Montag, 25. Januar 2016

Bequia -Admirality Bay


Nach vier Nächten in der Chatham Bay ging es weiter nach Norden, nach Bequia in die Admirality Bay, eine beliebte Bucht der Segler-Armada und auch „normaler“ Badetouristen. Wir versuchten es erst mit Segeln aber der Wind kam ziemlich genau von vorn, sodass wir den Motor zu Hilfe nahmen. Bei schönem Wetter brauchten wir etwa fünf einhalb Stunden für die 28 sm bis der Anker fiel. Der grub sich sehr fest in die Sandfläche ein wo wir ihn fallen ließen und das Boot wurde auch bei den manchmal heftigen Böen, die über die Bucht wehen gut gehalten.
 

Die Admirality Bay

Bei der Einfahrt in die Bucht sahen wir dieses Wrack, die Abkürzung sollte man nicht wählen 

 
Bequia in den Grenadinen (weshalb man das „Bekwei“ spricht konnten wir bisher nicht herausfinden), nur etwa acht Meilen südlich der Hauptinsel St. Vincent gelegen, gefiel uns recht gut, vor allem, weil es dort eine Zahnärztin gibt. Am zweiten Abend passierte das kleine Zahnunglück: ein Inlay löste sich aus Elkes Gebiss und am folgenden Tag, Donnerstag, suchten wir einen Zahnarzt im Ort, der das Inlay wieder an seinen Platz befördern könnte. Wir fanden eine Zahnärztin, die in Bequia ein kleines Restaurant betreibt und ihre Zahnarztkünste nur zwei Tage in der Woche ausübt, freitags und samstags. Sie selbst gab uns sofort einen Termin für den nächsten Tag. Freitagnachmittag war Elkes „Zahnwelt“ wieder in Ordnung, das Inlay wieder an seinem Platz -und teuer war es auch nicht. Für die ganze Prozedur berechnete sie nur 100,- EC $ (etwa 35,- Euro).

Hier im Erdgeschoss liegt die kleine Praxis der Zahnärztin



Hier auf Bequia gab es endlich mal wieder eine große Auswahl an Früchten und Gemüse. Fische konnte man kaufen direkt bei den Fischern am Strand. Und es gab auch wieder richtiges Brot. Wir freuten uns über Baguette zum Frühstück,- die gabs allerdings auch schon in Clifton auf Union Island. Für Entspannung ist überall gesorgt bei den vielen Restaurants, Cafés und Kneipen. Ziemlich touristisch und voll. Ein bisschen haben wir uns wohl schon an die Menschenfülle hier in der Karibik gewöhnt, aber noch nicht an die Preise. Die sind weiterhin immens und daran werden wir uns wohl nie gewöhnen.



Der Gemüsemarkt

An der Strandstrasse gibt es überall kleine Verkaufsstände

Ein Brotfruchtbaum

Die Bucht gefiel uns gut


Wir blieben bis Sonntag. Erst dann sollte sich das Wetter soweit beruhigen, dass eine ruhigere Fahrt weiter nach St. Lucia möglich wäre. Wie so viele wollten auch wir einmal in die Rodney Bay. Sonntag spätnachmittags starteten wir, um am nächsten Morgen in die Bucht im Norden St. Lucias einzulaufen. Es waren vier bis fünf Windstärken vorhergesagt bei mäßigem Seegang,- wir hatten dann sechs bis sieben,- manchmal acht- Windstärken zwischen den größeren Inseln St. Vincent und St. Lucia, und einen üblen Seegang von der Seite. Das Groß war zweimal gerefft und das Vorsegel nur wenig ausgerollt. So lag das Boot relativ ruhig, auch bei den Böen, der immer wieder durchziehenden Squalls. Unser elektrischer Pilot hielt das Boot auf Kurs, aber der Skipper blieb trotzdem lieber draußen, dick eingepackt und mit Rettungsweste. Montagmorgen liefen wir in die Rodney Bay ein.

Einfahrt in die Rodney Bay


Wir sind gespannt, was diese berühmte Bucht zu bieten hat.







 

Montag, 18. Januar 2016

Carriacou und Union Island


Seit zwei Tagen liegen wir vor Anker in der Chatham Bay auf Union Island. Von dem Hauptort Clifton an der Ostseite sind wir in diese Bucht an der Westseite geflüchtet. Hier ist es endlich einmal so schön und ruhig, wie wir es uns in der Karibik wünschen. Aber auch hier liegen mehr als zwanzig Boote und täglich kommen „Einheimische“ Grenadiner mit ihren kleinen Booten und wollen etwas verkaufen. Trotzdem,- schnorcheln ist hier schön und es gibt keinen Lärm vom Strand und nur wenig Dinghy-Verkehr.

Die Chatham Bay




Erst seit dem letzten Freitag sind wir in den Grenadinen. Davor lagen wir über eine Woche in der Tyrrel Bay auf Carriacou, die uns etwas an die Bucht von Charlotteville auf Tobago erinnerte. Es ist hier ähnlich ruhig und verschlafen, die Einheimischen sind freundlich und man kann in einigen kleinen „Supermärkten“ einkaufen -die diesen Namen allerdings nicht verdienen- und in einigen Kneipen sein Bier trinken.
 
