Wir
werden Tahiti sicherlich nie wiedersehen und müssen eine kleine
Träne verkneifen als wir am Dienstag 25.Juli zur Nachbarinsel Moorea
starten. Moorea liegt in Sichtweite Tahitis, und zu den zwei schönen
Ankerbuchten im Norden, Opunohu- und Cook-Bay, sind es nur etwa 20sm.
Gegen elf Uhr Ortszeit legen wir ab und segeln bei schönstem Wetter
hinüber. Auch der Pazifik zeigt sich ruhig auf der kurzen Strecke,
und am Nachmittag laufen wir in die Opunohu-Bucht ein. Die Einfahrt
durch den Pass ist, wie überall in Franz.Polynesien, gut betonnt.
Viele Boote ankern gleich hinter dem Riff kurz nach der Einfahrt, wir
aber wollen weiter in die Bucht hineinfahren.
Moorea |
Am Ende
angekommen liegen dort nur zwei andere Boote und es scheint hier
außer viel Natur nichts weiter zu geben. Zwei Stunden genießen wir
die nachmittägliche Ruhe, dann gehen die zwei anderen Boote ankerauf
und prompt liegen wir ganz allein in der Bucht. Das ist uns nun doch
ein bisschen zu einsam und so gesellen wir uns zu den ankernden
Booten gleich hinter dem Riff an der Einfahrt zur Bucht.
Die
Berge Mooreas zeigen sich überwältigend schön. Leider hat das den
Effekt, dass es zu heftigen Fallwinden kommt, die von den Hängen
herabwehen, aber der Anker hält. Die meisten lassen sich davon nicht
beeindrucken und fahren trotzdem per Dinghy näher zum Riff, um zu
schnorcheln.
Schon am
nächsten Tag wollten wir weiter zur Insel Huahine. Die liegt etwa
95sm von Moorea entfernt, und um dort am folgenden Morgen anzukommen
legten wir auf Moorea am frühen Nachmittag ab. Die Fallböen hatten
nachgelassen und wir glaubten schon, der Wetterbericht hätte sich
geirrt und „draußen“ wäre es übler als angekündigt. Aber dann
zeigten sich Meer und Wind doch relativ ruhig. Bei etwa vier
Beaufort segelten wir entspannt unseren Kurs, bis der Wind immer mehr
einschlief, sodass wir gegen Mitternacht die Segel bargen und
motorten. Erst am Morgen, schon in Sichtweite der Insel, nahm der
Wind wieder zu und wir konnten die restliche Strecke wieder segeln.
Unsere nächste Insel, Huahine. |
Der
Hauptort Fare auf Huahine liegt auf der Westseite. Der Weg dorthin
führt außen am Riff entlang. Doch wer will kann auch im Osten in
einen Pass einfahren und dann innerhalb des Riffs motoren oder
segeln, denn es ist möglich, fast ganz innerhalb des Riffs um die
Insel herumzufahren. Wir nahmen den Weg außen am Riff entlang -und
wären fast mit einem Buckelwal kollidiert. Zuerst sah es aus als
wenn ein dunkles unbemanntes niedriges Boot plötzlich vor uns
schwamm. Aber dann sahen wir, dass es ein Wal war, ein ziemlich
großer. Er schwamm links an uns vorbei und tauchte dann. Das
Whale-Watching, das hier ständig angepriesen wird, ist also wirklich
möglich.
Kurz
nach diesem Erlebnis liefen wir in den Pass Richtung Fare ein. Vor
dem Ort liegen einige Mooringbojen aus, wohl wegen der Tiefe. Wir
griffen uns Eine und freuten uns, nicht ankern zu müssen. Huahine
zeigte sich als Glücksgriff: außer Chandler gibt es im Ort alles
was man braucht und dazu einen guten Dinghy-Steg. Gleich am Ort gibt
es Strände und Riffe laden zum Schnorcheln ein. Der einzige
Wermutstropfen sind die Fallwinde die heftigst von den Bergen wehen.
In dem kleinen Ort Fare gibt es alles was man braucht. Dieses schöne Gebäude ist die Post. |
Diesen riesigen Supermarkt gibt es hier auch und als Segler kann man sich deshalb sehr gut versorgen. |
Huahine
sieht aus wie viele dieser wildzerklüfteten Inseln, die von Vulkanen
geschaffen sind. Aber auch Huahine wird versinken und wie auf den
Tuamotus wird nur ein Riff um eine Lagune bleiben. Aber das liegt in
fernster Zukunft, denn die „Sinkgeschwindigkeit“ soll nur etwa
ein Zentimeter in hundert Jahren sein. Noch gibt es Huahine so wie
wir es gesehen haben und für uns ist es eine der schönsten Inseln
bisher auf unserer Fahrt.