Nachdem
die Bürokratie erledigt ist können wir uns endlich mehr auf`s
Sightseeing konzentrieren. Unser erlaubter Aufenthalt hat sich auf
über eine Woche ausgedehnt, weil unser Agent freundllicherweise als
Ankunftstag den Mittwoch eingetragen hat. Erst nächste Woche
Dienstag müssen wir Kolumbien, also Cartagena, wieder verlassen.
Um eine
Verwechslung der gleichnamigen Stadt in Spanien zu verhindern hat
dieses Cartagena den Zusatz „de Indias“ bekommen. Gegründet
wurde sie von dem Eroberer Pedro de Heredia am 1.Juni 1533. Seine
Statue steht am Eingang der historischen Stadt gleich hinter dem
Uhrenturm.
Sie gilt als eine der ersten Stadtgründungen der Spanier
im nördlichen Südamerika. Vom Mutterland, aus Sevilla und Cadiz,
wurden spanische Waren hierher geliefert und die gestohlenen Schätze
nach Spanien gebracht. Das weckte Begehrlichkeiten bei Piraten und anderen Nationen. Sklaven brachte man hierher, die übrigens
über das niederländische Curaçao
„geliefert“ wurden. Curaçao
hat traurigen Ruhm als eines der größten Umschlagsplätze für
Sklaven. Sie waren diejenigen, die zum Bau der gigantischen
Stadtmauer gezwungen wurden, die die gesamte Altstadt umschließt.
Fast vollständig von Wasser umgeben wurde sie so fast uneinnehmbar.
Zur Landseite hin beschützte das Fort San Felipe die Stadt. Erbaut
von 1639 bis 1657 wurde dieses Fort -nachdem es doch einmal
eingenommen werden konnte- erweitert und hielt seitdem allen
Belagerungen stand. Von der Größe des Forts und vor allem von der
dicke der Festungsmauern waren wir sehr beeindruckt. Kanonenkugeln
„versanken“ quasi im Mauerwerk und konnten dieses nicht
durchschlagen. Die Wände sind mit Gängen durchzogen deren Nieschen
als Vorratslager für alles dienten. Zisternen sammelten das häufig
fallende Regenwasser.
San Felipe. Der breite Weg führt nach oben in die Festung |
Ein Labyrinth von Gängen durchzieht von außen unsichtbar die Festung |
Der Neid der Briten auf diese Stadt muss
ziemlich groß gewesen sein; es gab einen heftigen Angriff im
Jahre 1741, der aber trotz anfänglichen Erfolgs abgewehrt werden
konnte, das Fort San Felipe hielt stand. Geschwächt auch
durch Malaria und Gelbfieber gaben sie auf.
Nach
Besichtigung der Festung zog es uns auf die Halbinsel Bocagrande,
südlich der historischen Altstadt gelegen. Die Hochhäuser der
Halbinsel sehen wir von unserem Ankerplatz aus; viele sind noch im
Bau, während unten schon gewohnt wird. Richtung Meer liegen die
Strände.
Südamerikanische Städte sehen wohl alle so aus: Die Halbinsel Bocagrande. |
Ein Fensterputzer in schwindelnder Höhe |
Strandplätze mit Dach. Ohne Schatten ist es hier nicht auszuhalten. |
Nach diesem sehr langen Spaziergang durch die Stadt waren wir ziemlich geschafft und es gab wieder einmal ein Bier, um die durch die Hitze verlorene Flüssigkeit wieder aufzufüllen. An das einheimische Bier haben wir uns schnell gewöhnt. Der Zuckergehalt der anderen Getränke ist uns einfach zu hoch.
Was der Katze bei uns der Ofen ist ihr hier die Kühltruhe. Auch ihr ist es zu heiß. |