Sonntag, 22. Mai 2016

Panama - Einklarierungsmarathon


Am nächsten Tag sollte das Einklarieren losgehen. Das besteht hier in Panama aus mehreren Schritten und zuerst einmal bekommt man nur eine Aufenthaltserlaubnis für 72 Stunden. Gleich nach dem Einchecken wurde Jochen vom Marinabüro zum „Port Captain“ geschickt, um sich auch bei diesem anzumelden. Den gibt es wohl hier in jeder Marina. Die ersten 72 Stunden schienen anfangs damit für uns erledigt, doch dem war nicht so...
Um dann eine längere Aufenthaltserlaubnis zu bekommen -ein Mariners Visa- braucht man vorher ein „Cruising Permit“... 
Aber alles der Reihe nach: Der „Port Captain“ ist wohl derjenige, der bei der Einklarierungsprozedur behilflich ist. Jochen brachte alle erforderlichen Dokumente und Kopien bei und tags drauf, -jetzt war es Samstag- ging es zusammen mit ihm nach Colon. Er ist gleichzeitig Taxifahrer und wir fuhren gemeinsam in seinem Taxi, vorbei an den jetzt verfallenden ehemaligen Häusern der US-Amerikaner, zum Panama Port Control.
 
Colon liegt auf der anderen Seite des Kanals. Mit einer Fähre wird man übergesetzt.
Es ist auch möglich an den Schleusen entlang zu fahren, das erlebten wir später.
(Bild aus dem Taxi fotografiert)
 
Taxis sind hier gelb und  mit Nummer, andere soll man nicht nehmen.
 
Der Fährverkehr soll durch eine Brücke ersetzt werden.
Der "Erbauer" der Brücke -ein Deutscher- wohnt in der Marina auf einem Boot. Das eigentliche Bauen, so erzählte er uns, machen die Franzosen.
 
 
Nach einer Sicherheitskontrolle wurden wir in ein sehr kleines „Büro“ geführt, möbliert auch mit Sofa, Schrank und laufendem Fernseher, in dem eine Dame saß, die uns einen Stempel in die Pässe drückte.
 
 
 
Wieder draußen sahen wir erstaunt, dass im Pass jetzt eine Aufenthaltserlaubnis für 72 Std. eingetragen war und wir fragten den „Port Captain“ -der uns übrigens immer begleitete- ob wir denn jetzt gleich weiter zur nächsten Behörde fahren, um ein „Cruising Permit“ zu erhalten. Das verneinte er und brachte uns erst einmal wieder zurück in die Marina. Für die Fahrtkosten und seine Begleitung berechnete er 50,- US$ (das Taxi von der Marina nach Colon und zurück soll 40,-US$ kosten), zusammen mit den 20,- Dollar, die wir der Dame im „Büro“ geben mussten hatten wir nun also 70,- US$ bezahlt.
 
Auf der Rückfahrt: ein Frachter Richtung Kanal-Ausfahrt Colon.
 
 
Wieder auf dem Gelände der Marina ging eine schleppende Diskussion los: wir brauchen ja das Cruising Permit, um damit dann eine längere Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Kein Segler schafft die Kanalpassage in 3 Tagen.
Halb spanisch, halb englisch sprechend saßen wir nun mit noch einem ziemlich übel überheblichen anderen Panamnesen (welchen Rang der hier hat wurde nicht mitgeteilt) in dem kleinen Büro des Port Captains und nach etwa 1 ½ Std. hatten wir endlich raus, wie wir zu der Segelerlaubnis kommen: dafür jetzt nochmal Fragebogen ausfüllen und nochmal Kopien aller Papiere beibringen. Nächste Woche soll das Dokument jetzt hier vorliegen und am Donnerstag fährt der Port Captain dann noch einmal mit uns nach Colon zu einer anderen Immigration wo es dann den Stempel für 3 Monate geben soll. Für das Cruising Permit bezahlten wir 185,- US$, dann nochmal im voraus die Fahrtkosten macht zusammen 235,- US$ -- uff!!! --Bisher kostet das Ganze 305,- US$. Mal sehen was noch kommt !! Mindestens die 105,- US$ pro Person für die längere Aufenthaltserlaubnis – das Mariners Visa- kommen noch oben drauf -macht zusammen dann 515,- US$;-- alles ohne Kanalpassage, nur für`s Einklarieren. Wem jetzt von all dem der Kopf brummt, kann ja nochmal lesen. Uns und den anderen Seglern brummt auch der Kopf bei dieser Prozedur. Übrigens soll auf den San Blas das Ganze nochmal 60,-US$ teurer werden, weil die Kuna auch noch ihren Obulus haben wollen. Ob alles so bleibt wie oben beschrieben ist fraglich in diesem Land, wo sich scheinbar jeder bei den Dollarnoten der Ausländer bedient, wie es ihm gefällt. Ein offizielles Papier über die Gebühren haben wir nicht gesehen. „Oh wie schön ist Panama“.