Dienstag, 26. Dezember 2017

Autokauf in Australien


Noch bevor wir nach Sydney fliegen, konnten wir tatsächlich noch ein Auto kaufen. Und das kam so: In der Laundry der Marina saß ein Australier, der auf seine Wäsche wartete. Wir unterhielten uns miteinander und als er hörte, dass wir ein Auto kaufen möchten, um damit durch Australien zu reisen erzählte er uns von „Tony“. Tony wohnt ebenfalls auf einem Boot in der Marina und kauft und verkauft Autos und das zu günstigen Preisen. Wir hatten schon so viel im Internet gesucht und auch überlegt in Sydney einen geeigneten Wagen zu kaufen,- falls wir dort schnell einen finden würden. Und jetzt sollte es womöglich auf einmal möglich sein schon hier ein Auto zu bekommen.
 
 
 Tonys Visitenkarte.
Sieht zum Fürchten aus- oder?
In Wirklichkeit ist er mit seinen 70 Jahren vital und sehr freundlich.


Schon am nächsten Tag klopfte es an unserem Boot, Tony kam an Bord und offerierte uns gleich zwei Fahrzeuge: einen Geländewagen mit 4-Rad-Antrieb und einen VW-Bus. Einen Geländewagen möchten wir nicht kaufen, er ist schwieriger zu fahren und außerdem kann man darin nicht übernachten. Aber alles über den VW-Bus hörte sich gut an. Er gab uns den Schlüssel und wir durften uns den Bus ausgiebig ansehen.



 




Das ist genau das, was wir suchen !! Ein Campervan. Wir waren ganz begeistert von dem Innenausbau mit Schlafplatz, Gaskocher, Spülbecken, jeder Menge Stauraum... Es ist alles da, was man braucht. Auf dem Dach ist sogar eine Solarzelle und ein ausziehbarer Sonnenschutz unter dem Stühle und Tisch aufgebaut werden können. Dusche und Toilette hat der VW-Bus nicht, das wäre wohl auch zuviel verlangt, aber das findet man auf allen Stellplätzen, von denen es viele in Australien gibt. Immerhin kostet er „nur“ 4000,-Aus$ (etwa 2580,-Euro). Er ist schon ziemlich alt, Baujahr 1994, aber für unser Vorhaben genau richtig und evtl. kauft Tony den Bus sogar wieder zurück.
 
Der wird unser Auto für Australien
Jedes Fahrzeug in Australien muss registriert sein. Diese „Registration“ wird auf den neuen Besitzer umgeschrieben und ist bis zu einem Jahr gültig. „Unser“ VW-Bus hat noch eine Registrierung bis Ende Mai, -für ein halbes Jahr kostet es etwa 450,-Aus$. Darin enthalten ist eine Personenversicherung „Third Party Personal Insurance“. Es wird empfohlen, zusätzlich eine Sachversicherung „Third Party Property Insurance“ abzuschließen,- darum müssen wir uns selbst kümmern. Alles andere erledigt Tony, dafür braucht er nur eine Kopie des Führerscheins und des Reisepasses. Man braucht übrigens keinen internationalen Führerschein.
 
Das einzige Problem in Australien sind dann noch die „Toll roads“ auf denen eine Mautgebühr zu entrichten ist. Es soll solche Bezahlstraßen nur in und um Brisbane, Sydney und Melbourne geben. Mautstellen an denen man bar bezahlen kann gehören der Vergangenheit an. Wie in Deutschland geht alles elektronisch. Wird man erfasst, muss man bis spätestens nach drei Tagen bezahlen, sonst käme noch eine heftige Strafgebühr obendrauf. Es gibt wohl mehrere Zahlungsmöglichkeiten, unter anderem auch eine Art Vigniette, „e-Tag“ genannt. Die brauchen wir nicht. Für Touristen soll der Visitor-Pass am besten sein. Im Internet haben wir den Visitor`s-e- Pass (Sydney Pass) gefunden, der jeweils für dreißig Tage eingerichtet wird und für alle Maustraßen in Australien gelten soll,- die Gebühr wird dann über die Kreditkarte abgebucht. Damit wollen wir uns aber erst im Januar weiter beschäftigen.

Bevor wir am Mittwoch nach Sydney fliegen, haben wir nur noch eine kurze Spritztour mit unserem VW-Bus gemacht. Am ersten Weihnachtstag (25.Dez. -in Australien das eigentliche Weihnachtsfest) war wenig Verkehr und auf ging`s zu einem der vielen Picknickplätze (ohne auf einer Toll road zu fahren).


