Morgens
gegen neun Uhr am 3.Okt. liefen wir in die Bucht vor der Haupt- und
Hafenstadt Suva ein. Sie liegt am südöstlichen Ende von Viti Levu,
einer der zwei großen Inseln Fijis. Der Ankerplatz vor dem Royal
Suva Yacht Club war schnell gefunden und nun warteten wir
dort, was weiterhin passieren würde.
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Viele Wracks liegen im Hafen, wir ankern hinter einem. |
Bevor
man einklariert ist, darf niemand von Bord. Bei der Einfahrt in die
Bucht hatten wir vorschriftsmäßig bei Suva Port Control um
Erlaubnis gebeten, in den Hafen einfahren zu dürfen. Dieses wurde
sofort gewährt, und eine gleich schnelle Antwort erwarteten wir nun
vom Yachtclub, aber dort antwortete niemand auf unsere Funkversuche auf
Kanal 16. Was tun ?-- Wir hatten ja von Neiafu aus noch einmal ein
C2-C-Formular nach Fiji gemailt mit unserer ETA am 3.Okt. gegen elf
Uhr morgens. Also warteten wir weiterhin in der Hoffnung, dass jemand
vom Zoll oder Yachtclub sich melden würde, aber nichts geschah. Über
Amateurfunk versuchten wir deshalb per Mail nochmal die Customs zu
erreichen,- aber wieder ohne Erfolg. ---
Wider
Erwarten meldete sich dann nach etwa eineinhalb Stunden urplötzlich
der Yachtclub -man hatte uns wohl doch auf dem Ankerplatz gesehen. „I
arrange customs for you“ - sagte uns ein Herr über Funk. Wir
freuten uns und warteten wieder, und tatsächlich begann dann endlich
die Einklarierungsprozedur. Als erste erschien eine Dame der
„Health“-Behörde, die nach sehr kurzem Besuch und einem
ausgefüllten Formular wieder verschwand. Die Gebühr von 163 Fiji$
(etwa 80,-Euro) durften wir später bezahlen, wir hatten ja noch kein
Fiji-Geld. Die anderen (Biosecurity, Customs und Immigration) würden
ohne weitere Aufforderung ebenfalls noch heute an Bord kommen, sagte
sie. Also warteten wir wieder … Sie war gegen ein Uhr mittags mit
dem Boot, das sie gebracht hatte, fortgefahren; nach vier Uhr
nachmittags war noch immer kein anderer Beamter gekommen und wir
fürchteten, dass die Behörden für heute keinen Dienst mehr tun
würden. Müde und hungrig von der letzten Nachtfahrt nahmen wir
unsere aufgeräumte Pantry in Betrieb -und kaum waren die gefüllten
Teller auf dem Tisch kamen natürlich doch noch die erwarteten
Anderen an Bord. Zwei Herren in Uniform (einer für Customs und
Immigration, der andere Biosecurity) füllten viele, viele Formulare
aus, trotz des vorab gesendeten C2-C-Formulars. Die Kopien, die sie
auch noch brauchten, konnten zu ihrer großen Freude an Bord mit
unserem Kopierer gemacht werden.
Nach
etwa einer Stunde war alles fertig und die zwei wieder von Bord. Wir
sollten jetzt nur noch einmal kommen, um ein „Cruising Permit“ zu
erhalten... Endlich durften wir an Land und bei einem Bierchen im
Yachtclub entspannen. Es gab gerade Lifemusik und die Bar war bis auf
den letzten Platz belegt.
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Der Royal Suva Yacht Club war bestimmt mal schön.
Richtung Wasser ist die Böschung sehr brüchig. "Betreten verboten". |
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Der Dinghy-Steg scheint ziemlich instabil zu sein |
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An der Tankstelle könnten wir mit unserem Boot nicht anlegen, auch nicht bei Hochwasser. |
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Die Bar -auch zum draußen sitzen- sehr gemütlich. |
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Dieses Gebäude liegt direkt gegenüber des Yachtclubs.
