Donnerstag, 28. April 2016

Curaçao – Königstag


Das Wetter bessert sich und wir planen unsere Abreise. Aber jetzt wollen wir doch noch den „Königstag“ miterleben, -die niederländische Monarchie feiert sich und die Untertanen dürfen alle mitfeiern, sogar hier auf Curaçao. Mittwoch ist es soweit, 27.April. Wir stehen extra früher auf, um den ersten Bus zu erwischen. Ein Sammeltaxi nimmt uns mit, die fahren hier bei Spanish Water in der „Caracasbaai“ nur selten bis gar nicht. Wenn sie aber gerade mal eine Tour hierher haben, nehmen sie natürlich auch gern wieder Fahrgäste mit zurück nach Punda. Dort angekommen ärgern wir uns, dass wir uns nicht auch in „oranje“ gekleidet haben wie so viele andere. Überall schillert uns diese Farbe entgegen.
 
Der Anfang der "Feiermeile"
 
Überall oranje
 
 
 
Die Stadt ist übervoll mit Menschen, die Geschäfte haben geöffnet und auf viele Waren gibt es heute Extra-Königsrabatt. Nur die Kneipen und Restaurants haben keine „Königspreise“.
 
 
 
Zu den Abendveranstaltungen können wir nicht bleiben, der letzte Bus fährt an Feiertagen schon gegen halb sieben zurück. Wir nehmen den Bus davor nachdem wir vorher verzweifelt die Bushaltestelle gesucht haben, die an diesem Tag verlegt worden war. Es stand nur leider nirgends, wo sie sein soll. Obwohl uns die Füße wehtun und wir ziemlich geschafft sind freuen wir uns, diesen Tag einmal erlebt zu haben.
 
Busse sehen hier aus wie in Deutschland. Dies war leider noch nicht unser Bus.







 
 


Sonntag, 24. April 2016

Curaçao – Bummel durch Punda


An Weitersegeln ist noch nicht zu denken, wir sind wieder mal eingeweht. Auf dem Ankerplatz fegen die Böen mit bis zu 35 kn über unser Boot hinweg. Es ist bewölkt aber hier auf dieser trockenen Insel fällt kein Tropfen Regen. Das ist wohl auch schon den Entdeckern aufgefallen, Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci (der Namensgeber für „Amerika“) hatten das Eiland 1499 für Spanien in Besitz genommen; aber die Spanier haben es hier nicht lange ausgehalten. Die Niederländer, die es 1636 für sich gewannen blieben. Der Name Peter Stuyvesant ist vielleicht einigen bekannt, er war hier Statthalter und später erster Gouverneur von New York, das ja einige Zeit auch den Niederländern gehörte (hieß damals Neu Amsterdam).
 

 
 
 
Hier wird venezolanisches Rohöl raffiniert, und zusammen mit dem Bankgewerbe und vor allem dem Tourismus verdienen die Insulaner ihr Geld. Die karge trockene Landschaft bietet kaum Schatten und in erster Linie stehen hier viele Kakteen in beeindruckender Größe. Mit etwas Wasser lassen sich hier aber auch die schönsten Gärten zaubern, wir sehen viele Gärten voller schöner Blumen.
 
Kakteen wachsen viele auf der Insel
 
 
Mit dem Bus in Punda angekommen bummeln wir durch die Straßen. Es ist gerade mal kein Kreuzfahrer da und deshalb nicht so voll in der Stadt. Wir besuchen den „schwimmenden Markt“ der venezolanischen Lastkähne. Am Kai schwimmen die Boote und davor an Land sind die Stände mit den Waren aufgebaut, Obst und Gemüse gibt es hier im Überfluss.
 
Lastkähne der Händler
 
 
 
Verkauft wird an Land, dahinter die Lastkähne im Wasser
 
 
Fast alles was es an Gemüse und Obst in diesen Regionen überhaupt gibt, kann man hier kaufen
 
 
 
Nicht weit vom Markt der Venezuelaner entfernt steht die überdachte Markthalle. Das ist der Platz, um sich mit Souvenirs zu versorgen, extra für die Kreuzfahrer sind die Preise in US$ ausgezeichnet.
 
Souvenirs,- - alles was man eher nicht braucht
 
Man findet hier auch Kaffee und viele Toilettenartikel ...
 
 
Zufällig sehen wir das Postmuseum, wo wir sogar eine Postkarte nebst Briefmarke kaufen können. Selbst eine Spieluhr gibt es in der Stadt, sie spielt ihr Lied zu jeder vollen Stunde.
 