 

Unser VW-Bus.
Auf dem gebührenfreien Parkplatz der East-Coast -Marina
wartet er auf uns während wir in Sydney sind.
 
 
 


Freitag, 22. Dezember 2017

Australien - East Coast -Marina




Das Boot liegt jetzt seit Montag in der East Coast- Marina. Wir leben natürlich an Bord, so wie immer- und müssen den Obolus von 60,-Aus$ pro Woche dafür bezahlen. Es scheint als würden hier viele Boote bewohnt sein. Ein Australier, der auch hier wohnt, erzählte uns, dass es einfach günstiger ist, auf einem Boot zu leben als in einer Wohnung.




Am Eingang zur Marina ist ein Cafe

Auch in anderen Ländern nimmt der Anteil an Wohngelegenheiten zu, die einen günstigeren Preis bieten, so wohl auch hier in Australien. Häuser kosten mindestens genauso viel, wie in Deutschland. Die Preise sind hoch und auch wir verkneifen uns ein Essen im Restaurant; nur ein Bierchen erlauben wir uns manchmal.
Alkoholische Getränke werden ja in Australien nur in speziellen Geschäften verkauft (z.B. bei BWS -"Beer, Wine, Spirits"), nie im „normalen“ Supermarkt. So haben wir es auch schon auf Tonga und Fiji kennengelernt, und schon eine Bierdose kostet umgerechnet etwa 2,-Euro. Schon ganz schön teuer für Jochen- unseren Biervernichter an Bord.

Immerhin haben wir einen günstigen Wein (im Karton) gefunden, sodass wir zum Essen immer ein Gläschen genießen können. Aber im allgemeinen muss man pro Flasche ab 7,-Aus$ (Sonderangebot  -etwa 4,50Euro) hinlegen. Im Durchschnitt kostet halbwegs genießbarer Wein das doppelte. Grundnahrungsmittel dagegen sind günstiger, wir kaufen meistens in der hier verbreiteten Lebensmittelkette „Coles“; auch bei „Woolworth“ gibt es Lebensmittel.






Übrigens gibt es hier in Australien auch "Aldi". Leider ist das Angebot nicht vergleichbar mit dem in Deutschland, man hat sich an den australischen Geschmack angeglichen. Und die erhofften günstigeren Weine oder günstiges Bier darf Aldi ja nicht anbieten.



Der S-Bahnhof in Manly

Coles und Woolworth haben wir eine S-Bahnstation von Manly entfernt in "Wynnum" gefunden. Eine "Go Card" für das Nahverkehrssystem Brisbanes hatten wir uns schon in der City geholt und können damit weiterhin bequem Bus und Bahn benutzen: beim Ein- und Aussteigen hält man die Karte jeweils vor ein Lesegerät, der Fahrpreis für die benutzte Strecke wird abgebucht. Die Karte kann man auf den Bahnhöfen und in vielen Geschäften bekommen und wieder aufladen.
















Manly "Zentrum",
nur etwa 10min fußläufig von der Marina entfernt.
Hier gibt es keinen Coles oder Woolworth,- aber "IGA" hat auch fast alles
 
Der schöne Fußweg Richtung East Coast-Marina.
In der Bucht innerhalb der aufgeschütteten Wellenbrecher befinden sich mehrere Marinas.

 
Von den eigentlichen Bewohnern Australiens, den Aborigenes, haben wir noch gar nichts gesehen. Sie kommen im allgemeinen Straßenbild nicht vor, man sieht nur „europäisch“ aussehende Menschen. Vielleicht ist das außerhalb Brisbanes anders, wir haben ja noch nichts Anderes von Australien gesehen.
Und wir wollen auf jeden Fall mehr von Australien sehen. Das soll am besten per Auto gehen. Im Internet und Reiseführer haben wir gefunden, dass es wohl am besten ist, man hat sein eigenes Auto. Zuerst haben wir versucht einen Autokauf zu umgehen und waren bei einem Caravan- und Campervan-Vermieter. Aber es zeigte sich schnell, dass mieten einfach immens teuer ist. Also haben wir weiterhin versucht herauszufinden, wie und wo man hier ein günstiges Auto kaufen kann,- und welche weiteren Kosten das mit sich bringt. Es scheint jetzt als hätten wir Glück: hier in der Marina gibt es jemanden, der Autos verkauft und auch wieder zurückkauft. Evtl. haben wir auf einmal schon ein Auto …
 
Unser Auto ?
Es hat alles was wir bräuchten, sogar schon eingebaute Kojen mit Matratzen...



