Gleich
nachdem der Anker gefallen war, kam Werner von der „Naja“
rübergefahren, der neben uns lag. Er erzählte uns nützliche Dinge
über`s Einklarieren und wie wir ohne zu fragen in der Marina Bar an
Internet-Zugang kommen. Er will längere Zeit hier bleiben, wir aber
haben nur einen Aufenthalt von bis zu fünf Tagen geplant; denn bei
mehr als fünf Tagen wird die Einklarierungsprozedur komplizierter-
und die ist auch so kompliziert genug. Das erste Mal brauchen wir
einen Agenten. Im Internet stehen mehrere zur Auswahl- aber welchen
nehmen ? Wir hatten schon den Namen „Manfred“ gelesen und wurden
jetzt von Werner aufgeklärt, dass der für uns der beste sei und
auch der günstigste. Am nächsten Morgen sendeten wir eine Anfrage
an Manfred- und bekamen auch prompt schon am Nachmittag die positive
Antwort. An seine Antwort hatte er drei Fragebögen angehängt, die
wir ausfüllen sollten: darin werden unter anderem die letzten zehn
(wirklich die letzten zehn! ) Häfen abgefragt und Fragen über
vorhandene Lebensmittel gestellt. Das Treffen war tags darauf gegen
elf Uhr morgens. Unsere ausgefüllten Fragebögen hatten wir mangels
Internet nicht an ihn mailen können, aber alles schien kein Problem
zu sein. Nach einigem Hin und Her zog er mit unseren Schiffspapieren
und den Reisepässen ab. Morgen sollten wir alles zurück bekommen
und dann sollte auch alles für`s Ausklarieren vorbereitet sein. Also
eigentlich ist es nicht kompliziert,- nur müssen wir für die paar
Tage 300.000,- Pesos hinblättern, etwa 100,- Euro.
Manfred (vorn sitzend links) ist heiß begehrt als Agent |
Trotzdem wollten
wir Cartagena sehen, deshalb sind wir hierher gesegelt. Und wir finden es sehr sehens- und erlebenswert
!! Schon am nächsten Tag nach unserer Ankunft machten wir uns per
Pedes auf Richtung historisches Zentrum. Das ist nicht weit vom Club
Nautico entfernt. Wir marschierten los, am Wasser entlang, vorbei an
den ersten alten Mauern. Weiter geht es über eine Brücke und schon
ist man in einem der älteren Stadtteile ohne Hochhäuser.
Ein freundlicher Kolumbianer zeigte uns den Weg in die Altstadt. Zur "Völkerverständigung" half Jochen ihm beim Tragen seiner Kanister. |
Die ersten alten Mauern |
Über die Brücke geht es ins historsche Zentrum. Die große Festung werden wir an einem anderen Tag besuchen. |
Die alte Stadtmauer |
Nach
Querung eines großen Platzes steht man vor dem Uhrenturm, dem
Eingang zur Altstadt. Durch die kleinen Gassen wird man ganz
automatisch zu allen Sehenswürdigkeiten geführt. Überall wird den
Touristen etwas zum Kauf angeboten, das ist hier nicht anders als in
anderen Touristenzentren. Uns fasziniert wieder die alte spanische
Architektur mit ihren Palacios, den verzierten Balkonen und schönen
Innenhöfen.
Die Kathedrale ist leider wegen Renovierung geschlossen
aber es reicht uns sowieso die alten Gemäuer von außen zu sehen.
Blick zurück in die historische Altstadt auf dem Rückweg |
Zurück am Club Nautico lässt uns der Security wieder auf das
Gelände und mit dem Dinghy fahren wir zu unserem Boot von dem aus
wir abends eine atemberaubend erleuchtete Skyline der Wolkenkratzer
auf der Halbinsel betrachten dürfen, die an ganz andere Großstädte
erinnert. Leider kann unser Fotoapparat die abendlichen Lichter auf
dem schaukelnden Boot nicht einfangen.
Die
Atmosphäre hier in diesem Hafen empfinden wir wider erwarten als
sehr angenehm. Und das finden offensichtlich andere auch: wir lernen
einige Segler kennen, die sich hier schon sehr lange aufhalten.
Einmal einklariert findet sich alles andere. Im Club Nautico dürfen
alle Einrichtungen gegen eine Gebühr von wöchentlich umgerechnet
23,- Euro benutzt werden. Auch seine Wäsche kann man hier waschen
lassen. Einen gut sortierten Supermarkt findet man fußläufig in
etwa hundert Metern Entfernung und die Preise schonen das Budget
enorm. Wir fragen uns schon, weshalb wir so lange auf den Windwards
geblieben sind, wenn man doch hier alles erheblich günstiger haben
kann. Es gibt sogar hervorragendes Brot, Baguette und sogar
Schwarzbrot. Außerdem scheint es hier windmäßig fast immer ruhig
zu sein. Dafür ist es hier erheblich heißer und die
Luftfeuchtigkeit hoch. Wir freuen uns auf die ausgedehnteren Ausflüge
der nächsten Tage.