 
 
 
 

 Fußgängerzone, überall Shopping-Gelegenheiten


Diesen "Laden" fand Jochen besonders lustig 


Vor der Rückfahrt haben wir dann mutig am Geldautomaten US$ geholt,- hat geklappt.
Zurück in der Bucht von „Spanish Water“ wird wieder der Wetterbericht studiert, nächste Woche ist Besserung in Sicht.


Unsere Lieblingskneipe bei "Spanish Water", hier gibt`s auch WiFi

 

 
 
 
 
 
 
 



Dienstag, 19. April 2016

Curaçao - erste Eindrücke

 
Nach unserer ersten ruhigen Nacht in der Ankerbucht (abends hörten die lauten Wochenendaktivitäten in der Bucht auf) machten wir uns am Montag morgen auf zu einer unserer „Lieblingsbeschäftigungen“: Einklarieren. Wo sich der kleine Dinghysteg befindet wussten wir, aber nicht wie man von dort mit dem Bus weiter in den Hauptort Willemstad kommt zur Customs und Immigration. Der sehr freundliche Security am verschlossenen Tor erklärte uns den Weg und welchen Bus wir nehmen müssen.
 
 
 
Alle sind hier sehr, sehr freundlich. Das sollten wir noch lernen.
 
 
Die Haltestelle ist nur ein paar Gehminuten entfernt, und ein Bus fährt wohl jede Stunde. Nur kurz mussten wir auf „Unseren“ warten und hatten dann eine erste Fahrt gut gekühlt und klimatisiert über die Insel nach Willemstad.
 
warten auf den Bus
Wie immer: der Skipper ohne Hut. Der Rucksack muss helfen
 
 
 
Die Stadt liegt an einer natürlichen Lagune, dem Schottegat, deren Einfahrt den Ort in zwei Hälften teilt: Punda, den älteren östlichen Teil und Otrobanda den westlichen Teil. Das ist „Papiamento“, die hier gesprochene Sprache, einem Gemisch aus niederländisch, spanisch, portugiesisch und afrikanischen Dialekten. Punda heißt wohl „der Punkt“ oder „der Ort, die Stelle“ und Otrobanda „die andere Seite“. Das Zollgebäude ist in Punda und wir fanden es schnell nachdem wir aus dem Bus an der Haupthaltestelle ausgestiegen waren. Nachdem alles ausgefüllt war und wir unseren „Zollzettel“ hatten ging es weiter zur Einwanderungsbehörde, der Immigration. Die ist auf der anderen Seite in Otrobanda. Zu Fuß marschierten wir los. Der Weg führt über die Pontonbrücke, eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, die den östlichen mit dem westlichen Teil verbindet. Es ist eine Schwingbrücke, die seitwärts geöffnet wird, will ein Boot raus oder rein. Und sie öffnet sich für jeden ob klein oder groß.
 
Auf der Pontonbrücke
 
Ansicht der Brücke von der Seite, ohne Öffnen kommt kein Boot hindurch
 

 
Dieses Relief steht auf der anderen Seite in Otrobanda. Schon 1886 wurde eine Schwenkbrücke aus Holz gebaut.
 

 
Viele bleiben auf der Brücke stehen, auch wenn sie sich seitwärts öffnet
 
 
 
 
Der Zoll ist in dem sandfarbenen Gebäude ohne Spitzdach.

Die Stadt ist Weltkulturerbe- die Häuser sehen aus wie in einer Spielzeugeisenbahn. Alles ist sehr aufgeräumt und sauber.
 
Zwei große Kreuzfahrer lagen gerade am Kai und die Stadt war voll mit Touristen. Überall gibt es kleinere und große Geschäfte und jede Menge Restaurants und Kneipen wo man sein Geld loswerden kann. Wir hatten ja noch keine Antillengulden, bis auf 5 NAF, die uns die Busfahrerin freundlicherweise auf unseren 5 US$-Schein rausgegeben hatte. Erstmal mussten wir zur Immigration und zur Port Authority. Wieder mal viele Zettel ausfüllen, dann gab`s den Stempel in den Pass. Aber der Beamte entließ uns erst nachdem er uns eine, vielleicht nicht ganz ernst gemeinte, kleine Standpauke gehalten hatte, wohl weil eine „Stiftin“ gerade lernen sollte, wie man Yachties ein- und ausklariert; denn wir hätten eigentlich noch am Sonntag kommen müssen. Die Behörde ist bis abends halb zehn geöffnet, täglich, auch sonntags. Das wussten wir natürlich nicht, und wie hätten wir überhaupt hin und zurück kommen sollen ? Er gab sich dann mit der Erklärung zufrieden, dass wir von der Fahrt sehr müde gewesen sind und deshalb erst jetzt kommen. Weiter ging es dann zur Port Authority. Hier muss man eine Ankererlaubnis einholen und auch bezahlen. Leider kostet sie nicht mehr nur 10 US$ sondern 17,70. Wir bezahlten mit einer 50 US$-Note bekamen das Wechselgeld aber in Antillengulden. Immerhin konnten wir uns damit das erste Bier leisten,- war ziemlich teuer direkt an der Pontonbrücke, etwa 12,-€ für zwei (zumindest große) Biere.
 