Aber in der nächsten Woche nach Weihnachten reisen wir erst einmal per Flugzeug nach Sydney. Wir werden die Stadt sehen und auch am Silvesterabend dort sein. Bestimmt ist es in der Nacht der Nächte übervoll mit Menschen. Aber vielleicht können wir zumindest ein paar Raketen sehen, die auf der Harbour Bridge das neue Jahr begrüßen.



ALLEN SCHÖNE, FRÖHLICHE WEIHNACHTEN !!!!!





 

 


Samstag, 16. Dezember 2017

Australien -Brisbane





An den Pfählen vor dem Botanischen Garten in Brisbane ist unser Boot jetzt seit etwa drei Wochen festgezurrt. Wir machen Sightseeing, werden dabei aber übelst von der deutschen Bürokratie gestört. Es geht um die Rente!
Einer von uns (Jochen) kann auf regelmäßige Rentenzahlung ab Februar nächsten Jahres hoffen, was unsere Bordkasse endlich erheblich entlasten würde. Den Rentenantrag hat er schon auf Tahiti gestellt, weil wir dort in der Stadtmarina länger gelegen haben und es einen relativ guten Internetzugang gab;- die Rente lässt sich nämlich bequem oline beantragen, auch viele Monate im voraus. Alles hatte gut geklappt und der Antrag war Anfang Juli 2017 angekommen. Wir freuten uns darüber und alles schien gut!! --Aber nichts ist jetzt gut!! -Um in die Krankenversicherung der Rentner übernommen zu werden haben wir beide eine Anwartschaft bei unserer Krankenversicherung in Deutschland, damit sie uns auf jeden Fall zurücknimmt. Das macht sie auch. Aber -und jetzt kommt der Knackpunkt- sie will uns seit dem Tag des RentenANTRAGES wieder „normal“ in Deutchland versichern und das, ohne dass sie überhaupt Leistungen für uns übernehmen muss. Wir sind ja im Ausland!!!. Den Zeitpunkt des Rentenantrags hat Jochen völlig willkürlich gewählt und es nur deshalb so früh gemacht, damit er auch bis zum Renteneintritt bearbeitet wird. Nun wird er dafür bestraft; eine saftige Rechnung der Krankenversicherung ist schon gekommen. Jochen hat Einspruch eingelegt -und hat Hilfe von der Verbraucherzentrale und dem „Beauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein“. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. --Diese Sache beschreiben wir nur deshalb in unserem Blog, weil es möglicherweise andere gibt, die in dieselbe Falle tappen.
Unsere Reise wollen wir uns deshalb nicht verderben lassen und planen weiter den längeren Aufenthalt in Australien; denn wegen der Zyklonsaison wird unser Boot mindestens ein halbes Jahr unterhalb von 25°Süd bleiben müssen.

Noch liegen wir mit dem Boot mitten im Zentrum von Brisbane. Die Gezeitenströme im Fluss sind manchmal heftig und dazu kommt noch der Schwell, der von den Fähren und anderen Booten verursacht wird. Nachts ist es ruhiger, wenn der Fährverkehr ruht. Nachts wird auch keine laute Musik mehr gemacht, wie es mancherorts in Europa und Deutschland üblich ist. Nur bis zum späten Abend hören wir am Wochenende die Discoklänge vom anderen Flussufer, und Open Air- Konzerte am Botanischen Garten sind dann auch beendet. Abends zeigt sich die Story-Bridge weiterhin bunt erleuchtet und je näher die Festtage heranrücken umso schöner scheint das Farbenspiel zu werden.

Brisbane am Abend- leider keine gute Bildqualität

Für das Boot haben wir einen Platz gefunden. Mit Nahverkehrszug (ähnlich wie S-Bahn) und Bus haben wir mehrere Marinas besichtigt und uns für die „East Coast Marina“ in dem Vorort Manly entschieden. Das liegt per Bahn etwa eine Dreiviertelstunde von Brisbane-City entfernt und bietet alles was man braucht. Anfang nächster Woche wollen wir das Boot dorthin verlegen. Die Liegegebühren in der Marina sind natürlich höher als hier am Botanischen Garten. Dafür liegt man aber am Steg, hat Wasser und Strom (im Preis enthalten) und das Boot, vor allem auch das Beiboot, sind dort sicher, wenn wir nicht da sind und im Land umherreisen.


 
Hier in Brisbane wird das Beiboot am fast immer vollbesetzten Dinghy-Steg oftmals heftigst hin und her geschüttelt und kollidiert dabei häufig mit den Beibooten der Dauerlieger. Die haben sich fast alle massive, feste Beiboote zugelegt wohl damit nichts kaputtgeht. Unser Highfield wird sich freuen, wenn es wieder mehr Ruhe hat.

