Es hat
einen kleinen Unfall gegeben. Nicht so schlimm, aber das Ergebnis ist
eine längere Platzwunde über der linken Augenbraue und
Abschürfungen der linken Gesichtshälfte. Auch das rechte Knie ist
etwas lädiert. Dabei ging die Fahrt mit dem Roller zum Einkaufen so
gut und vor allem schnell. Nicht mit einem Motorroller,- nein, mit
unserem einzigen Hilfsgefährt, das wir zurzeit an Bord haben,
unserem zusammenklappbaren, leicht zu tragenden Tretroller. Am
letzten Sonntag hatten wir einen Krantermin und für die Arbeit am
Unterwasserschiff fehlte noch ein Schmirgelaufsatz für die
Bohrmaschine.
Mit so einem Teil haben wir sehr gute Erfahrungen beim
Entrosten von Rumpf und Deck gemacht und wollten uns jetzt noch einen
Neuen kaufen, denn ungebraucht ist natürlich effektiver. Und dabei
-zum Glück bei der Rückfahrt vom Geräteladen (den Bohraufsatz
hatte ich schon im Rucksack) ist es passiert. Ruckartig bremste das
Rollergefährt und schon lag ich da, immerhin nicht auf der Straße,
sondern auf dem Gehweg. Anfangs schien alles nicht so schlimm, ich
konnte gleich wieder aufstehen und bis auf einen Riss der Hose am
Knie war alles heil. Nur verteilte sich rote Körperflüssigkeit
massiv auf meinen Händen als ich meine Stirn berührte,
offensichtlich tropfte es vom Kopf. Ein Pack Taschentücher half beim
Reinigen und nach etwas Druck auf die Stirn ließ auch der Blutstrom
nach. Mit zerrissener Hose rollerte ich zurück zur Marina. Ein Blick
in eine Autoscheibe als Spiegelersatz zeigte keine besondere
Verletzung. Erst an Bord zeigte sich die etwas tiefere Platzwunde,
die aber mit steriler Lage und Klebeband schnell versorgt war.
Morgen
sollten wir zum Kranen, und zum Arbeiten am Unterwasserschiff wäre
ich einsatzfähig. Alles hatten wir vorbereitet und in der Marina
schon an Deck und am Rumpf die Rostflecken bekämpft. Blieb also nur
noch Antifoulingstreichen. Den Termin hatten wir in der BV-Werft, nur
zweieinhalb Meilen vom Yacht Club bei Kuah entfernt. Aber aus dem
Kranen wurde nichts.
Es ist gerade Regattawoche und eigentlich hätten wir davon nichts mitbekommen, wären wir auf der Werft gewesen. |
Der Travellift der BV-Werft hat seinen Betrieb
leider an einer Stelle mit praktisch ständig zuviel Seegang und
zuviel Wind. Auch bei Stillwasser, wie vorgesehen, ist Kranen fast
nie möglich. Beim Besuch der Werft und Absprache eines Termins Ende
November letzten Jahres hatten wir leider den Travellift selbst nicht
gesehen, und waren jetzt völlig überrascht als man uns abwies,
obwohl noch vor zwei Tagen der Termin telefonisch bestätigt worden
war. Unverrichteter Dinge und auch etwas erbost fuhren wir wieder
zurück zu unserem Liegeplatz im Yachtclub. Über die Kransituation
waren wir nicht informiert worden und überlegten, dass, selbst wenn
wir dort an Land stehen würden evtl. auch ein wieder Reinkranen mit
ziemlicher Zeitverzögerung erfolgen könnte. Das wollten wir nicht
!! Denn es ist jetzt schon Anfang Januar und wir würden ein
Zeitproblem bekommen, Segelsaison Richtung Westen ist jetzt. Nur,- wo
sollten wir jetzt das Boot an Land stellen? Denn Antifouling muss
unbedingt vor der Weiterfahrt neu gestrichen werden.
Buffet, nur für Regatta-Teilnehmer der gesamte Swimmingpool der Marina ist mit Holz abgedeckt worden, um Platz für die Tische zu schaffen. |
BV-Werft kommt
für uns nicht mehr in Frage und auf Langkawi bleibt dann eigentlich
nur noch Rebak Marina mit seinem Hartplatz, denn Wavemaster ist auch
ungeeignet, weil es hauptsächlich nur die sehr großen Boote (z.B.
die Fähren) an Land stellt. Bliebe noch vielleicht die Werft
PSS-Satun. Satun liegt nur etwa zwanzig Meilen von Langkawi entfernt
in nordöstlicher Richtung und gehört schon zu Thailand.
Einklarieren kann man dort auch. Aber die Kommentare zu dieser Werft,
die man im Internet findet, sind längst nicht alle positiv.
Die
Rebak-Marina hatte uns Ende letzten Jahres keine Hoffnungen auf einen
Platz gemacht, alles sei voll. Uns hatte es dort bei einem Besuch der
Insel mit der Fähre auch nicht besonders gut gefallen. Aber trotzdem
versuchten wir es jetzt nochmal und hatten Glück! Tatsächlich
haben wir schon am Sonntag, also eine Woche nach dem BV-Reinfall,
einen neuen Krantermin auf der kleinen vorgelagerten Insel Rebak. Und
in der sehr geschützten Marina mit Hartplatz gibt es wohl keine
Probleme mit dem Travellift. Platzwunde und Abschürfungen konnten
sich auch noch eine Woche erholen und etwas verheilen. Den
Unterwasserschiffarbeiten steht also doch scheinbar nichts mehr im
Weg.
Das neue Jahr fängt jetzt vielleicht doch gut an. Allen viel Glück, Gesundheit und viel Erfolg 2019!!!! |