Schon mal den Stadtplan studieren
 
 
Nach dem Bier suchten wir noch einen Geldautomaten, um uns mit der heimischen Währung zu versorgen. Einer war leer, die Post hat wohl keinen obwohl es draußen dransteht; ein Postbeamter zeigte uns mit ausgestrecktem Finger eine Bank, aber die war geschlossen. Schließlich fanden wir doch noch einen funktionstüchtigen Apparat und holten uns erst einmal 400,- NAF (etwa 200,-€). Mit Geldautomaten haben wir ja schlechte Erfahrungen und heben möglichst immer nur etwas kleinere Beträge ab. Es ist der erste, der auch US$ auswirft und mit dem wir unsere Dollar-Bestände aufstocken können; - noch haben wir nicht probiert ob es auch funktioniert. Mit den einheimischen Gulden konnten wir endlich ein paar Lebensmittel an einem Gemüse- und Obststand einkaufen und fuhren danach per Bus zurück nach Spanish Water.
 
 
 
 
 
 




Sonntag, 17. April 2016

St.Lucia - Curaçao


Bevor es weitergeht sollen die Salings-Endstücke ersetzt werden, zumindest die, die kaputt sind, auf geht’s dafür in die Marina in Rodney Bay. Wir buchen für drei Nächte, das kostet über 300 EC$, mehr als 30,-€ pro Nacht. Immerhin gibt es hier kostenlos WiFi an Bord und wir duschen so oft wir mögen. Zwei Stege weiter liegen hier gerade die Boote der Teilnehmer der World-ARC, die ihre Reise gestern beendet haben. Es sind nur wenige, wohl nur 16, und auch die Feierei hält sich in Grenzen.


Alle über die Toppen geflaggt- ARC-World- Teilnehmer
Der kleine Pavillon war alles, was für die Ankömmlinge aufgebaut war



Gleich am ersten Tag geht’s für Jochen in die Wanten und er versucht, an der unteren Saling die Schraube zu lösen, die noch den Rest des Endstücks hält. Nur mit Mühe und vorherigem Einsprühen lässt sie sich endlich drehen. Zweimal muss er dafür hochgekurbelt werden, aber dann sitzt das neue Endstück. An der oberen Saling an Steuerbord zeigt sich das Ganze erheblich schwieriger. Die Schraube lässt sich nicht lösen selbst mit extra neu gekauftem Werkzeug nicht. Mit seinem ganzen Gewicht hängt Jochen schon an der Schraube aber sie dreht sich nicht. Nach drei Versuchen (also dreimal hochkurbeln) geben wir auf. Das Teil hängt da oben in dieser Form schon seit Brasilien und hat sich nicht weiter aufgelöst, und auch in Brasilien war Abdrehen aussichtslos. Ausgetauscht wird jetzt erst, wenn mehr daran kaputt sein sollte. Nach Prüfen der Wanten und aller Befestigungen kommt Jochen wieder nach unten geschwebt.
 
Jochen an der unteren Saling...
 
...Jochen an der oberen Saling
 
 
Wir kaufen noch ordentlich ein. Eine Naht an der Sprayhood wird noch nachgenäht und dann geht’s wieder raus aus der Marina. Eine Nacht liegen wir noch in Rodney Bay vor Anker und gehen am nächsten Morgen Anker auf Richtung ABC-Inseln. Die Sicht ist gut und es dauert lange bis St.Lucia im Meer versinkt.
 
Sprayhood nachnähen
 
 
Wieder zum Ankerplatz
Wer da wohl wohnt ?- hinter der Fahrrinne zur Marina
 

Der Wetterbericht sprach von 4 Bf, in vier Tagen soll es schlechter werden. Anfangs motorten wir bei ruhiger See. Mit bis zu 7 kn ging es flott voran und die Sonne zeigte sich den ganzen Tag.
 