Ein Foto kann das Gerüttel am Dinghy-Steg nicht einfangen
Mehr Ruhe gibt es in Manly im Gegensatz zur Innenstadt Brisbanes. Im Zentrum wimmelt es nur so von Touristen und Geschäftsleuten, ist ja auch das Business-Center. An den Fußgängerampeln sammeln sich jedesmal große Menschentrauben und beim Gehen muss man aufpassen, mit niemandem zu kollidieren. Die Straßen sind schachbrettartig angelegt und nach Namen des englischen Königshauses benannt, in Nord-Süd- Richtung männliche und Ost-West-Richtung weibliche Namen.


Bei einem Nachmittagsbummel lassen sich hier bequem alle Sehenswürdigkeiten erreichen. Mit der (kostenlosen) Fähre, dem City-Hopper kommt man einfach auf die andere Seite des Flusses, South Bank, das Südufer;- oder man überquert eine der Fußgängerbrücken.






Der Glockenturm der City Hall und  die
Kathedrale. An der Kathedrale wurde fast
einhundert Jahre gebaut. Sie ist erst
vor wenigen Jahren geweiht worden.









Ein City-Hopper

Die Südseite hat auch einiges zu bieten, neben weiteren Museen auch das „Wheel of Brisbane“ – ein Riesenrad (geschlossene Gondeln) mit grandioser Aussicht (60m hoch). Und dann gibt`s hier auch noch den Strand direkt in der Stadt am Fluss,- bei Einheimischen am Wochenende sehr beliebt.



 
Gebadet wird nicht im Flusswasser, sondern direkt daneben
 
 


Jeden Sonntag werden am Eingang der Albert Street am Botanischen Garten Marktstände aufgebaut. Neben allerlei Dingen, die hier zum Kauf angeboten werden -unter anderem sehr gute australische Hüte, Opale, auch Obst und Gemüse- lässt sich an Imbissbuden allerlei Leckeres verspeisen. Wir sprachen mit einem Holländer, der Matjes und Poffertjes (!) anbietet und bei einem ausgewanderten Deutschen fanden wir deutsche Bratwurst und -wie sollte es anders sein- Sauerkraut.
 
 
Jochen im siebten Matjeshimmel
 
 
 
 
Als kleines Highlight machten wir noch eine Fahrt zum „Lone Pine Koala Sanctuary“. Neben vielen, vielen Koalas (man kann sich mit einem fotografieren lassen -20,-Aus$) gibt es dort fast alles zu sehen, was die australische Fauna zu bieten hat, auch Schnabeltiere, Wombats und natürlich Känguruhs. Die Känguruhs sind in einem großen Gehege, in das man gehen kann,- anfassen erlaubt; auch füttern (etwas Futter in einem kleinen Papierbeutelchen muss man vorher kaufen- 2,-Aus$).
 
 
 
 


 
 
 
 
 

Samstag, 2. Dezember 2017

Brisbane- am Botanischen Garten

 
Seit einer Woche sind wir in Australien (in Brisbane)- und erleben den Kulturschock! In Französisch Polynesien und Tonga ging es ruhig und gelassen zu; auf Fiji war es schon quirliger mit Suva und den vielen indischstämmigen Einwohnern. Neukaledonien war auch schon sehr modern. Aber hier, zumindest in Brisbane, kommen wir uns vor wie zurück in Europa. Natürlich haben wir erwartet, dass es hier wieder „westlicher“ zugeht, aber irgendwie hatten wir uns schon an das beschauliche Leben der Südsee gewöhnt und wünschen uns fast wieder dorthin zürück. – Hier ist alles gut organisiert mit Einkaufsmöglichkeiten überall, gut ausgebauten Straßen und öffentlichem Verkehrswesen- und allen möglichen „Events“: Touristenland. Bisher haben wir uns noch wenig angesehen und waren erstmal damit beschäftigt einen anderen Platz für unser Boot zu suchen. Das soll nämlich in der nächsten Zeit hier bei Brisbane bleiben während wir das Land per Auto oder Bus bereisen.
Im Internet lässt sich dafür schon einiges finden, denn es gibt viele Marinas in und um Brisbane herum. Preislich bewegt sich alles etwa im selben Rahmen, ist es weiter entfernt und nicht so nah an den Superstränden der Sunshine- und Goldcoast ist es etwas günstiger. „Leben an Bord“ wird hier übrigens wohl überall extra berechnet mit etwa 60,- bis 80,-Aus$ pro Woche. Noch haben wir uns nicht entschieden und sind erst einmal von der Rivergate Marina aus den Brisbane-River hoch in die Innenstadt motort. Hier kann man direkt vor dem Botanischen Garten liegen- an Pfählen- und hat alles Sehenswerte in fußläufiger Entfernung.


