Montag, 1. Februar 2016

St. Lucia- Rodney Bay


Seit einer Woche liegen wir vor Anker in der Rodney Bay. Leider hat uns auch hier schon wieder ein Zahnereignis ereilt, diesmal ist es Jochen. Aus einer erwarteten kleinen Erneuerung einer Zahnfüllung ist eine Wurzelbehandlung geworden. Nach heftigem Drängeln war die Zahnärztin bereit, die Behandlung möglichst schnell zu beenden und morgen früh am Dienstag soll alles fertig sein. Hier in Rodney Bay möchten wir nicht lange bleiben. Wir fühlen uns auf die Kanaren versetzt, alles ist sehr touristisch und die Preise scheinen in Richtung Norden immer höher zu werden. Tagsüber wird unser Boot von den Wellen der Jetski-Fahrzeuge geschaukelt und nachts können wir wegen der lauten Musikbeschallung nicht schlafen obwohl wir uns schon in den südlichen Teil der Bucht vor den Reduit Strand verlegt haben.
 
Die Rodney Bay
 
Gleich am ersten Tag kam dieser Obstverkäufer zum Boot
 
Ein interessantes Wasserfahrzeug als Verkaufsladen
 
 
Die große Bucht und die sehr große Marina können viele Boote aufnehmen, wohl auch deshalb segeln viele über den Atlantik kommend zuerst nach St. Lucia in diesen Hafen. Und es gibt ja auch diese für uns abstoßende organisierte Segler-Armada, die von den Kanaren kommend jedes Jahr Ende November hierher fährt, -um die wir einen großen Bogen machen und mit der wir nichts zu tun haben wollen, haben wir sie doch von ihrer „anderen Seite“ kennengelernt. Nur für diese protzige Armada sollen alle anderen Platz machen, dabei ist ihre Fahrt nichts Besonderes. Auch alle unorganisierten Anderen segeln schließlich über den Atlantik.
 
 
 
Kneipen und Restaurants gibt es einige hier in der Marina
 
 
Unsere Tage ungewollten Aufenthalts verbrachten wir außer an Bord mit Sightseeing. Auch hier gibt’s die bei uns sehr beliebten Sammeltaxen, aber die sammeln hier nicht überall jemanden der mitfahren will auf, sondern halten hier an richtigen Haltestellen, zumindest die, die von Rodney Bay in den Hauptort Castries fahren.
 
Busbahnhof in Castries (Bild aus dem Rückfenster des Busses)
 
 
Dort in Castries besuchten wir den quirligen Markt am Freitag. Hier gibt’s wirklich wohl fast alles, was es an Früchten und Gemüse überhaupt hier in der Karibik gibt und zudem auch jede Menge Kräuter. Wir kauften Fisch in dem wohl hier auf dem Markt leider einzigen kleinen Fischverkaufsladen und Kräuter, die wir lange nicht hatten, z.B. Dill.
 
 
 
Diese Kräuter-Marktfrau erlaubte uns ein Photo
 
Hier gibt es Fisch
 
Wir kauften wieder mal eine große Scheibe Marlin
 
 
Die Marktstände mit Souvenirs und Kleidung verschmähten wir und schlenderten noch durch eine kleine Gasse mit Garküchen, in der rechts und links Tische besetzt mit plaudernden Touristen und Einheimischen standen, die sich die zubereiteten Speisen der kleinen Minirestaurants schmecken ließen. Hier genossen wir den Geräusch- und Geruchspegel.
 
Hier wird gespeist
 
Kreuzfahrer im Hafen von Castries, die gibt es hier fast auf jeder Insel
 
 
Am nächsten Tag ging es zur alten Festung auf Pigeon Island. Durch einen kleinen Damm ist die Insel am nördlichen Teil der Rodney Bay mit dem Festland verbunden. Es ist ein Nationalpark und nachdem wir mit dem Dinghy dort angelegt hatten mussten wir noch den Eintritt von 7 US $ pro Person bezahlen. Danach kämpften wir uns den Berg hinauf zum Fort, wurden aber mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
 
Rechts Rodney Bay, links "wilder" Atlantik
 
Auf der Anhöhe liegt die Festung
 
Kanone oben in der Festung
Das Munitionslager
 
Das "Loch" auf der kleinen Felseninsel vor Pigeon Island sollen Probeschüsse verursacht haben
 
 
Hier war der Gefechtsstand der Briten gegen die Franzosen, die ihr Fort auf der „anderen Seite“, auf einer Anhöhe der Insel Martinique hatten. Manchmal kann man Martinique vom Fort aus sehen.
 
Geschichtsstunde
 
Ehemals die Unterkunft der Soldaten
 
Die Wege auf Pigeon Island sind schön und bieten viel Schatten
 
Das war die einzige "Pigeon", die wir auf Pigeon Island sahen
 
 
Der militärische Konflikt Briten gegen Franzosen zog sich über einige Jahrhunderte auf den karibischen Inseln dahin. Und aus dieser Bucht startete Admiral Rodney zum „fröhlichen Schiffeversenken“ gegen die Franzosen vor den Iles des Saintes bei Guadeloupe. Nach ihm ist nun die Bucht benannt, die wohl früher den Namen des kleinen Dorfes Gros Islet trug, das sich gleich nördlich neben der Einfahrt zur Marina befindet.