Der Skipper wieder mal ganz konzentriert. Auszug aus Rodney Bay
 
 
Wegen des ruhigen Wetters brachte Jochen die Angel aus. Bisher hatte er damit noch keinen Erfolg aber die neue Schnur nebst neuem Köder sollte jetzt den erwünschten Fang bescheren. Und tatsächlich, nach etwa drei Stunden Nachschleppens war er dran: der größte Fisch seines bisherigen Anglerdaseins, ein Wahoo von 9 kg Gewicht (nach dem Ausnehmen) und einer Länge von 1,10 m. Der Kampf des Wahoo währte nicht lange, schon sehr träge konnte Jochen ihn bis ans Heck befördern. Aber dann...mit dem Kescher war „der“ nicht an Bord zu bringen, unser Kescher ist für derartige Fischgrößen zu klein. Er versuchte es mit dem Gaff- und das klappte auf „Anhieb“. Der Fisch passte noch auf unsere hintere Bank und schnell tötete ein gekonnter Hieb und ein Stich unseren Fang.
 
Der stolze Angler !!!
 
 
 
 
 
Wohin bloß mit dem ganzen Fischfleisch ?? Nach dem Zerlegen war unsere Kühlbox voll mit Wahoo. Abends gab es das erste Stück, gut zerteilt und gebraten in der Pfanne. Unseren Proviant brauchen wir jetzt kaum anzubrechen und der Smutje (Jochen) überlegt schon mal, welche Zubereitungs-Variationen er auftischen wird... Übrigens: das Fischfleisch hielt sich in der Kühlbox erstaunlich gut. Tagelang gab es Wahoo. Aber ständig Fisch... wir sind uns sicher: das nächste Mal wird ein solcher Kawenzmann wieder in die Freiheit entlassen oder an Seglernachbarn verteilt (sollten welche da sein).




Leider kamen wir nicht mehr besonders schnell voran. Den in der Literatur versprochenen Strom hatten wir nicht – im Gegenteil, uns bremste aus welchem Grund auch immer ein Strom gegenan: Fahrt durch`s Wasser 6 kn, über Grund lt. GPS (seit wir den Dunstkreis der Windwards verlassen haben) nur etwa 4 kn. Wir motorten den ganzen Donnerstag und Freitag, von den vorhergesagten 4 Bf keine Spur. Nur die alte Dünung schaukelte unser Boot hin und her und ständig hörten wir den Lärm der Maschine. Seit Freitag mittag stand die Genua aber wegen des Gegenanstroms lief der Motor weiterhin mit. Immerhin hatten wir etwas Wind.




Doch dann änderte sich etwas: Samstag früh wurden wir immer schneller und hatten endlich den angekündigten Weststrom mit uns. Wir rauschten mit 6,5 bis 7,5 kn unserem Ziel entgegen und schafften es noch vor dem schlechteren Wetter bis Curaçao . Von Bonaire sahen wir nur die Südspitze als wir daran vorbei segelten.  
 
 
 
Bonaire aus der Ferne, der südliche Zipfel
 
 
Unser Ziel vor Augen nahmen Wind und Seegang zu. Es blies ordentlich mit bis zu 30 kn. Wieder mal zeigt sich nach unserer Erfahrung, dass es in der Nähe von Land fast immer ungemütlicher ist als draußen auf See. Vor dem dunkel werden erreichten wir die Einfahrt nach „Spanish Water“ und tasteten uns an den Untiefen vorbei zum Ankerplatz. Hier hatten wir eine ruhige mangrovenumsäumte Lagune erwartet, aber es wimmelte nur so von Sonntagsausflüglern mit kleinen Motorbooten. Überall surften die Surfer und es lärmte von einer Unmenge Jetskis (wer hat diese Teufelsdinger nur erfunden ?) Die Lagune ist umgeben von Privathäusern und Hotels. Nachdem der Anker gefallen ist entdecken wir nicht weit entfernt ein deutsches Boot, leider wohl unbewohnt und sind wieder mal erstaunt mit welch kleinen Gefährten so mancher Segler sich in die tosende See traut.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Freitag, 8. April 2016

St.Lucia- "die Zweite"


