Nach unserer ersten ruhigen Nacht in
der Ankerbucht (abends hörten die lauten Wochenendaktivitäten in
der Bucht auf) machten wir uns am Montag morgen auf zu einer unserer
„Lieblingsbeschäftigungen“: Einklarieren. Wo sich der kleine
Dinghysteg befindet wussten wir, aber nicht wie man von dort mit dem
Bus weiter in den Hauptort Willemstad kommt zur Customs und
Immigration. Der sehr freundliche Security am verschlossenen Tor
erklärte uns den Weg und welchen Bus wir nehmen müssen.
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Alle sind hier sehr, sehr freundlich. Das sollten wir noch lernen. |
Die
Haltestelle ist nur ein paar Gehminuten entfernt, und ein Bus fährt
wohl jede Stunde. Nur kurz mussten wir auf „Unseren“ warten und
hatten dann eine erste Fahrt gut gekühlt und klimatisiert über die
Insel nach Willemstad.
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warten auf den Bus |
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Wie immer: der Skipper ohne Hut. Der Rucksack muss helfen |
Die Stadt liegt an einer natürlichen Lagune, dem
Schottegat, deren Einfahrt den Ort in zwei Hälften teilt: Punda, den
älteren östlichen Teil und Otrobanda den westlichen Teil. Das ist
„Papiamento“, die hier gesprochene Sprache, einem Gemisch aus
niederländisch, spanisch, portugiesisch und afrikanischen Dialekten.
Punda heißt wohl „der Punkt“ oder „der Ort, die Stelle“ und
Otrobanda „die andere Seite“. Das Zollgebäude ist in Punda und
wir fanden es schnell nachdem wir aus dem Bus an der Haupthaltestelle
ausgestiegen waren. Nachdem alles ausgefüllt war und wir unseren
„Zollzettel“ hatten ging es weiter zur Einwanderungsbehörde, der
Immigration. Die ist auf der anderen Seite in Otrobanda. Zu Fuß
marschierten wir los. Der Weg führt über die Pontonbrücke, eine
der Sehenswürdigkeiten der Stadt, die den östlichen mit dem
westlichen Teil verbindet. Es ist eine Schwingbrücke, die seitwärts
geöffnet wird, will ein Boot raus oder rein. Und sie öffnet sich
für jeden ob klein oder groß.
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Auf der Pontonbrücke |
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Ansicht der Brücke von der Seite, ohne Öffnen kommt kein Boot hindurch |
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Dieses Relief steht auf der anderen Seite in Otrobanda. Schon 1886 wurde eine Schwenkbrücke aus Holz gebaut. |
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Viele bleiben auf der Brücke stehen, auch wenn sie sich seitwärts öffnet |
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Der Zoll ist in dem sandfarbenen Gebäude ohne Spitzdach.
Die Stadt ist Weltkulturerbe- die Häuser sehen aus wie in einer Spielzeugeisenbahn. Alles ist sehr aufgeräumt und sauber. |
Zwei große Kreuzfahrer lagen gerade
am Kai und die Stadt war voll mit Touristen. Überall gibt es
kleinere und große Geschäfte und jede Menge Restaurants und Kneipen
wo man sein Geld loswerden kann. Wir hatten ja noch keine
Antillengulden, bis auf 5 NAF, die uns die Busfahrerin
freundlicherweise auf unseren 5 US$-Schein rausgegeben hatte. Erstmal
mussten wir zur Immigration und zur Port Authority. Wieder mal viele
Zettel ausfüllen, dann gab`s den Stempel in den Pass. Aber der
Beamte entließ uns erst nachdem er uns eine, vielleicht nicht ganz
ernst gemeinte, kleine Standpauke gehalten hatte, wohl weil eine
„Stiftin“ gerade lernen sollte, wie man Yachties ein- und
ausklariert; denn wir hätten eigentlich noch am Sonntag kommen
müssen. Die Behörde ist bis abends halb zehn geöffnet, täglich,
auch sonntags. Das wussten wir natürlich nicht, und wie hätten wir
überhaupt hin und zurück kommen sollen ? Er gab sich dann mit der
Erklärung zufrieden, dass wir von der Fahrt sehr müde gewesen sind
und deshalb erst jetzt kommen. Weiter ging es dann zur Port
Authority. Hier muss man eine Ankererlaubnis einholen und auch
bezahlen. Leider kostet sie nicht mehr nur 10 US$ sondern 17,70. Wir
bezahlten mit einer 50 US$-Note bekamen das Wechselgeld aber in
Antillengulden. Immerhin konnten wir uns damit das erste Bier
leisten,- war ziemlich teuer direkt an der Pontonbrücke, etwa 12,-€
für zwei (zumindest große) Biere.
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Schon mal den Stadtplan studieren |
Nach dem Bier suchten wir noch
einen Geldautomaten, um uns mit der heimischen Währung zu versorgen.
Einer war leer, die Post hat wohl keinen obwohl es draußen
dransteht; ein Postbeamter zeigte uns mit ausgestrecktem Finger eine
Bank, aber die war geschlossen. Schließlich fanden wir doch noch
einen funktionstüchtigen Apparat und holten uns erst einmal 400,-
NAF (etwa 200,-€). Mit Geldautomaten haben wir ja schlechte
Erfahrungen und heben möglichst immer nur etwas kleinere Beträge
ab. Es ist der erste, der auch US$ auswirft und mit dem wir unsere
Dollar-Bestände aufstocken können; - noch haben wir nicht probiert
ob es auch funktioniert. Mit den einheimischen Gulden konnten wir
endlich ein paar Lebensmittel an einem Gemüse- und Obststand einkaufen und fuhren danach per Bus zurück nach Spanish
Water.