Sonntag, 30. April 2017

Unterwegs nach Marquesas, 33.Tag

Nun haben wir fast die dreistellige Anzeige auf dem Plotter erreicht, nur noch etwa 1050sm bis Hiva Oa. Vor den Marquesas dehnt sich -lt.Wetterbericht- Richtung Osten ein großer Bereich mit Leichtwind und Flauten aus, den wir ab jetzt bis zum Ziel durchqueren müssen. Gestern durften wir davon etwas spüren,- mit nur etwa 2Kn Fahrt schlich das Boot dahin und das Etmal für den Tag betrug gerade mal 40sm. Heute ist es anders. Für drei bis vier Tage soll es noch Bf3-4 geben bis wir in der Flaute sitzen, und heute segeln wir mit 4-5Kn bei herrlichstem Wetter. Auch Squalls gab es seit zwei Tagen keine. Den Bereich mit heftigem Wind und Seegang, vor drei Tagen zeigte sich das Meer noch einmal mit 3,5m, scheinen wir hinter uns gelassen zu haben. Leider können wir die Genua nicht ausbaumen: Der Bolzen am Kopf des Spi-Baumes ist gerissen und die Halterung am Mast verbogen, sodass man ihn nicht mehr einhängen kann. So muss es auch ohne Ausbaumen gehen.
Die Mahlzeiten sind weiterhin ein "Highlight des Tages". Die in Panama eingekauften frischen Lebensmittel halten sich erstaunlich lange. Immer noch haben wir Zwiebeln und Kartoffeln. Und die letzten drei Eier von den 48, die wir eingekauft hatten, waren heute morgen auch noch in Ordnung,- es gab lecker Spiegelei. Trotzdem sehnen wir das Ende dieser sehr langen Fahrt herbei.

Position: 10°04S ; 121°20W ; Kurs: 270° ; Wind: SO , 3-4Bf ; 4-5 Kn

Montag, 24. April 2017

Unterwegs nach Marquesas, 27.Tag

Noch 1500 sm sagt unser Plotter. Wenn wir weiterhin so segeln können, werden wir in 15-16 Tagen Atuona auf Hiva Oa erreicht haben. Der Wind bläst meist mit 5-6Bf und mit der Genua schaffen wir die angepeilten etwa 100sm am Tag. Rekorde wollen wir nicht aufstellen, sondern möglichst ruhig und vor allem sicher unterwegs sein.
Ein Flautengebiet mit Regen und Squalls hat uns zwei Tage kleinere Etmale gebracht. Gestern dann ärgerten uns Regen und Squalls mit Wind von über 7Bf fast den ganzen Tag; immerhin war die Nacht wieder ruhiger. Überhaupt hat der SO-Passat uns bisher kaum stetigen Wind mit ruhigem Dahinsegeln beschert,- von 4Bf bis 7 und 8Bf war schon alles dabei und der Seegang ist meist hoch. Noch zweieinhalb Wochen vor uns hatten zwei befreundete Boote hier Flauten und Leichtwind und waren weit nach Süden gesegelt, um mehr Wind zu finden. Wir können uns seit 4°S, seit der SO-Passat einsetzte, über Windmangel nicht beklagen.
Gestern Nacht hat sich an Backbord das Bimini vom Geräteträger gelöst, die Nietverbindung ist gebrochen. Wir konnten es erstmal mit Band sichern. Und es hält so gut, dass wir mit der Reparatur wohl bis zu unserer Ankunft warten können. Zwei Tage davor ist der Großschotblock am Baum gebrochen, natürlich auch nachts (wann sonst). Das Groß war nicht gesetzt und der Baum noch mit einer zweiten Leine gesichert, so dass wir ihn schnell einfangen konnten. Leider hat der schlagende Baum nebst Leine eine unserer Winschkurbeln in den Pazifik befördert. Den Block haben wir gegen einen neuen ausgewechselt, sodass das Groß wieder einsatzbereit wäre.

Position: 08°36S ; 113°19,6W ; Kurs: 265° ; Wind SO 6Bf ; 4-5 Kn

Dienstag, 18. April 2017

Unterwegs nach Marquesas, 21.Tag

Auf dieser Fahrt hatten wir relativ ruhiges Wetter erwartet. Seit wir im SO-Passat sind, haben wir mehr das Gefühl von Ostseesegeln statt Südseefeeling. Vor zwei Tagen gab es für sechs Stunden 8 Bf. Selbst unser Boot mit relativ hohem Freibord tauchte immer wieder bis zur Reling ins Wasser und die Wellen knallten gegen den Rumpf. Der Wind nahm dann ab auf Bf 7 und weiter auf die 5-6 Bf, die meistens wehen. Um es trotzdem an Bord etwas gemütlicher zu haben und keine gewagten Segelmanöver machen zu müssen, segeln wir nur mit Genua. Und die zieht uns mit 4-5 Knoten gemächlich weiter nach Westen. Zurzeit haben wir gerade Schwachwind, aber das wird wohl nicht lange so bleiben.

