Am
Sonntag sind wir den letzten Tag in Surinam und hoffen, dass wir dann
nicht mehr so oft „nasse Füße“ bekommen. Es ist ja
Regenzeit,-- aber das mit den „nassen Füßen“ hat nicht nur
etwas mit der Regenzeit zu tun. Da wir an einer Mooring liegen müssen
wir immer mit einem Beiboot an Land.
Unser kleines Beiboot |
Wenn es regnet, regnet es in
Strömen, und vor dem Losfahren müssen alle erst einmal Wasser
schippen. Das müssen wir auch, aber nicht nur wegen des Regens.
Unser kleines Beiboot verliert seinen Boden. Das haben wir zuerst gar
nicht bemerkt; nur dass die Füße immer nasser wurden beim
Beibootfahren. Und in Kourou löste sich dann eine gesamte Seite des
Bodens. Das war nicht so schlimm; denn wir waren ja im Besitz eines
Reparatursets zu dem auch eine Tube mit PVC-Kleber gehört. „Gehörte“
müssen wir jetzt sagen. Die gelöste Seite ließ sich hervorragend
mit dem Kleber kleben aber,- es dauerte nur zwei weitere Fahrten an
Land, dann war die andere Seite dran. Es war zu dem Zeitpunkt noch
Kleber vorhanden, die Tube war allerdings ziemlich klein.
Beiboot einsatzfähig |
In
Surinam -so dachten wir zumindest- können wir bestimmt Kleber
kaufen. Die Sache mit dem Beiboot-Boden wurde in Surinam ziemlich
bedrohlich. Die Klebertube war leer. Ab jetzt waren wir nur noch
unterwegs auf der Suche nach einem PVC-Kleber. Sightseeing geriet
dabei etwas in den Hintergrund. Aber, wegen dieser Sache haben wir
die Stadt Paramaribo wahrscheinlich besser kennengelernt als jeder
andere Tourist. Ständig ging es mit dem Leihauto in die kleinsten
Straßen. Die Marina in Domburg hatte uns einige Stellen genannt, wo
es vielleicht einen PVC-Kleber zu kaufen gibt. Wir fanden auch
PVC-Kleber, aber nur Hart-PVC – Kleber, nirgendwo Soft-PVC- Kleber.
Und wir können mit Sicherheit jetzt sagen: In ganz Surinam gibt es
keinen Soft-PVC-Kleber.
Noch eine Fahrt mit unserem kleinen Beiboot |
Übrigens
gibt es auch kein Beiboot zu kaufen. Wir überlegten eines zu
bestellen und fragten bei einem Händler, der sehr hilfsbereit alles
versuchte, wie wir an ein Beiboot würden kommen können. Jeden
Freitag kommt hier eine Lieferung aus Miami und von dort könnte ein
bestelltes Beiboot geliefert werden. Der Preis allerdings mit
Lieferung, Zoll und Steuern sollte 6900,- US-Dollar sein- kaum zu
glauben. Auch der Händler konnte verstehen, dass wir Keines
bestellten.
Ein
hilfsbereiter Mitarbeiter der Marina fuhr uns derweil immer zu
unserem Boot und zurück. Mit unserem kleinen Dinghi hätten wir
nichts mehr transportieren können, und unsere Klebversuche mit
Hart-PVC- Kleber waren nicht allzu erfolgreich. Dieser Mitarbeiter
hat selbst ein Boot an einer Mooring, und ein sehr gutes Beiboot, das
er sich auf Bonaire gekauft hat. Wir überlegten, dass er ja noch
sein „altes“ haben musste und hatten Glück. Er überließ uns
sein „altes“ Beiboot.
Das "alte" Beiboot |
Das allerdings ist auch aus PVC und schon
ziemlich ramponiert. Und:....dieses Beiboot- wir hatten uns schon so
gefreut endlich ohne „nasse Füße“ an Land zu kommen- also
dieses Beiboot verliert Luft. Nun haben wir zwei Beiboote, das eine
verliert seinen Boden, das andere verliert Luft aus den Luftkammern.
Nun
stellte sich heraus ,dass dieser Mitarbeiter noch Soft-PVC- Kleber an
Bord hatte mit dem wir sein altes so kleben konnten, dass darin alle
notwendigen Sachen zu transportieren sind.
Unseres
ist für die Versorgung als Ankerlieger zu klein. Mit unserem kleinen
niedlichen Dinghi aus alten Zeiten waren wir schon die Lachnummer für
die anderen Segler. Man schlug unteren anderem vor, dass wir unser
kleines Beiboot der Marina doch für den Swimmingpool stiften
sollten. Dafür hätte es gerade die richtige Größe; wir lachten
mit.
Der Marina Swimming-Pool |
Es
stellte sich heraus, dass praktisch jeder mit einem PVC-Beiboot
klebt. Es kleben also alle -oder man hat ein Hypalon beschichtetes
Beiboot. Und genau so eines werden wir uns bei der nächsten
Gelegenheit kaufen: etwas größer, mit festem Boden, --und natürlich
einen großen Pott Kleber !! Es gibt nämlich auch Hypalon-Kleber.
Die Hypalon-Beiboote sollen allerdings halten und brauchen nie
geklebt werden --wir hoffen das Beste.
„GLUE“,
eine englische Vokabel, die wir wohl nie wieder vergessen werden.
Es soll
Hypalon- Boote auf Trinidad geben. Und dann gibt`s hoffentlich nie
wieder „Nasse Füße“ !!