Mittwoch, 17. Juli 2019

Zurück auf Langkawi


Jetzt sind wir schon seit drei Wochen von unserer Reise nach Deutschland und Peking zurück und haben noch immer nicht darüber berichtet. Ja,- bei uns ist die Faulheit eingekehrt. Garnicht gut, so lange an einem Ort zu sein und nichts zu tun. Das muss sich unbedingt ändern.
Wir befürchten, dass eine derartige Untätigkeit uns auch bei Sesshaftigkeit ereilt und fürchten uns angesichts dieser Erfahrung ein bisschen vor dem endgültigen Ende der Segelreise. Was machen wir danach bloß!! Etwa nur auf dem Sofa liegen und Rechteckaugen von der Flimmerkiste kriegen? Das wollen wir eigentlich nicht, aber Faulheit lullt einen richtig ein...

Die Reise war schön! Endlich mal -einfach so- zwei Wochen in Deutschland bei Familie und Freunden, ohne dass etwas Unangenehmes passiert ist. Die Schlemmerei der meist äußerst günstigen Dickmacher von Aldi und Co. haben wir genossen, waren beim Griechen essen (gibt’s sonst nirgends, haben wir zumindest auf unserer Reise bisher nicht gesehen) und haben den einen oder anderen Eisbecher vertilgt -mit einem Berg Schlagsahne. Das wir uns für die Zeit in Norddeutschland einen fahrbaren Untersatz geliehen hatten, war eine gute Idee. Den hatten wir gleich am Flugplatz in Hamburg übernommen und sind damit durch*s schöne Ostholstein gefahren. Alles war schön grün im Juni und es war natürlich längst nicht so heiß wie auf Langkawi.

Gerade Erdbeerzeit in DE. Selberpflücken geht auch

 
                          Unser bester Freund in Deutschland


Lecker Grillen im Garten


Leider haben wir jetzt doch trouble mit dem Autovermieter bekommen, ganz unerwartet; denn anfangs schien das Automieten in Deutschland endlich genauso unkompliziert zu sein wie sonst auf der Welt. Man dichtet uns nachträglich einen Schaden an und will die Kaution nicht zurückzahlen, -mal sehen wie das endet... Schon jetzt können wir jedem, der aus der Ferne ein Auto in Deutschland mietet oder mieten will, empfehlen, unbedingt vorher die Bewertungsportale zu lesen!

Peking war auch schön! Da waren wir ja eine Woche, bevor wir nach Deutschland weitergeflogen sind. Es war vor allem anstrengend. Man muss hier sehr gut zu Fuß sein, sind doch die Sehenswürdigkeiten im Zentrum sehr weitläufig und da kommen schon einige Kilometer zusammen. Außerdem wird man ständig kontrolliert. Sowas haben wir noch nirgendwo erlebt.



Auf, zur verbotenen Stadt. Aber es ist weit... so weit...


Wo kommen bloß die vielen Menschen her.
Am Maomausoleum vorbei geht*s rein
in die verbotene Stadt


Mit gefühlt einhunderttausend anderen Menschen schlängeln wir uns den Palästen entgegen und schieben mit den Massen an den alten Gebäuden vorbei. Sehenswürdigkeitengenuss ist anders.

Überall in Richtung der großen Sehenswürdigkeiten gibt es Kontrollstellen, die ähnlich aufgebaut sind wie die Sicherheitskontrollen an Flugplätzen. Taschen/Rucksäcke und jeder Besucher werden durchleuchtet. Deshalb kommt es immer wieder zu Staus und es dauert oft lange, bis man endlich zur ersehnten Sehenswürdigkeit durchgedrungen ist. Kameras gibt es natürlich auch überall. Ob die Kontrollen wegen des dreißigsten Jahrestages der Bürgerproteste auf dem Tiananmen-Platz verschärft worden waren oder immer so sind, können wir nicht sagen.