Es ist der "Knast".
1912-1913 erbaut und noch "in Betrieb"! |
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Der Schriftzug über dem Eingang... |
Am
nächsten Tag machten wir uns auf zu den Customs wegen des „Cruising
Permit“. Vorher versorgten wir uns mit Fiji-Währung und bekamen
hierbei einen ersten Eindruck von der Stadt. Man kommt sich vor wie
in Indien. Die vielen Nachkommen der ehemaligen „Gastarbeiter“
sind in großer Zahl auf Fiji vertreten. Polynesier oder Melanesier
sahen wir kaum. Es war ein einziges „Tohuwabohu“: überall
Menschen auf den Straßen und Gehwegen, viele Geschäfte, der Markt,
der Busbahnhof, das Hafengelände. Nach den beschaulichen Orten, die
wir in der letzten Zeit erlebt haben, war dies eine andere Welt. Suva
soll hundertachtzigtausend Einwohner haben und hier im Zentrum mit
Altstadt sind davon wohl sehr viele unterwegs.
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Busbahnhof |
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Der Markt liegt direkt neben dem Busbahnhof.
Wir haben hier nur Gemüse, Obst und Gewürze zum Verkauf gesehen
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Eingang zur Health-Behörde |
Nachdem
wir nun Fiji-Dollars hatten, wollten wir vor den Customs noch unsere
Gebühr für das „Health“ bezahlen. Mithilfe des Stadtplans im
Smartphone war die Behörde leicht zu finden, aber doch ziemlich weit
weg. Es ging bergauf. Immerhin hat man von dem Gebäude der Behörde
aus einen schönen Blick auf die Bucht. Danach ging es wieder runter
Richtung Hafen und zum Zoll. Dort angekommen war gerade Mittagspause,
-in das große Büro konnte man aber trotzdem rein, nur war keiner da
und man hätte alles mögliche mitnehmen können.
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Am abgesperrten Bereich des "Suva Port" entlang zu den Customs. |
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Geschlossen, Mittagspause |
Als wir
eine Stunde später wieder bei der Zollbehörde waren, erwartete uns
eine Überraschung: der Beamte stellte uns kein Cruising Permit aus,
sondern fragte danach, um ein weiteres Formular auszustellen, das
dann die Erlaubnis gibt, in Fiji-Gewässern unterwegs sein zu dürfen.
Auf dem Stadtplan im Smartphone zeigte er uns, wo es das
Cruising-Permit gibt. Diese Behörde war nun noch weiter weg,
Richtung Süden, und tapfer machten wir uns per Pedes auf den Weg.
Immerhin führte er uns an allen Sehenswürdigkeiten der Stadt
vorbei.
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Das "Grand Pacific Hotel".
Wieder hergerichtet und im Jahre 2014 neu eröffnet.
Sogar Queen Elizabeth soll hier Hof gehalten haben, 1951, mit einem großen Ball. |
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Der Gardesoldat steht Wache vor der Residenz des Staatsoberhaupts. |
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Der Garten der Residenz |
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Die Victoria Parade, die älteste Straße Suvas, mussten wir entlanglaufen.
Dann einmal links abbiegen und wir waren endlich bei der ersehnten Behörde. |
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Blick von der Victoria Parade auf die Bucht |
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In diesem Gebäude gab es das Cruising Permit |
Als wir
endlich das ersehnte Formular hatten, war es schon zu spät und der
Zoll geschlossen. Über den Markt, durch das Menschengedränge
hindurch und am Busbahnhof vorbei ging es nun zurück zum Yachtclub.
Wir hatten heute etwa zehn Kilometer gemacht. Vielleicht wäre ein
Taxi doch besser gewesen. Immerhin brauchten wir am nächsten Tag
„nur“ noch einmal zum Zoll. Nach etwa zwei Stunden bei einem sehr
langsamen, schläfrigen Beamten waren wir dann endlich einklariert in
Fiji.