Jetzt sind wir zum zweiten Mal in der Rodney Bay auf St.Lucia obwohl wir eigentlich nicht wieder hierher segeln wollten. Leider ist es aber auf Martinique nicht möglich unsere Gasflaschen zu füllen. Wir hatten noch versucht Schläuche zu finden, um das Gas von einer französischen in unsere Flasche umzufüllen, aber es waren einfach keine Anschlüsse zu finden. Also gaben wir das Suchen auf und entschlossen uns auf eine andere Insel zu fahren. Der erste Entschluss war, weiter nach Norden zu gehen- nach Dominica und dann weiter in einem Bogen über Jamaica „runter“ nach Panama zu segeln. Der Seegang auf der Strecke ab Jamaica soll ziemlich übel sein, ständig von der Seite und das über eine Woche lang. Also entschieden wir uns für die Insel südlich von Martinique- St.Lucia. Keine schlechte Entscheidung wie sich zeigte. Die Einheimischen sind hier in Rodney Bay zwar immer noch kein bisschen freundlicher geworden, aber unsere Gasflaschen können wir hier innerhalb eines Tages füllen lassen. Morgens abgeben in der Laundry und nachmittags schon wieder abholen.
 
Eine unserer Gasflaschen wieder gefüllt
 
 

Auf der kurzen Strecke nach St.Lucia hatten wir herrlichstes Segelwetter, nur der Seegang kam von der „falschen“ Seite nämlich aus Südost. Wir ankerten erneut vor dem Strand südlich der Bucht auf gutem Ankergrund.
Beim Aufklaren fanden wir an Deck den Teil eines Salings-Endstücks; es kam von der ersten Saling auf der Backbordseite. Durch diese Endstücke werden die Wanten geführt. Schon einmal war so ein Teil heruntergefallen, in Las Palmas auf Gran Canaria. Dort hatten wir Ersatz aus Deutschland bestellt und Jochen hatte es selbst eingesetzt. Das war an der oberen Saling, an Backbord. An der oberen Saling an Steuerbord fehlt auch schon ein kleiner Teil dieses Endstücks.- Zusammen mit der unteren Saling an Backbord sind jetzt also schon drei dieser Teile kaputt gegangen.
 
Unser Rigg hat zwei Salinge
Hier fehlt ein Teil des Endstücks
 
Das Teil unten im Bild fanden wir an Deck. Das größere Teil oben haben noch vom Ersatz aus Las Palmas,
 

Nach diesem Schock gab es erst einmal einen ausgiebigen Ankerschluck und wir beratschlagten was zu tun sei. Neue, andere Salings-Endstücke mussten her, sonst würde eines Tages mangels Wantenführung noch der Mast herunterkommen.
Wir hoffen darauf, hier einen Riggbauer zu finden, der uns andere Teile fertigen kann. Und Jochen fand auch einen ! Ein freundlicher, gut gelaunter Metallbauer hier auf der Werft fertigt uns Endstücke aus Aluminium. Über das heruntergefallene Teil, das Jochen ihm zeigte musste auch er lachen. Aus welchem Material es besteht ist schwer zu sagen, ….vielleicht Keramik oder Aluminium mit Keramik, wir wissen es nicht. Zumindest sind wir nicht gut auf unseren Riggbauer zu sprechen, weil er solche Salings-Endstücke montiert. Jochen wird ihm unseren Unmut darüber noch per Mail mitteilen. Die neuen Teile sollen schon heute, nach einem Tag, fertig sein. Zum Montieren wollen wir kurz in die Marina gehen, auf dem Ankerplatz schaukelt es Jochen zu sehr. Schließlich muss er dafür in den Mast. Der Handwerker schwört, dass die neuen Teile ewig halten werden und wir beruhigt auf weitere Segeltour gehen können.
 
Die neuen Salings-Endstücke, stabil aus Aluminium

Mit zwei gut gefüllten Propan-Gasflaschen (und noch zwei blauen Butan-Flaschen) haben wir wieder reichlich Energie zum Kochen an Bord. Wenn auch mit dem Rigg wieder alles klar ist, soll`s Richtung Südwesten gehen auf die ABC-Inseln und dann weiter Richtung Panama. Weil die Gastflaggen hier auf St.Lucia- und auch auf Martinique- sehr teuer sind (jede über 18 US $) haben wir uns im Nähen geübt:
 
Bonaire...
 
 
...und Curacao.-- Sterne annähen war nicht einfach


Ob wir wirklich durch den Kanal gehen …. wir wissen es immer noch nicht. Vielleicht war es ein Omen, dass es hier in Rodney Bay Bücher gab, die wir auf Martinique vergeblich gesucht hatten....Jetzt sind wir im Besitz eines Cruising Guides für den Pazifik, den Indischen Ozean und (fast) aller anderen Routen, einschließlich Hafenplänen, Ansteuerungen....



Der Skipper liest schon mal...