Auf dem Weg zum Botanischen Garten.
Die Skyline von Brisbane ist schon zu sehen. Gleich hinter der Brücke
liegt das Zentrum Brisbanes, auch "CBD" : Central Business District genannt,
mit dem Botanischen Garten direkt am Fluss.

Die Boote an den Pfählen, vorn und achtern festgemacht. So dreht der Rumpf nicht in der Tide.
Bild vom Botanischen Garten aus.
Gegenüber am anderen Ufer der Stadtteil "South Bank"


Die "Story Bridge" sehen wir vom Liegeplatz aus.
Abends ist sie stimmungsvoll beleuchtet, und die Farben wechseln täglich.
 

Die Strömung im Fluss hat es in sich, auch wir sind mit auflaufendem Wasser den Fluss hinaufgefahren, und an den Leinen vorn und achtern, an denen das Boot festgezurrt ist, zieht es oft heftig. Liegen hier ist äußerst günstig: es kostet nur 10,-Aus$ pro Nacht und man hat trotzdem Laundry und Sanitärraum mit Duschen. Allerdings ist es nicht einfach das „Büro“ zu finden wo man eincheckt. Anfangs haben wir mehrere andere Segler gefragt, die uns an ein Parkhaus verwiesen haben, wo sich diese Stelle befinden soll. Wir dachten es wäre das Parkhaus direkt am Eingang zum Dinghy-Steg,- das war aber falsch. Dann sprach einer vom „George Place“, der etwas weiter weg ist ...(wir haben nichts gefunden).   Endlich -nach drei Tagen- zeigte uns einer die Tafel, die groß und breit neben dem Dinghy-Steg steht und auf dem das „Büro“ gekennzeichnet ist (peinlich),- immerhin sprach auch er davon, dass es schwer zu finden ist und beschrieb uns den Weg.





Also gingen wir los zum „Car Park“ am King George Platz, drinnen in dem Parkhaus sollte es sein... Wir fanden nichts und fingen an, jeden danach zu fragen. Eine sehr freundliche Frau, die auch im Bereich des Parkhauses arbeitet, -wohl einen Fahradverleih managed-, half uns dann schließlich. Auch sie wusste nicht, wo das Büro ist, ging aber mit uns durch die Katakomben des riesigen Parkhauses, treppauf, treppab, rechts, links- manchmal wussten wir nicht mehr, wo wir waren und wie wir wieder rauskommen sollten. Und tatsächlich fand sie es !!- klein, mit einer unscheinbaren Tür und großem zugezogenen Fenster daneben. Es kam gleich jemand heraus als wir darauf zugingen.
 

Am einfachsten findet man das "Büro" über den Eingang zum
Car Park direkt neben der Statue König Georgs (die steht vor der City Hall).
Kommt man ins Parkhaus ist die Tür zum Büro links an der Wand.

Wie überall steht auch hier in dieser Jahreszeit im Zentrum ein großer Weihnachtsbaum

 
Wir füllten ein Formular aus und bekamen einen Schlüssel für die „Facilities“. Nur die Summe unserer Schiffs-Haftplicht war zu niedrig. In Australien haben alle eine Deckungssumme von 10Mill Aus$- unsere reicht umgerechnet nur für 7Mill. Den Betrag konnten wir am nächsten Tag unproblematisch bei der Schiffsversicherung per E-Mail erhöhen, brachten noch eine Kopie der „neuen“ Versicherung ins Büro, und endlich waren wir eingecheckt.

 











 

Dienstag, 28. November 2017

Australien- angekommen und einklariert


Am Freitag 24.Nov. sind wir in Australien angekommen. Wie geplant konnten wir mit auflaufendem Wasser ab „Coloundra Head“, nördlich der Moreton Bay, die über 40sm bis zum Brisbane River fahren. Die Rivergate Marina, in der man einklariert, liegt etwa 6sm den Fluss hinauf Richtung Brisbane.  
Niedrigwasser war morgens um 6.15Uhr lokaler Zeit und so schafften wir es noch bis zum Nachmittag in die Marina. Die Fahrt war ziemlich unangenehm; der Wind kam direkt von vorn mit etwa 5Bf, wir motorten.
 
