Mittwoch, 11. Mai 2016

Cartagena



Gleich nachdem der Anker gefallen war, kam Werner von der „Naja“ rübergefahren, der neben uns lag. Er erzählte uns nützliche Dinge über`s Einklarieren und wie wir ohne zu fragen in der Marina Bar an Internet-Zugang kommen. Er will längere Zeit hier bleiben, wir aber haben nur einen Aufenthalt von bis zu fünf Tagen geplant; denn bei mehr als fünf Tagen wird die Einklarierungsprozedur komplizierter- und die ist auch so kompliziert genug. Das erste Mal brauchen wir einen Agenten. Im Internet stehen mehrere zur Auswahl- aber welchen nehmen ? Wir hatten schon den Namen „Manfred“ gelesen und wurden jetzt von Werner aufgeklärt, dass der für uns der beste sei und auch der günstigste. Am nächsten Morgen sendeten wir eine Anfrage an Manfred- und bekamen auch prompt schon am Nachmittag die positive Antwort. An seine Antwort hatte er drei Fragebögen angehängt, die wir ausfüllen sollten: darin werden unter anderem die letzten zehn (wirklich die letzten zehn! ) Häfen abgefragt und Fragen über vorhandene Lebensmittel gestellt. Das Treffen war tags darauf gegen elf Uhr morgens. Unsere ausgefüllten Fragebögen hatten wir mangels Internet nicht an ihn mailen können, aber alles schien kein Problem zu sein. Nach einigem Hin und Her zog er mit unseren Schiffspapieren und den Reisepässen ab. Morgen sollten wir alles zurück bekommen und dann sollte auch alles für`s Ausklarieren vorbereitet sein. Also eigentlich ist es nicht kompliziert,- nur müssen wir für die paar Tage 300.000,- Pesos hinblättern, etwa 100,- Euro.
 
Manfred (vorn sitzend links) ist heiß begehrt als Agent
 
 
Trotzdem wollten wir Cartagena sehen, deshalb sind wir hierher gesegelt. Und wir finden es sehr sehens- und erlebenswert !! Schon am nächsten Tag nach unserer Ankunft machten wir uns per Pedes auf Richtung historisches Zentrum. Das ist nicht weit vom Club Nautico entfernt. Wir marschierten los, am Wasser entlang, vorbei an den ersten alten Mauern. Weiter geht es über eine Brücke und schon ist man in einem der älteren Stadtteile ohne Hochhäuser.
 
Ein freundlicher Kolumbianer zeigte uns den Weg in die Altstadt. Zur "Völkerverständigung" half Jochen ihm beim Tragen  seiner Kanister.
 
Die ersten alten Mauern
 
Über die Brücke geht es ins historsche Zentrum. Die große Festung werden wir an einem anderen Tag besuchen.
 
Die alte Stadtmauer
 

 
Nach Querung eines großen Platzes steht man vor dem Uhrenturm, dem Eingang zur Altstadt. Durch die kleinen Gassen wird man ganz automatisch zu allen Sehenswürdigkeiten geführt. Überall wird den Touristen etwas zum Kauf angeboten, das ist hier nicht anders als in anderen Touristenzentren. Uns fasziniert wieder die alte spanische Architektur mit ihren Palacios, den verzierten Balkonen und schönen Innenhöfen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Kathedrale ist leider wegen Renovierung geschlossen aber es reicht uns sowieso die alten Gemäuer von außen zu sehen.
 
 
Blick zurück in die historische Altstadt auf dem Rückweg

 
Zurück am Club Nautico lässt uns der Security wieder auf das Gelände und mit dem Dinghy fahren wir zu unserem Boot von dem aus wir abends eine atemberaubend erleuchtete Skyline der Wolkenkratzer auf der Halbinsel betrachten dürfen, die an ganz andere Großstädte erinnert. Leider kann unser Fotoapparat die abendlichen Lichter auf dem schaukelnden Boot nicht einfangen.
 
 
 
Die Atmosphäre hier in diesem Hafen empfinden wir wider erwarten als sehr angenehm. Und das finden offensichtlich andere auch: wir lernen einige Segler kennen, die sich hier schon sehr lange aufhalten. Einmal einklariert findet sich alles andere. Im Club Nautico dürfen alle Einrichtungen gegen eine Gebühr von wöchentlich umgerechnet 23,- Euro benutzt werden. Auch seine Wäsche kann man hier waschen lassen. Einen gut sortierten Supermarkt findet man fußläufig in etwa hundert Metern Entfernung und die Preise schonen das Budget enorm. Wir fragen uns schon, weshalb wir so lange auf den Windwards geblieben sind, wenn man doch hier alles erheblich günstiger haben kann. Es gibt sogar hervorragendes Brot, Baguette und sogar Schwarzbrot. Außerdem scheint es hier windmäßig fast immer ruhig zu sein. Dafür ist es hier erheblich heißer und die Luftfeuchtigkeit hoch. Wir freuen uns auf die ausgedehnteren Ausflüge der nächsten Tage.