Donnerstag, 2. Juli 2015

Nasse Füße


 
 

Am Sonntag sind wir den letzten Tag in Surinam und hoffen, dass wir dann nicht mehr so oft „nasse Füße“ bekommen. Es ist ja Regenzeit,-- aber das mit den „nassen Füßen“ hat nicht nur etwas mit der Regenzeit zu tun. Da wir an einer Mooring liegen müssen wir immer mit einem Beiboot an Land.
 
Unser kleines Beiboot
 
 
Wenn es regnet, regnet es in Strömen, und vor dem Losfahren müssen alle erst einmal Wasser schippen. Das müssen wir auch, aber nicht nur wegen des Regens. Unser kleines Beiboot verliert seinen Boden. Das haben wir zuerst gar nicht bemerkt; nur dass die Füße immer nasser wurden beim Beibootfahren. Und in Kourou löste sich dann eine gesamte Seite des Bodens. Das war nicht so schlimm; denn wir waren ja im Besitz eines Reparatursets zu dem auch eine Tube mit PVC-Kleber gehört. „Gehörte“ müssen wir jetzt sagen. Die gelöste Seite ließ sich hervorragend mit dem Kleber kleben aber,- es dauerte nur zwei weitere Fahrten an Land, dann war die andere Seite dran. Es war zu dem Zeitpunkt noch Kleber vorhanden, die Tube war allerdings ziemlich klein.

Beiboot einsatzfähig


In Surinam -so dachten wir zumindest- können wir bestimmt Kleber kaufen. Die Sache mit dem Beiboot-Boden wurde in Surinam ziemlich bedrohlich. Die Klebertube war leer. Ab jetzt waren wir nur noch unterwegs auf der Suche nach einem PVC-Kleber. Sightseeing geriet dabei etwas in den Hintergrund. Aber, wegen dieser Sache haben wir die Stadt Paramaribo wahrscheinlich besser kennengelernt als jeder andere Tourist. Ständig ging es mit dem Leihauto in die kleinsten Straßen. Die Marina in Domburg hatte uns einige Stellen genannt, wo es vielleicht einen PVC-Kleber zu kaufen gibt. Wir fanden auch PVC-Kleber, aber nur Hart-PVC – Kleber, nirgendwo Soft-PVC- Kleber. Und wir können mit Sicherheit jetzt sagen: In ganz Surinam gibt es keinen Soft-PVC-Kleber.
 
Noch eine Fahrt mit unserem kleinen Beiboot

Übrigens gibt es auch kein Beiboot zu kaufen. Wir überlegten eines zu bestellen und fragten bei einem Händler, der sehr hilfsbereit alles versuchte, wie wir an ein Beiboot würden kommen können. Jeden Freitag kommt hier eine Lieferung aus Miami und von dort könnte ein bestelltes Beiboot geliefert werden. Der Preis allerdings mit Lieferung, Zoll und Steuern sollte 6900,- US-Dollar sein- kaum zu glauben. Auch der Händler konnte verstehen, dass wir Keines bestellten.

Ein hilfsbereiter Mitarbeiter der Marina fuhr uns derweil immer zu unserem Boot und zurück. Mit unserem kleinen Dinghi hätten wir nichts mehr transportieren können, und unsere Klebversuche mit Hart-PVC- Kleber waren nicht allzu erfolgreich. Dieser Mitarbeiter hat selbst ein Boot an einer Mooring, und ein sehr gutes Beiboot, das er sich auf Bonaire gekauft hat. Wir überlegten, dass er ja noch sein „altes“ haben musste und hatten Glück. Er überließ uns sein „altes“ Beiboot.
 
Das "alte" Beiboot
 
 
Das allerdings ist auch aus PVC und schon ziemlich ramponiert. Und:....dieses Beiboot- wir hatten uns schon so gefreut endlich ohne „nasse Füße“ an Land zu kommen- also dieses Beiboot verliert Luft. Nun haben wir zwei Beiboote, das eine verliert seinen Boden, das andere verliert Luft aus den Luftkammern.

Nun stellte sich heraus ,dass dieser Mitarbeiter noch Soft-PVC- Kleber an Bord hatte mit dem wir sein altes so kleben konnten, dass darin alle notwendigen Sachen zu transportieren sind.

Unseres ist für die Versorgung als Ankerlieger zu klein. Mit unserem kleinen niedlichen Dinghi aus alten Zeiten waren wir schon die Lachnummer für die anderen Segler. Man schlug unteren anderem vor, dass wir unser kleines Beiboot der Marina doch für den Swimmingpool stiften sollten. Dafür hätte es gerade die richtige Größe; wir lachten mit.

Der Marina Swimming-Pool

Es stellte sich heraus, dass praktisch jeder mit einem PVC-Beiboot klebt. Es kleben also alle -oder man hat ein Hypalon beschichtetes Beiboot. Und genau so eines werden wir uns bei der nächsten Gelegenheit kaufen: etwas größer, mit festem Boden, --und natürlich einen großen Pott Kleber !! Es gibt nämlich auch Hypalon-Kleber. Die Hypalon-Beiboote sollen allerdings halten und brauchen nie geklebt werden --wir hoffen das Beste.

GLUE“, eine englische Vokabel, die wir wohl nie wieder vergessen werden.

Es soll Hypalon- Boote auf Trinidad geben. Und dann gibt`s hoffentlich nie wieder „Nasse Füße“ !!