Seit
einer Woche sind wir jetzt in Panama, in keinem anderen Land haben
wir bisher in so kurzer Zeit soviel Geld gelassen. Alles liegt in
erster Linie an dem Papierkrieg, der ist hier unbeschreiblich. Aus
dieser Bananenrepublik wollen wir eigentlich so schnell wie möglich
wieder heraus, aber sehen wollen wir doch noch etwas und haben jetzt
auch „den“ Segelführer für Panama hier kaufen können. Seit
heute sind wir einklariert und haben die Erlaubnis uns für drei
Monate im Land aufzuhalten. Ausklarieren ist hoffentlich einfacher
und nicht so nervenaufreibend -an das viele Geld denken wir schon gar
nicht mehr. Für das Mariner-Visum muss man übrigens außer den
üblichen Kopien auch ein Photo mitbringen, ein Fingerabdruck wird
abgenommen (also muss die ganze Besatzung erscheinen), und dann
sollten wir auch noch die Namen unserer Eltern aufschreiben... alles
ziemlich merkwürdig.
Die
Shelter Bay-Marina liegt ziemlich abseits, in dem ehemals
US-amerikanischen Gebiet von Fort Sherman. Es ist immer noch
abgesperrt und wird über zwei Checkpoints von panamnesischem Militär
überwacht. Deshalb ist es hier vollkommen sicher und wohl deshalb
liegen in der Marina US-Dauerlieger.
Jeden Tag -außer mittwochs und
sonntags- fährt kostenlos einmal morgens einmal mittags ein Bus nach
Colon zu einem Einkaufszentrum in dem gefahrlos geshoppt werden kann.
Auch wir sind schon zweimal mitgefahren, um uns in dem großen
Supermarkt mit Lebensmitteln zu versorgen. Mittwochs geht es per Bus
kostenlos nach Panama City.
Zur
Enspannung nach all dem panamnesischen Papierkriegterror haben wir
endlich einmal einen Spaziergang in die Umgebung der Marina gemacht.
Die US-Amerikaner sind ja weg und die alten Wege verfallen jetzt. Die
Natur holt sich zurück, was bebaut wurde und es sind außer den
Pflanzen viele Tiere zu beobachten.
Die kleinen Kapuziner-Äffchen in
den Bäumen sind leider kaum zu photografieren. Es gibt auch
Nasenbären, wie beim Wasserfall in Brasilien, Leguane und sehr viele
Vögel. Auf den Wegen muss man aufpassen nicht auf
Blattschneide-Ameisen zu treten.
Zwei kleine Nasenbären, die sich um ein Stück Mango streiten |
Jetzt Ruinen. Eines der verlassenen Häuser der US-Amerikaner |
In der Marina selbst liegen in einer
Ecke in der Nähe der Einfahrt Boote, die beim Schmuggel erwischt
worden sind-- so wurde es uns zumindest erzählt. Jetzt verfallen sie
dort.
Immer
wieder verlassen Segler den Hafen zur Kanalpassage, vorbereitet mit
den vorgeschriebenen Leinen und jeder Menge Fender.
Reifenfender umhüllt mit Plastikfolie. Fast alle Segler leihen sich welche für die Kanalpassage. |
Alle brauchen ja
jeweils vier Linehandler. Morgen fahren auch wir einmal als
Linehandler mit. Gestartet wird von den „Flats“, dem Ankerplatz
für Yachten, wo der Advisor an Bord kommt. Dort ankert mangels
sicherem Dinghysteg niemand mehr. Morgen abend geht es los Richtung
Gatun-Schleusen...