Dienstag, 19. April 2016

Curaçao - erste Eindrücke

 
Nach unserer ersten ruhigen Nacht in der Ankerbucht (abends hörten die lauten Wochenendaktivitäten in der Bucht auf) machten wir uns am Montag morgen auf zu einer unserer „Lieblingsbeschäftigungen“: Einklarieren. Wo sich der kleine Dinghysteg befindet wussten wir, aber nicht wie man von dort mit dem Bus weiter in den Hauptort Willemstad kommt zur Customs und Immigration. Der sehr freundliche Security am verschlossenen Tor erklärte uns den Weg und welchen Bus wir nehmen müssen.
 
 
 
Alle sind hier sehr, sehr freundlich. Das sollten wir noch lernen.
 
 
Die Haltestelle ist nur ein paar Gehminuten entfernt, und ein Bus fährt wohl jede Stunde. Nur kurz mussten wir auf „Unseren“ warten und hatten dann eine erste Fahrt gut gekühlt und klimatisiert über die Insel nach Willemstad.
 
warten auf den Bus
Wie immer: der Skipper ohne Hut. Der Rucksack muss helfen
 
 
 
Die Stadt liegt an einer natürlichen Lagune, dem Schottegat, deren Einfahrt den Ort in zwei Hälften teilt: Punda, den älteren östlichen Teil und Otrobanda den westlichen Teil. Das ist „Papiamento“, die hier gesprochene Sprache, einem Gemisch aus niederländisch, spanisch, portugiesisch und afrikanischen Dialekten. Punda heißt wohl „der Punkt“ oder „der Ort, die Stelle“ und Otrobanda „die andere Seite“. Das Zollgebäude ist in Punda und wir fanden es schnell nachdem wir aus dem Bus an der Haupthaltestelle ausgestiegen waren. Nachdem alles ausgefüllt war und wir unseren „Zollzettel“ hatten ging es weiter zur Einwanderungsbehörde, der Immigration. Die ist auf der anderen Seite in Otrobanda. Zu Fuß marschierten wir los. Der Weg führt über die Pontonbrücke, eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, die den östlichen mit dem westlichen Teil verbindet. Es ist eine Schwingbrücke, die seitwärts geöffnet wird, will ein Boot raus oder rein. Und sie öffnet sich für jeden ob klein oder groß.
 
Auf der Pontonbrücke
 
Ansicht der Brücke von der Seite, ohne Öffnen kommt kein Boot hindurch
 

 
Dieses Relief steht auf der anderen Seite in Otrobanda. Schon 1886 wurde eine Schwenkbrücke aus Holz gebaut.
 

 
Viele bleiben auf der Brücke stehen, auch wenn sie sich seitwärts öffnet
 
 
 
 
Der Zoll ist in dem sandfarbenen Gebäude ohne Spitzdach.

Die Stadt ist Weltkulturerbe- die Häuser sehen aus wie in einer Spielzeugeisenbahn. Alles ist sehr aufgeräumt und sauber.
 
Zwei große Kreuzfahrer lagen gerade am Kai und die Stadt war voll mit Touristen. Überall gibt es kleinere und große Geschäfte und jede Menge Restaurants und Kneipen wo man sein Geld loswerden kann. Wir hatten ja noch keine Antillengulden, bis auf 5 NAF, die uns die Busfahrerin freundlicherweise auf unseren 5 US$-Schein rausgegeben hatte. Erstmal mussten wir zur Immigration und zur Port Authority. Wieder mal viele Zettel ausfüllen, dann gab`s den Stempel in den Pass. Aber der Beamte entließ uns erst nachdem er uns eine, vielleicht nicht ganz ernst gemeinte, kleine Standpauke gehalten hatte, wohl weil eine „Stiftin“ gerade lernen sollte, wie man Yachties ein- und ausklariert; denn wir hätten eigentlich noch am Sonntag kommen müssen. Die Behörde ist bis abends halb zehn geöffnet, täglich, auch sonntags. Das wussten wir natürlich nicht, und wie hätten wir überhaupt hin und zurück kommen sollen ? Er gab sich dann mit der Erklärung zufrieden, dass wir von der Fahrt sehr müde gewesen sind und deshalb erst jetzt kommen. Weiter ging es dann zur Port Authority. Hier muss man eine Ankererlaubnis einholen und auch bezahlen. Leider kostet sie nicht mehr nur 10 US$ sondern 17,70. Wir bezahlten mit einer 50 US$-Note bekamen das Wechselgeld aber in Antillengulden. Immerhin konnten wir uns damit das erste Bier leisten,- war ziemlich teuer direkt an der Pontonbrücke, etwa 12,-€ für zwei (zumindest große) Biere.
 
Schon mal den Stadtplan studieren
 
 
Nach dem Bier suchten wir noch einen Geldautomaten, um uns mit der heimischen Währung zu versorgen. Einer war leer, die Post hat wohl keinen obwohl es draußen dransteht; ein Postbeamter zeigte uns mit ausgestrecktem Finger eine Bank, aber die war geschlossen. Schließlich fanden wir doch noch einen funktionstüchtigen Apparat und holten uns erst einmal 400,- NAF (etwa 200,-€). Mit Geldautomaten haben wir ja schlechte Erfahrungen und heben möglichst immer nur etwas kleinere Beträge ab. Es ist der erste, der auch US$ auswirft und mit dem wir unsere Dollar-Bestände aufstocken können; - noch haben wir nicht probiert ob es auch funktioniert. Mit den einheimischen Gulden konnten wir endlich ein paar Lebensmittel an einem Gemüse- und Obststand einkaufen und fuhren danach per Bus zurück nach Spanish Water.