Mittwoch, 25. Juli 2018

Raus aus Australien- Torres Strasse


Einklarieren -Ausklarieren,- Einklarieren -Ausklarieren,- Einkl..., so geht das die ganze Zeit. Unser Nervenkostüm ist bei Papierkrieg sowieso nicht das beste, aber Indonesien ist wieder mal etwas besonderes. Für den ganzen ständigen Papierkrieg haben wir ein „Büro“ an Bord. Das braucht man. Und weil die Sachen leider nicht weltweit genormt sind, haben wir jede Menge doppelt, so auch zwei Drucker. Das liegt daran, dass man Druckerpatronen für europäische Modelle leider z.B. in Australien nicht kaufen kann. Und da wir nie in Deutschland sind, können wir uns auch keine mitbringen. Also blieb uns nichts anderes übrig als einen zweiten Drucker zu kaufen.


 
Wegen der unterschiedlichen Stromspannungen in den bereisten Ländern haben wir auch zwei Schwingschleifer, zwei Winkelschleifer ...usw. Wohl jedes Boot, das lange unterwegs ist hat jede Menge Teile und Ersatzteile an Bord. Bloß, wohin mit dem ganzen Kram? Und wenn man etwas braucht, muss jedesmal ziemlich viel umgeräumt werden. Das ganze muss ja danach auch wieder weg, also nochmal räumen. Wie gesagt, diese Sache beansprucht das Nervenkostüm doch sehr, und wir würden auch lieber nur am Strand liegen und gemütlich in der Gegend herumsegeln. Wenn alles nur so einfach wäre...

Seit Samstag liegen wir vor Thursday-Island vor Anker, unsere letzte Station bevor wir Australien verlassen. Hier kann man ausklarieren. Die Customs haben wir schon gefunden und schon mal die Formulare bekommen, die wir für das Ausklarieren ausfüllen müssen. Wir brauchen uns nicht länger vorher anmelden, ein Tag reicht, dann soll alles zügig erledigt werden und wir bekommen unser Zarpe, das Ausklarierungsdokument, für das nächste Land. Das muss man dann dort beim Einklarieren vorlegen. Hat man keines, kann es schwierig werden.


 

Australien müssen wir nach dem Ausklarieren innerhalb von 24Std. verlassen. Man muss also auch schon im voraus sehr genau wissen, dass es auch losgeht mit dem Weitersegeln, erst noch auf gutes Wetter warten geht nicht mehr. Man müsste sonst wieder einklarieren...


Heute ist Mittwoch und in den letzten Tagen haben wir alles für die Weiterfahrt vorbereitet. Mit dem Dinghy konnten wir immer problemlos an Land, trotz Wind und Strömung, der Außenborder schafft es allemal uns sicher zum Dinghy-Steg zu bringen.



 



Der Diesel-Vorrat wird nochmal aufgefüllt, auch wenn der Sprit hier ziemlich teuer ist, und Wasser holen wir uns in unseren 5-L-Kanistern, die wir an Bord haben. Lebensmittel einkaufen ist auch nicht gerade billig, aber immerhin gibt es hier alles zu kaufen. Die australische Gasflasche lässt sich auch nochmal auffüllen.

Auf dem Weg zum Supermarkt

Thursday-Island Zentrum, Main Street

 



Auf der Insel scheint alles gut organisiert zu sein. Es ist ja der nördlichste Außenposten Australiens und die Border Control ist allgegenwärtig. Vor unserer Ankunft wurden auch wir angefunkt und mussten unsere Absichten durchgeben. Wir machen noch ein wenig Sightseeing und besuchen den historischen Friedhof auf einem der höchsten Punkte der Insel. Von hier aus hat man einen schönen Rundumblick auf die anderen Inseln, die alle dicht an dicht liegen.


Im Hintergrund Mitte bis rechts die große Prince of Wales-Island,
links Horn-Island
 

Blick auf Hammond-Island, nordwestlich von Thursday-Island
 
Die Torres Straße ist ziemlich flach und es gibt nur wenige Fahrrinnen, vor allem für die größeren Pötte. Als wir vor ein paar Tagen gekommen sind war gerade auflaufendes Wasser und unterm Kiel wurden mindestens 6m gezeigt. Hereinmotort in die Enge zwischen Horn-Island und Thursday-Island sind wir durch die Flinders Passage und den Ellis Channel. Hier gibt es einen Zick-Zack- Kurs mit etwas verwirrender Betonnung, die in OpenCPN einen schwer nachvollziehbaren Kurs zeigt. Aber das Flach, das hier betonnt ist, sollte man tunlichst umfahren. Unsere Karte für unseren Plotter löst das Ganze besser auf.  
 
 
 
 
 
 
Wir werden von Thursday-Island aus durch den Normanby Sund, zwischen Prince of Wales- Island und Hammond- Island auf die „andere Seite“ nach Westen fahren und dann erst Segel setzen. Es soll im Sund Strömungen bis zu 8kn geben. Natürlich hoffen wir, dass es weniger sind und haben uns für einen Abfahrtstermin früh morgens entschieden, dann ist es hier noch ruhig mit wenig Wind. Der Wind weht immer aus Südost (Passat) und frischt über Tag heftig auf, bis auf 30kn. Samstag wollen wir los- am 28.Juli, auch die Tide ist dann für uns gut- fast Stillwasser. Unser Ziel ist Saumlaki auf der Insel Tanimbar in Indonesien.