Morgens bei "Coloundra Head" nördlich der Moreton Bay
Hier fahren wir in das betonnte Fahrwasser Richtung Brisbane ein.
 
Die festen Tonnen im Fahrwasser erinnern uns an die Ostsee
 
Viele "dicke Pötte" von und nach Brisbane
 
Hafenanlagen an der Flussmündung
 
 
Das Boot schlug mit dem Rumpf immer wieder in die Welle und drinnen flog alles durcheinander, aufräumen mussten wir auf später verschieben. Außerdem steuerten wir von Hand. Der Keilriemen unseres elektrischen Autopiloten hatte endgültig seinen Geist aufgegeben und war gerissen. Jetzt lösten wir uns stündlich ab. Immerhin schafften wir die Strecke bis zum Nachmittag und kamen gegen 15.30Uhr in der Marina Rivergate an. Angekündigt hatten wir uns für 14.00 Uhr, aber die „Beamten“ für`s Einklarieren waren noch da.

Schon an der Flussmündung funkte uns die Rivergate Marina an, die wohl unser AIS-Signal gesehen hatte und sagte uns, wo wir anlegen sollten. Beim Anlegen half uns der Dockmaster. Es standen noch drei weitere Herren auf dem Steg von denen wir glaubten, dass auch sie zur Marina gehören. Das waren aber die „Herren vom Amt“ und das Einklarieren ging sofort los, ohne dass wir auch nur einen klaren Gedanken fassen konnten,- und Aufräumen an Bord war überhaupt nicht mehr möglich. Alle kamen an Bord und schon ging der Papierkrieg los,- aber alles sehr, sehr freundlich und entspannt. Die drei waren vom „Department of Immigration and Border Protection“. Ohne Probleme wurde das Boot einklariert. Von unserem Visum 651, das wir online in Neukaledonien bekommen hatten, wussten sie offensichtlich. Das Unterwasserschiff übrigens wurde überhaupt nicht überprüft und auch sonst nichts.

Nach diesen drei Herren kam die „Biosecurity“ ins Boot, eine Dame, die schon draußen wartete. Sie hat dann sehr viel mehr überprüft. Ihr Hauptanliegen war offensichtlich, dass kein Kleingetier nach Australien eingeführt wird, und das vor allem auch in Form von Holzwürmern. Sie prüfte den Innenausbau unseres Bootes, fand aber, das alles in Ordnung sei. Auch Souvenirs aus anderen Ländern durften wir behalten. Dann wurden noch alle frischen Lebensmittel an sie ausgehändigt und zusammen mit dem anderen Müll in einen großen schwarzen Plastiksack gefüllt. Den nahm sie mit und verschwand nach etwa einer Stunde wieder. Dafür -für die Biosecurity- mussten wir 330 Aus$ (etwa 220 Euro) bezahlen, was sofort per Kreditkarte erledigt wurde. Alles andere ist umsonst.
 
Gegen halb sechs lokaler Zeit war alles erledigt. Einklarieren in Australien haben wir als nicht besonders schwierig empfunden. Dabei wird es oft als schwierig beschrieben und viele machen einen großen Bogen um Australien. Im Internet haben auch wir Beschreibungen gefunden, nach denen auch wir überlegt hatten, Australien per Boot nicht anzulaufen. Aber man sieht wieder mal: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird“.
 
 
 
 
 


Dienstag, 21. November 2017

Nach Australien -Squalls

Wenn alles so weiterläuft wie bisher, sind es noch zwei Tage bis zur Moreton Bay bei Brisbane in Australien. Uns ärgern kleinere Wolkengebilde, die nur wenig bis gar keinen Regen, dafür aber umso mehr Wind im Gepäck haben. Dass es hier in diesen Breiten so etwas gibt, haben wir nicht erwartet. Seit wir bei 25°S sind kommen diese Böen und man weiß nie, wie heftig sie werden. Weil sie meistens kaum Regen bringen, sieht man sie nicht im Radar, anders als die Squalls um den Äquator herum. Und das finden wir gerade nachts nicht besonders nett vom Wetter. Man sieht die Wolken nicht und ahnt nur, dass welche da sind, weil keine Sterne zu sehen sind. Urplötzlich geht es dann los. Dabei sind wir jetzt gar nicht mehr gern draußen im Cockpit, schon gar nicht nachts. Es ist merklich kälter geworden. Die Öljacken liegen ständig bereit und Jochen trägt schon eine lange Hose. Zum Schlafen brauchen wir wärmende Decken.

