Auf
unserem Weg nach Norden Richtung Karibik wollten wir das Land Surinam
nicht auslassen. Von diesem Land hatten wir bisher nur sehr wenig bis
gar nichts gelesen;- aber das sollte sich ändern...
Mit den
letzten Sonnenstrahlen schafften wir es gerade noch am vierten Juni,
einem Donnerstag, hoch in den gleichnamigen Fluss zu motoren. Es
waren nur etwa 200 sm von Kourou bis hierher, nur 1 ½ Tage. Kurz vor
19.00 Uhr lokaler Zeit fiel unser Anker vor der Hauptstadt Paramaribo
und wir freuten uns auf unser Abendessen. Aber schon kurze Zeit
später rumpelte es an unserem Boot: Militäry Police ! Wir ankerten
-ohne es zu wissen- direkt vor dem Präsidentenpalast, und das ist
nicht erlaubt. Geduldig zeigten wir unsere Reisepässe und
Schiffspapiere und wurden freundlichst angewiesen, doch etwa 50 m
weiter entfernt zu ankern. Wir nahmen diese Anweisung ernsthaftig hin
und schmunzelten darüber erst später. Der Präsident,- eine sehr schillernde Persönlichkeit, über die es sich lohnt, im Internet nachzulesen.
Erst am
nächsten Tag ging es weiter den Fluss hinauf nach Domburg, wo wir im
Fluss, wie auch schon andere ausländische Yachten, an einer Mooring
festmachten.
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Auch andere Yachten liegen schon an Moorings im Fluss |
Schon
während der Flussfahrt konnten wir etwas „landestypisches“
bewundern, und das sind die prächtigen Villen in diesem Land. Die
sind hier überall zu sehen; Surinam ist für uns auch Villenland;
eine schöner als die andere.
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Villa mit eigenem Steg |
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Villa-- unterer Durchschnitt |
Während
unserer Autofahrten mit einem geliehenen Wagen- der hier im Hafen
sehr günstig zu bekommen ist (10 €/Tag) - haben wir uns häufig
wie beim Tennis gucken nach rechts und links den Kopf verdreht und
konnten kaum glauben, dass es so eine Häufung von großen Villen in
diesem Land gibt.
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Villa im alten Stil |
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Ungefährer Villendurchschnitt |
Weiter
gen Süden sieht das Land ganz anders aus. Das Leben der Menschen
konzentriert sich auf den nördlichen Küstenabschnitt; Richtung
Süden liegt der Urwald und davon gibt es noch viel in Surinam, auch
wenn hier wie fast überall immer mehr Urwald verschwindet. Mit dem
Auto fuhren wir nach Süden eine wohl noch von den Niederländern gut
ausgebaute Straße entlang zum größten Stauseee in Surinam, dem
Stuwmeer.
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Surinam-Brücke vor dem Stausee |
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Der Staudamm mit vier Turbinen |
Auch
rechts und links der Straße sahen wir schon viel von der
atemberaubenden Vegetation. Tiere sieht man leider kaum, meist hört
man nur das immerwährende Geräusch der Grillen und
Vogelgezwitscher. Der Stausee liegt im Bezirk Brokopondo und ist
eigentlich nach seinem Erbauer benannt: Prof.Dr. Bommelsteinmeer- ein
für unsere Ohren ziemlich lustiger Name.
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Stausee mit kleinen Inseln und Baumstümpfen |
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Anstrengendes Sightseeing- der Autofahrer |
Ein paar
Tage später unternahmen wir eine Fahrt nach Waterland, in der es
sogar eine kleine Anlegestelle für Segelboote gibt. In erster Linie
ist es aber ein Resort mit kleinen Häuschen, die man mieten kann.
Als Verkehrswege werden hier verstärkt die großen Flüsse genutzt.
Waterland liegt am Surinam und mit einer kleinen Fähre gelangt man
über den Fluss dorthin.
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Flussfähre |
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Grüner Leguan, die gibt`s hier überall |
Möglich ist auch eine Fahrt von Land aus,
die geht allerdings über holprige Feldwege mitten durch die
Vegetation. Andere Resorts gibt es mitten im Urwald, die sind
teilweise nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Alle Resorts -so haben
wir zumindest hier erfahren- sind nur etwas für die dickere
Geldbörse. Immer wieder sehr beeindruckend ist die Geräuschkulisse
am Abend.
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Urwüchsige Landschaft |
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Urwalddickicht |
Um mehr
über die Geschichte Surinams zu erfahren ging es in die Hauptstadt
Paramaribo. Als sehr ergiebige Quelle erwies sich hier das Fort
Zeelandia, das jetzt ein Museum ist.
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Schöne Vegetation und Restaurant im Fort Zeelandia |
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Innenhof des Forts Zeelandia |
Hier
konnten wir erfahren, weshalb es in Surinam so viele verschiedene
Völker gibt,- angefangen mit den Ureinwohnern, dann den Marrons -
den entlaufenen Sklaven-, Chinesen, Inder und Indonesier, -das lässt
sich natürlich auch alles im Super-Internet nachlesen. Alle
Volksgruppen haben ja ihre eigene Religion und so sieht man in
Surinam viele Hindu-Tempel, Moscheen und natürlich auch Kirchen.
In der
Hauptstadt Paramaribo steht eine Kirche ganz aus Holz, der größte
Holzbau in ganz Südamerika.
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Die größte Holzkirche |
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Der gesamte Innenraum aus Holz |
Unsere
Fahrt hatte uns ja gerade im Juni hierher nach Surinam gebracht und
auch am 1.Juli waren wir noch hier. Das ist ein sehr besonderer Tag
für alle Schwarzen in Surinam: der Jahrestag der Abschaffung der
Sklaverei im Jahre 1863, und der wird hier groß gefeiert. Wir
feierten ein bischen mit aber die „richtige“ Feier ist natürlich
den Schwarzen vorbehalten. Wir sahen alte Tänze und hörten die alte
Trommelmusik. Weshalb weiße Menschen nur auf die Idee gekommen sind
so etwas Schreckliches zu tun...
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Alte Trachten, alte Instrumente |
Hier in
Domburg liegen auch einige andere ausländische Yachten und die
Treffen in der Marinakneipe haben wir sehr genossen. Alle „quatschen“
über das „woher“ und „wohin“ und alle freuen sich über
Tipps für die Weiterfahrt.
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Der -noch- leere Tresen der beliebten Marinakneipe |