Heute ist der 6.Tag und die Hälfte der etwa 1300sm liegt hinter uns. Der Wind aus nordöstlicher Richtung hat zugelegt und mit den 4Bf macht das Boot bei weit ausgerollter Genua 5,5-6Kn Fahrt. Es ist herrlichstes Segelwetter, auch der Seegang hält sich in Grenzen.
Gestern, bei noch ruhigeren Wetterbedingungen, hatten wir Anglerglück. Am Spätnachmittag rauschte die Angelschnur davon, gezogen von einer Goldmakrele, wie sich später herausstellte. Unser Köder, eine blausilbern schimmernde Plastik-Sepia, war wieder mal von einem Fisch als leckere Speise betrachtet worden. Die Goldmakrele zeigte sich als zu groß für unseren Käscher, und deshalb sollte das Gaff zum Einsatz kommen. Das aber verschwand nach Gegenwehr in Form heftiger Schwanzschläge auf Nimmerwiedersehen im Pazifik. Jetzt -so ohne weitere Anglerhilfsmittel- wurde es schwierig, das große Tier an Bord zu hieven. Zum Glück hatten wir keine Zuschauer, die weitere vergebliche Versuche beobachten konnten. Schließlich gelang es Jochen den Fisch kurz hinter dem Haken mit behandschuhter Hand hochzuziehen und gemeinsam schoben und zogen wir ihn über die Heckkante an Bord. Ein schneller tödlicher Stich und da lag sie nun; eine Goldmakrele, wie wir noch nie eine hatten,- 1,20m lang. Jetzt gibt es für mehrere Tage leckeren Fisch aus der Bordküche.
Für die noch vor uns liegende Strecke nach Tonga verspricht die Vorhersage weiterhin ruhigeres Segelwetter. Wir haben ja kein großes Vertrauen in die Meteorologen, hoffen aber, dass alles so bleibt wie vorhergesagt.
Pos. 17°38 S,163°22 W ; Kurs 265° ; Wind NE um 4Bf ; 5.5-6 Knoten