Pos. 25°25S 156°55E ,Kurs 245° ,Wind um 4Bf (ohne Bö)

Samstag, 18. November 2017

Nach Australien

Leider mussten wir Neukaledonien schon wieder verlassen. Einige Boote bleiben während der Zyklonsaison dort, aber um einen guten Platz zu bekommen, muss man weit in voraus reservieren. Unser Platz in der Marina ist vergeben und muss am ersten Dezember für den reservierten Gast frei sein. Bei einem Wirbelsturm werden die Boote mit Ketten an einem Ponton unter Wasser fixiert. Die Leinen vorn am Steg bleiben aber die Verbindung zu den Fingerstegen wird aufgehoben. Gut gefendert mit Leinen unter dem Boot, die die Fender an ihrer Stelle halten soll dann alles gut gehen. Die Zyklone in Neukaledonien kommen meist erst später in der Saison -wenn sie denn überhaupt kommen. Im letzten Jahr kam noch einer im April, der die Insel voll getroffen hat.
Solch einen Sturm wollen wir eigentlich nirgendwo erleben, auch nicht, wenn es irgendwo "sicher" sein soll. Deshalb segeln wir doch lieber jetzt nach Australien. Das Wetter ist nicht ganz so, wie wir es uns wünschen aber nach einer Woche sollten wir ankommen. Und für diese Zeit lässt sich die unangenehme Schaukelei aushalten. Südöstlich von Neukaledonien befindet sich gerade ein Tief, das mehr Wind und vor allem hohen Seegang bringt. Deshalb sind alle Segler, die nach Neuseeland starten wollen, noch nicht losgesegelt. Wir bekommen von diesem Gebilde leider etwas mehr Seegang ab; lt. Wetterbericht aber nur für einen Tag. Diesen Tag haben wir gerade. Am Freitag sind wir gestartet, jetzt ist es Sonntagmorgen und die Wellen kommen mit 2,5m von der Seite. Morgen soll es wieder ruhiger sein. Mit dem zweiten Reff im Groß und halb ausgerollter Genua kommen wir gut mit um die 5kn voran. Der Wind ist böig aus Südost mit manchmal 27kn und dann wieder nur 16kn. Immerhin haben wir nicht mehr die 30kn Wind, die unser Windmesser anzeigte als wir aus der Riffpassage vor Neukaledonien ausgefahren sind. Unser Zielhafen ist Brisbane.

Pos. 23°30S 162°40E ,Kurs 250°

Mittwoch, 15. November 2017

Nouméa und Inseltour



Uns gefällt es gut in Nouméa. Das Boot liegt direkt vor der Stadt und alles ist fußläufig erreichbar. Der Markt direkt neben der Marina öffnet täglich von 5-11Uhr -nur montags geschlossen- und es gibt jegliches Gemüse, was das Herz begehrt. Sogar Kohlrabi können wir hier mal wieder kaufen, das gab`s schon lange nicht mehr. Fisch gibt es hier auch, und alles andere findet man im großen Supermarkt in der Stadt oder bei Carrefour. Der Carrefour hier ist etwas kleiner als wir es von den anderen französischen Inseln kennen, aber er hat „unseren“ Apfelsaft. Leider sind die Preise hoch, aber mit etwas Geschick lässt sich halbwegs günstig einkaufen.
Das Museum „Nouvelle Caledonie“ ist gleich gegenüber der Marina, nur von einem großen Parkplatz und einer Straße getrennt. Die Lebensweise der Einheimischen wird hier gezeigt und das nicht nur von Neukaledonien, sondern vom gesamten südpazifischen Raum. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, dass fast alles aus Pflanzen herzustellen ist. So wird kein nicht verrottbarer Müll produziert wie wir „hochmodernen“ Wesen es tun.


Ein Haus der Kanaken

Aus Tapa gemacht. Der Stoff "Tapa" wird aus Baumrinde hergestellt.
 
Ein geflochtenes Kleid aus Pandanus
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Aus neuerer Zeit stammt das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale Saint Joseph,- von hierher deportierten Strafgefangenen erbaut (1894 geweiht). Die sehr viel schlichter gehaltene prostestantische Hauptkirche findet man nordöstlich des Stadtzentrums und mitten drin ist der "Place des Cocotiers" auf dem es sich herrlich ausruhen lässt nach einer Besichtigungstour. Viele Bäume bieten Schatten und in der Mitte steht der große Springbrunnen "Fontaine Celeste" von dem aus die Kilometerzählung der Insel beginnt.
 