Jochen ärgerte sich über die Durchleuchtungen, weil er mehrmals sein Feuerzeug abgeben musste. Die sind wohl nicht erlaubt. Selber schuld, wenn man das Rauchen wieder anfängt, weil die Zigaretten so günstig sind. Und das sind sie hier in China genauso wie auf Langkawi. Auch China lässt seine Bürger billiger rauchen als die Europäer in Europa oder die Deutschen in Deutschland. Dreimal war das Feuerzeug weg, bis Jochen auf die Idee kam, es in der Zigarettenschachtel zu verstauen, und tatsächlich konnten die Kontrolleure das Corpus Delicti durch die Alufolie in der Verpackung wohl nicht erkennen. Der Giftkonsum war gerettet und Jochen brauchte niemanden mehr um eine Flamme zu bitten. Ja, ja- die Raucher.




Der Weg zum Himmelstempel führt durch einen wunderschönen Park. Der Tempel soll vollständig aus Holz gebaut sein.


Eingang zum Lamatempel

Erstaunlich viele gläubige Buddhisten beten in diesem Tempel. Immerhin sind wir in China.
Die Buddhastatue ist aus einem einzigen Stamm geschnitzt und mehrere Meter hoch. Es soll drei Jahre gedauert haben, dieses Geschenk des 7.Dalai Lamas von Tibet nach Peking zu bringen.

Natürlich sind wir auch noch zur großen Mauer gefahren.
Per Seilbahn geht es nach oben. Wer will kann auch laufen
Das wäre aber eine sehr schweißtreibende Angelegenheit.



 



        Ziemlich steil, zumindest meistens. Wie überall in Peking muss man gut zu Fuß sein...




... auch hier am Sommerpalast, endlich die letzte der großen Sehenswürdigkeiten in Peking.
Überall Treppen, Treppen, Treppen...




 
Nach einer Woche Füßewundlaufen konnten wir uns danach in Deutschland erholen.
Die erhoffte Smart Card für das öffentliche Verkehrssystem scheint es in Peking übrigens nicht zu geben. Wir haben sie zumindest, auch bei Nachfragen im Touristenbüro und an der großen Bus- und U-Bahn-Haltestelle Qianmen vor dem Tiananmenplatz nicht bekommen. Sowas gibt es nicht, sagte man uns. Man zahlt für die Fahrt in bar an den Automaten oder an einem Schalter. Die Fahrkarten sind günstig und das U-Bahn- System sehr gut.








Wir sind übrigens mehrmals umsonst zu den Sehenswürdigkeiten eingelassen worden, weil wir das sechzigste Lebensjahr überschritten haben. Sommerpalast, Himmelstempel und Lama-Tempel haben nichts gekostet.


Der Rückflug nach Malaysia ging über London. Auf dem Flugplatz Heathrow mussten wir fünfzehn Stunden warten. Das machen wir nie wieder!!!  England ist für uns gestorben, endgültig und ein für allemal. Wie auf dem Kasernenhof wurden wir herumgescheucht. Man kann offensichtlich nicht einfach auf dem Flugplatz auf einem Bänkchen oder einem Polstersitz die Nacht verbringen und warten. Nein!! das ist hier nicht erlaubt!!!- Auf vielen anderen Flugplätzen in der Welt haben wir erlebt, dass man einfach so warten kann, irgendwo, wo es einem gefällt. Nicht so in England in Heathrow. Wir und alle anderen Passagiere, die auf ihren Weiterflug warteten wurden bei Gate7 zusammengepfercht und sehr unfreundlich dorthin komplimentiert. Und immer wieder Pass vorzeigen! Obwohl wir längst im abgsperrten Bereich waren, in den niemand einfach so rein darf. Die spinnen, die Engländer. Außerdem ist dieser Flugplatz auch äußerlich sehr abstoßend und hat nichts von irgendeinem gemütlichen Flair. Wir hatten ja schon mal ein „sehr nettes Erlebnis“ in England als wir zu Beginn unserer Reise uns erdreistet hatten an den Bereich der Segelwettbewerbe der Sommerolympiade vorzudringen. Nichts gegen Schotten, Iren oder Waliser aber: England- nie wieder!!!!