Mittwoch, 9. Januar 2019

Vorbereitung zum Kranen auf Langkawi


Es hat einen kleinen Unfall gegeben. Nicht so schlimm, aber das Ergebnis ist eine längere Platzwunde über der linken Augenbraue und Abschürfungen der linken Gesichtshälfte. Auch das rechte Knie ist etwas lädiert. Dabei ging die Fahrt mit dem Roller zum Einkaufen so gut und vor allem schnell. Nicht mit einem Motorroller,- nein, mit unserem einzigen Hilfsgefährt, das wir zurzeit an Bord haben, unserem zusammenklappbaren, leicht zu tragenden Tretroller. Am letzten Sonntag hatten wir einen Krantermin und für die Arbeit am Unterwasserschiff fehlte noch ein Schmirgelaufsatz für die Bohrmaschine.
 
 
Mit so einem Teil haben wir sehr gute Erfahrungen beim Entrosten von Rumpf und Deck gemacht und wollten uns jetzt noch einen Neuen kaufen, denn ungebraucht ist natürlich effektiver. Und dabei -zum Glück bei der Rückfahrt vom Geräteladen (den Bohraufsatz hatte ich schon im Rucksack) ist es passiert. Ruckartig bremste das Rollergefährt und schon lag ich da, immerhin nicht auf der Straße, sondern auf dem Gehweg. Anfangs schien alles nicht so schlimm, ich konnte gleich wieder aufstehen und bis auf einen Riss der Hose am Knie war alles heil. Nur verteilte sich rote Körperflüssigkeit massiv auf meinen Händen als ich meine Stirn berührte, offensichtlich tropfte es vom Kopf. Ein Pack Taschentücher half beim Reinigen und nach etwas Druck auf die Stirn ließ auch der Blutstrom nach. Mit zerrissener Hose rollerte ich zurück zur Marina. Ein Blick in eine Autoscheibe als Spiegelersatz zeigte keine besondere Verletzung. Erst an Bord zeigte sich die etwas tiefere Platzwunde, die aber mit steriler Lage und Klebeband schnell versorgt war.
Morgen sollten wir zum Kranen, und zum Arbeiten am Unterwasserschiff wäre ich einsatzfähig. Alles hatten wir vorbereitet und in der Marina schon an Deck und am Rumpf die Rostflecken bekämpft. Blieb also nur noch Antifoulingstreichen. Den Termin hatten wir in der BV-Werft, nur zweieinhalb Meilen vom Yacht Club bei Kuah entfernt. Aber aus dem Kranen wurde nichts.
 
Es ist gerade Regattawoche und eigentlich hätten wir davon
nichts mitbekommen, wären wir auf der Werft gewesen.
 
Der Travellift der BV-Werft hat seinen Betrieb leider an einer Stelle mit praktisch ständig zuviel Seegang und zuviel Wind. Auch bei Stillwasser, wie vorgesehen, ist Kranen fast nie möglich. Beim Besuch der Werft und Absprache eines Termins Ende November letzten Jahres hatten wir leider den Travellift selbst nicht gesehen, und waren jetzt völlig überrascht als man uns abwies, obwohl noch vor zwei Tagen der Termin telefonisch bestätigt worden war. Unverrichteter Dinge und auch etwas erbost fuhren wir wieder zurück zu unserem Liegeplatz im Yachtclub. Über die Kransituation waren wir nicht informiert worden und überlegten, dass, selbst wenn wir dort an Land stehen würden evtl. auch ein wieder Reinkranen mit ziemlicher Zeitverzögerung erfolgen könnte. Das wollten wir nicht !! Denn es ist jetzt schon Anfang Januar und wir würden ein Zeitproblem bekommen, Segelsaison Richtung Westen ist jetzt. Nur,- wo sollten wir jetzt das Boot an Land stellen? Denn Antifouling muss unbedingt vor der Weiterfahrt neu gestrichen werden.
 
Buffet, nur für Regatta-Teilnehmer
der gesamte Swimmingpool der Marina ist mit Holz
abgedeckt worden, um Platz für die Tische zu schaffen.
 
 
 
 
 
 
 
BV-Werft kommt für uns nicht mehr in Frage und auf Langkawi bleibt dann eigentlich nur noch Rebak Marina mit seinem Hartplatz, denn Wavemaster ist auch ungeeignet, weil es hauptsächlich nur die sehr großen Boote (z.B. die Fähren) an Land stellt. Bliebe noch vielleicht die Werft PSS-Satun. Satun liegt nur etwa zwanzig Meilen von Langkawi entfernt in nordöstlicher Richtung und gehört schon zu Thailand. Einklarieren kann man dort auch. Aber die Kommentare zu dieser Werft, die man im Internet findet, sind längst nicht alle positiv.

Die Rebak-Marina hatte uns Ende letzten Jahres keine Hoffnungen auf einen Platz gemacht, alles sei voll. Uns hatte es dort bei einem Besuch der Insel mit der Fähre auch nicht besonders gut gefallen. Aber trotzdem versuchten wir es jetzt nochmal und hatten Glück! Tatsächlich haben wir schon am Sonntag, also eine Woche nach dem BV-Reinfall, einen neuen Krantermin auf der kleinen vorgelagerten Insel Rebak. Und in der sehr geschützten Marina mit Hartplatz gibt es wohl keine Probleme mit dem Travellift. Platzwunde und Abschürfungen konnten sich auch noch eine Woche erholen und etwas verheilen. Den Unterwasserschiffarbeiten steht also doch scheinbar nichts mehr im Weg.
 
Das neue Jahr fängt jetzt vielleicht doch gut an.

Allen viel Glück, Gesundheit und viel Erfolg 2019!!!!