufsmöglichkeiten und vor allem die Customs sind alle auf Thursday Island. Deshalb fällt der Anker in der Ankerbucht vor Thursday- Island.
Eine der Inseln in der Torres-Straße, die nach Wochentagen benannt sind- Tuesday Island. In Zukunft sollen wieder die "alten" Aboriginal-Namen benutzt werden. |
Wednesday-Island |
Thursday-Island |
Der Ankerplatz liegt weiter links im Bild hinter den Hafenanlagen |
Der Ankerplatz vor der Insel |
Horn-Island gegenüber von Thursday Island |
Es ist nicht tief und der Anker hält im Schlick sehr gut auf etwa nur 4m. Heute ist Samstag und erst morgen wollen wir mit dem Dinghy an Land. Hoffentlich schafft es unser kleiner Außenborder mit seinen nur 3,5PS gegen die Strömung bis zum Dinghy-Steg.