 
 
 
Links der Place des Cocotier
 
 
Ein Strafgefangenenlager gab es auf der Insel „Ile Nou“, im Westen der Stadt gelegen und seit 1972 durch Aufschüttung mit dem Festland verbunden. Hier liegt auch die Werft für kleinere Boote und gute Chandler findet man auch. Zu Fuß ist es ziemlich weit, immerhin fährt ein Bus.
Bei den Chandlern finden wir endlich weiße 2-Komponenten Farbe, die wir bisher in der Südsee vergeblich gesucht haben und dringend für Ausbesserungen an Deck brauchen. Nur eine Gastfahne für Australien finden wir nicht. Dabei hatten wir fest damit gerechnet hier eine kaufen zu können. Neuseelandfahnen gibt es viele und auch für Vanuatu und andere Inseln, aber Australien ist ausverkauft. Was tun ??
Seit einigen Tagen liegt neben uns ein deutsches Boot. Drei Jahre sind die Zwei in australischen Gewässern unterwegs gewesen und müssen jetzt lange warten, bis das Boot wieder in Australien einlaufen darf. Sie schenken uns lieberweise ihre „alte“ Gastfahne, die am Rand etwas ausgefranst ist. Mit blauem Stoff ausgebessert ist sie wieder einsatzfähig, und nur ein weißer Stern muss neu aufgenäht werden. Sieht gar nicht mal schlecht aus.



So vorbereitet für Australien leihen wir uns ein Auto, um mehr von der großen Insel zu sehen. Die ist nicht besonders breit aber sehr lang. Bis „oben“ sind es über 400km. Die Ostseite ist grüner und dadurch schöner, hier fällt mehr Regen wegen des Südost-Passats als auf der Westseite. Aber die Straßen auf der Ostseite sind sehr kurvenreich und um rüberzukommen muss erst über Serpentinen das Gebirge im Landesinneren überquert werden. Die Aussichten von oben sind atemberaubend. Weniger atemberaubend sind die Orte auf der Ostseite. Von der tristen Bauweise sind wir enttäuscht und es gibt praktisch nichts zu sehen außer Natur; -und die Wunden, die der Nickelabbau in die Natur gerissen hat. Gleichzeitig ist es faszinierend durch eine solche Landschaft zu fahren. Kurz vor dem Ort Houailou auf der Ostseite durchqueren wir eine große Mine.



 



 

 
 
 
 
 











Picknickplätze mit schöner Aussicht gibt es viele


Wir fahren bis Poindimié, dem administrativen Zentrum der Nordostküste und übernachten dort. Am nächsten Tag fahren wir noch hoch bis Touho, wo die breiteste Passage durch das Außenriff ist und wohl deshalb Buckelwale in der Lagune zu beobachten sind. Auch soll die Unterwasserwelt am Riff unbeschreiblich sein. Danach geht es wieder zurück und quer über die Insel nach Koné auf der Westseite. Von hier aus fahren wir die sehr gut ausgebaute Straße wieder nach Süden. Eine Übernachtung gönnen wir uns noch in der Nähe des Ortes Bourail. Am Strand finden wir ein sehr schönes Hotel und können morgens vor der Abfahrt eine Schildkröte beobachten, die das Gelege mit ihren „Armen“ zuschaufelt, in das sie Eier gelegt hat. Den Weg zurück ins Meer findet sie danach schnell und ist sofort verschwunden.



 
 

Die Schildkrötenspur zurück ins Meer


Das Hotel von hohen Bäumen umgeben mit großem Garten

Am Eingang für jedes Zimmer draußen ein Tisch
und auf der anderen Seite Richtung Garten
für jedes Zimmer eine Terasse
 
 
Auf dem Weg zurück besichtigen wir noch ein Militärlager aus dem neunzehnten Jahrhundert, in dem deportierte Strafgefangene interniert waren. Ab 1984 wurden die verfallenen Gebäude wieder hergerichtet. Auf Tafeln und in einem kurzen Filmbericht wird die unrühmliche Zeit deportierter und zur Arbeit gezwungener Sträflinge erzählt.

Im Fort Teremba


 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Film zeigt auch den verzweifelten Aufstand von 1878 der Ureinwohner gegen die europäischen Einwanderer. Auch heute werden die Kanaken noch immer unterdrückt, auch wenn ihnen die französische Staatsbürgerschaft gegeben wurde. Noch Ende des letzten Jahrhunderts kam es zu Aufständen. Die einheimischen Melanesier bezeichnen sich selbst als Kanaken (Menschen), ein Wort, das in Deutschland beschämend oft als Schimpfwort gebraucht wurde und wird.