Freitag, 20. Mai 2016

Wellenritt nach Panama


Entspannt gehen wir am Dienstag morgen Anker auf in der Bucht von Cartagena und freuen uns auf zwei gemütliche Motortage; denn das Wetter soll laut Vorhersage sehr ruhig sein: kein Wind und wenig Welle. Wie sehr wir uns doch geirrt haben oder vielmehr die Meteorolügner. Wieder einmal ist das Wetter nicht so wie erwartet: nachdem wir aus dem Schutz Cartagenas heraus sind nimmt der Seegang zu. Das haben wir noch erwartet, weil auf der gesamten Karibik mehr Wind und Welle vorhergesagt sind und wir von beidem hinter dem Kap von Baranquilla noch etwas merken würden. Nur- wurde es nicht wieder weniger. Wir surften die Wellen-Achterbahn rauf und runter bei etwa fünf Metern Welle und einem Wind, der nicht ganz zu der Wellenhöhe passte, 5-6 Bf, später 6-7. Wieder einmal freuten wir uns über unser gutmütiges Boot, das die Wellen ohne Probleme nahm. Nur uns wurde etwas mulmig, wenn wir in die Wellentäler blickten, -schon anfangs hatten wir das zweite Reff eingebunden. So ging es bis zum Mittag des nächsten Tages. Erst danach wurde es ruhiger und die Wellen brachen sich nicht mehr.
Jetzt sind wir wieder einmal im Zweifel ob wir wirklich weitersegeln werden oder nicht. Bei diesen Bedingungen wollen wir nicht womöglich tagelang unterwegs sein: kaum Schlaf, kaum Nahrung- an kochen ist nicht zu denken.
 
So will der Skipper nicht mehr unterwegs sein

 
Wieder tote fliegende Fische an Deck
 
 
Bis Donnerstag blieb es jetzt ruhiger und erst bei Annäherung an die Einfahrt des Panamakanals wurde das Wetter wieder schlechter. Schon draußen vor den Wellenbrechern liegen die großen Pötte und warten auf die Durchfahrt. Auch wir mussten uns per Funk anmelden (Cristobal Control Ch. 12), durften aber zügig in die Bucht einfahren, Richtung Shelter Bay Marina. Die liegt westwärts gleich hinter der Einfahrt am Ende des Wellenbrechers.
 
Die großen "Pötte" warten vor der Einfahrt zum Kanal
 
Einfahrt in die durch die Wellenbrecher geschützte große Bucht.
Nach "rechts" (hinter dem Wellenbrecher) geht es in die Marina, kleine grüne Tonnen (Backbordseite) markieren die Fahrrinne.
 
Auch im Schutz der Wellenbrecher liegen viele Schiffe in der großen Bucht vor Anker.
Im Hintergrund die Entladeterminals vom Hafen Cristobal
 
 
Wir wurden freundlich von der Marina am Funkgerät begrüßt und freie Liegeplätze gab es auch genug. Gleich nachdem uns ein sehr freundlicher Marinero beim Anlegen geholfen hatte checkte Jochen ein während ich das Boot aufklarte. Die Preise sind ein Schock, trotzdem haben wir erstmal für 16 Tage gebucht- ab dem 16.Tag wird es etwas billiger, also- weniger teuer... 
 
Leider ist noch Hochsaison und 7% MwSt. kommen noch dazu
 
 
Todmüde genossen wir die Ruhe. In der Marina gibt es keinen Schwell, das Boot liegt wie auf einem Ententeich. Duschen ist herrlich mit viel Platz, und einen Swimmingpool zur freien Verfügung gibt es auch.
 
Shelter Bay- Marina am Rand des Regenwaldes, sieht aus wie jede andere Marina