Position: 06°35S ; 104°40W ; Kurs: 270° ; Wind: SO 2-3 Bf ; 2-3 Kn

Samstag, 15. April 2017

Unterwegs nach Marquesas, 18.Tag

Seit Dienstag dem 11.April -der 14.Tag- segeln wir im SO-Passat. Anfangs, auf etwa 4°S, blies er nur mit 2-3 Bf, zuwenig um genügend Fahrt zu machen, sodass wir weiter nach Südwesten segelten in der Hoffnung auf mehr Wind. Den haben wir jetzt: Seit drei Tagen -ab etwa 5°30S- erleben wir den SO-Passat stärker, es weht mit 5-6 Bf, manchmal 7 Bf. Mit nur 1/3 ausgerollter Genua kommen wir gut voran, das anfänglich noch gesetzte Groß im 2.Reff haben wir runtergeholt; so segeln wir mit etwa 100 sm am Tag unserem Ziel entgegen. Nur der sehr hohe, unangenehme Seegang erschwert das Bordleben.
Die Windfahne tut ihren Dienst und hält das Boot gut auf Kurs. Damit beschränkt sich das Bordleben in erster Linie auf die Zubereitung der Mahlzeiten. Das allerdings ist durch den heftigen Seegang nicht gerade einfach. Lt.Wetterbericht soll der Passat in den nächsten Tagen Richtung Westen abnehmen.

Position: 06°33S ; 099°50W ; Kurs: 260° ; Wind: SO, 5-6 Bf ; 4-5 Kn

Sonntag, 9. April 2017

Unterwegs nach Marquesas, 12.Tag

Nach fast zwei Wochen auf See hat sich das Bordleben gut eingespielt. Auf dem Speiseplan steht immer noch frisches Gemüse und Obst, das sich sehr gut hält, und zwei Fische haben wir auch schon geangelt -einen Thunfisch und eine Goldmakrele. An Galapagos sind wir nun vorbei und obwohl wir dort nicht angelegt sind, haben wir doch einiges von den Inseln gesehen. Der nördliche Kurs führte an den Inseln Isla Pinta, Isla Isabela und Isla Fernandina vorbei. Sie lagen zwar etwas weiter weg, trotzdem freuen wir uns, sie aus der Ferne gesehen zu haben -und nicht nur das. Auch von der Tierwelt bekamen wir etwas mit:
Dreieinhalb Tage und drei Nächte begleitete uns ein Tölpel, der wohl auf Galapagos zu Hause ist. Der Vogel saß vorn auf dem Bugkorb, putzte sich ausgiebig und ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Wir konnten sehr nah an ihn heran, das störte ihn nicht und auch Segelmanöver vertrieben ihn nicht von seinem Platz. Morgens und nachmittags flog er kurz davon, wohl um sich eine Mahlzeit zu angeln. Leider war er nicht ganz stubenrein. Kurz vor der Isla Pinta, unser nördlichster Punkt bei Galapagos, besuchten uns Wale. Es waren etwa 15-20 Tiere. Wie man sie nennt, wissen wir nicht; sie waren etwa 3-4m lang, hatten einen großen sehr runden Kopf und einen weißen Fleck auf dem Rücken. Besonders interessant fanden sie wohl das Ruder unserer Windfahne, das einige genau betrachteten. Dabei waren sie sehr vorsichtig und haben nichts berührt. Das schönste Erlebnis waren zwei Seelöwen in Höhe Roca Redondo vor Isla Isabela. Leider waren sie sehr schnell wieder verschwunden.
Nordwestlich von Galapagos drangsalierte uns eine starke nach nordwest setzende Strömung, die westlich von Isla Isabela nachließ. Unser Kurs geht jetzt nach Südwesten. Wir motorsegelten die Westseite der Galapagos-Inseln entlang und nun diesen Kurs weiter, um in die SO-Passatzone zu gelangen. Lt.Wetterbericht soll der Passat jetzt bei etwa 3°Süd einsetzen. Das Wetter ist sehr ruhig mit wenig Wind und ruhiger See.
Position: 02°34S; 092°39W ; Kurs: 210°; Wind: S, 2Bf ; 3-4 Kn

Dienstag, 4. April 2017

Unterwegs nach Marquesas, 7.Tag

Seit sieben Tagen sind wir jetzt unterwegs. Unser Plan war ab Punta Mala/Panama auf Südwest-Kurs zu gehen und dann östlich an Galapagos vorbeizusegeln (-oder zu motoren mangels Wind). Anfangs hatten wir guten Wind, der dann aber einschlief, sodass wir dreieinhalb Tage motorten. Nur manchmal versuchten wir zu segeln bei sehr wenig Wind.
Jetzt hat das Wetter eine andere Entscheidung für uns getroffen: seit heute morgen haben wir Wind aus SSO mit 4-5 Bf und auf unserem "alten" Kurs von 225° eine hohe Dünung gegenan. Deshalb haben wir den Kurs auf West geändert, um nun nördlich an Galapagos vorbeizugehen. Bis zum Mittag gab es herrlichstes Segelwetter mit Sonne und wunderbar stetigem Wind. Leider blieb uns dieser Wind nicht lange erhalten, nur die schwere Dünung aus SO ist geblieben. Jetzt motorsegeln wir bei 2 Bf. Voraussichtlich in drei Tagen wird Galapagos endlich hinter uns liegen.
Position: 0°17,7N, 087°10,1W ; 2 Bf ; Sonne