Bevor es weitergeht erledigen wir
unsere letzten Einkäufe. Der Wetterbericht, der uns immer wieder
eine ruhige Fahrt versprochen hatte, wurde leider doch ständig von
den „Meteorolügen“ geändert, sodass wir noch über eine Woche
länger auf Curaçao geblieben
sind. Einen Supermarkt mit allem was das europäisch kulinarische
Herz begehrt gibt es eine halbe Stunde Fußmarsch vom Dinghysteg
entfernt. Neben der Straße stehen sehr schöne Häuser, die uns an
Surinam erinnern, wo wir viele Villen gesehen haben; aber es sind
nicht die niederländischen Giebelhäuser, die man in Willemstad
findet.
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Vom Einkauf zurück mit Sicht auf den "Teufelsberg", der die Böen am Ankerplatz verursacht, die das Boot auch noch dazu einstauben. |
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Eines der Häuser am Straßenrand |
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Wie in Surinam gibt es auch hier "Drempel", Schwellen auf der Straße, um den Verkehr zu bremsen. |
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Die Beekenburg steht am Eingang zu "Spanish Water"-, seit 1703. |
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Wie überall wurde auch hier mit Kanonen der Küste bewacht |
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"Unser" Strand nur wenige Meter vom Dinghy-Steg entfernt |
Zum Ausklarieren fährt Jochen nach unserem Einkauf am nächsten Tag allein früh
morgens per Bus nach Punda während ich das Boot vorbereite.
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Jochen fährt heute Fähre (ist kostenlos). Die Königin-Emma- Brücke (die Pontonbrücke) steht weit offen. |
Schon
kurz nach zehn sehe ich ihn mit dem Dinghy zurückkommen und freue
mich, dass wir so gut in der Zeit sind. Die Tankstelle öffnet um
zwölf und so könnten wir noch in aller Ruhe das Dinghy an Deck
bringen und den Rest vorbereiten. Kaum angelegt eröffnet er mir,
dass Immigration mich zum Ausklarieren sehen will. Das hatten wir
noch nie!! Bisher hätte zum Ausklarieren immer der Skipper alles
allein erledigen können. Aber, alles inständige Bitten, die Stempel
doch auch ohne mich in unsere Pässe zu stempeln hatte nichts
geholfen. Damit war unser Zeitplan völlig dahin. Mit viel Groll im
Bauch fuhren wir sofort zusammen wieder per Dinghy los. Bloss,- fährt
hier nicht oft ein Bus nach Punda und Punda ist nicht um die Ecke, es
sind 10 km bis dorthin.
Mit viel Glück waren wir zusammen um halb
zwölf bei der Einwanderungsbehörde. Dort gab`s jetzt ohne jeden
Kommentar die Stempel und wir liefen so schnell es ging zurück zum
Busbahnhof, um den Bus um zwölf zurück nach Caracasbaai zu
erwischen. Endlich kurz vor eins wieder am Boot hieften wir das
Dinghy an Deck, gingen Anker auf und fuhren zur Tankstelle des
Curaçao Yachtclubs. An den
Zapfsäulen steht ein Preis von umgerechnet 0,45 Euro pro Liter, das
mussten wir einfach mitnehmen.
Der überaus freundliche, gut gelaunte
Tankwart ließ unseren Grollpegel wieder sinken. Die meisten Menschen
sind hier auf dieser Insel eben doch sehr freundlich. Auch der Zoll,
wie Jochen mir beim Rausfahren aus Spanish Water noch einmal
versicherte. Beim Zoll waren alle unkompliziert, beim Ein- und auch
Ausklarieren und haben Fragen immer freundlich beantwortet. Nur, dass
bei der Port Authority eine Ankergenehmigung für Curaçao
gekauft werden muss, davon hat leider keine Behörde etwas erzählt.
Das Gebäude befindet sich direkt neben der Immigration. Ein
französischer Segler, der davon nichts wusste, musste extra noch
einmal dorthin, nachdem ein Boot der Coast Guard ihn kontrolliert
hatte und er das Dokument nicht vorzeigen konnte. Zumindest brauchte
er keine Strafe bezahlen.