Die Tyrrel Bay auf Carriacou
 
Eine Kneipe am Strand
 
Bier am Sandstrand in der Palmenhütte
 
 
Zum günstigen Preis, 7 EC $ für uns beide- ungefähr 2,40 Euro, fuhren wir mit dem Sammeltaxi in den Hauptort eine Bucht weiter, nach Hillsborough, sahen uns die kleine Stadt an und kauften Fisch auf dem Fischmarkt.
 
Die Hauptstrasse in Hillsborough, daneben der Strand
 
 
Links geht's runter zum Wasser
 
Der Strand von Hillsborough
 
 
Lobster gibt es hier überall
 
 
Auch in dieser Bucht liegen einige Segler vor Anker, meist direkt am Fähranleger oder auch vor „Sandy Island“, einer kleinen sehr schönen Insel mit Sandstrand mitten in der Bucht.
 
Der Fähranleger, dahinter einige Ankerlieger
 
Sandy Island in der Bucht von Hillsborough
 
 
Eine kleine Wanderung machten wir auf die andere Seite der Insel nach Belmont. Dorthin ging es erst einmal hoch und dann wieder runter. Von oben hat man einen wunderbaren Blick nach Süden auf die vorgelagerten kleinen Inselchen zwischen Grenada und Carriacou; auch Grenada ist noch zu sehen. Weit auseinander liegen die einzelnen Inseln in der Karibik sowieso nicht. Diese kurzen Strecken sind wir gar nicht gewöhnt,- ist wie „Kaffeesegeln“ auf der Ostsee.
 
Richtung Belmont
 
Am Ortsende, die Ostseite der Insel Carriacou
 
Von dort sind wir gekommen, die Südseite
 
So wohnte man früher
 
So wohnen die meisten heute
 
Davon gibt es hier viele. Es ist ähnlich wie auf Tobago
 
 

Letzten Freitag gingen wir Anker auf in Tyrrel Bay nachdem wir tags zuvor ausklariert hatten und motorten die kurze Strecke nach Union Island, unser Ziel war der Ankerplatz vor dem Hauptort der Insel Clifton. Der Wind kam genau gegenan, es weht hier ja praktisch immer aus Nordost, und es sind nur knapp 10 sm. Schon nach 2 ½ Stunden fiel der Anker vor Clifton. Geschützt nur durch ein Riff konnte der Passatwind hier ordentlich am Anker zerren. Wir vertrauten unserem Anker und machten uns auf zum Einklarieren. Leider scheint das einfache Ein-und Ausklarieren mit SailClear -früher eseaclear- momentan nicht zu funktionieren. Schon beim Ausklarieren in Tyrrel Bay mussten wir per Hand ein Formular ausfüllen, so war es auch hier. Ist aber Alles ziemlich einfach, und nachdem wir unseren „Eintritt“ in Form von 70 EC $ bezahlt hatten bekamen wir auch unseren Stempel bei der Immigration in unseren Pass,- war gleich nebenan.
 
Customs und Imigration sind zwischen den zwei Häusern
 
 
Nach dem Einklarieren gönnten wir uns ein Bier und staunten gleich über die Preise. Hier in den Grenadinen scheint Alles nochmal teurer zu sein als in Grenada. Vielleicht setzt sich das nach Norden hin so fort...??
 
Beim Bier gucken wir oft wie das Wetter wird, fast überall gibt es WiFi

 
Darüber mussten wir schmunzeln, das Teufelchen steckt im Detail und der Fettnapf lauert überall
 
 
Nach dem Bier wollten wir noch etwas einkaufen und eigentlich noch irgendwo etwas essen. In den Restaurants, von denen es hier in Clifton viele gibt, waren die Preise astronomisch. Schließlich aßen wir etwas in einem „Restaurant“ in dem sich nur Einheimische aufhielten und wo die Preise nicht so hoch waren. Hier wollten wir nicht lange bleiben. Die ganze Karibik scheint durch europäische und US-amerikanische Touristen bevölkert und verdorben zu sein. Überall scheint es nur laut zu sein und alle wollen „Fun“.
 
Das Dinghy-Dock in Clifton auf Union Island
 
 
Als wir uns am nächsten Tag für einige Tage mit Lebensmitteln versorgen wollten fanden wir praktisch nichts von dem was wir suchten. In den „Supermärkten“ gibt es kaum etwas mit dem man sich selbst etwas kochen könnte und vor allem keine frischen Lebensmittel, z.B. Fleisch. Einen Fisch kauften wir noch auf dem „Fischmarkt“. Dort wo der laut Plan sein sollte „lümmelten“ ein paar Männer herum und machten eher den Eindruck schläfrig Übriggebliebener der letzten Nacht. Auf Jochens Nachfrage hin erhob sich tatsächlich einer von ihnen und führte uns zu seinem kleinen Boot auf dem in einer Kühlbox Fische auf Eis lagen. Wir kauften einen Snapper, auch der überteuert mit 20 EC $. Wieder zurück auf dem Boot gingen wir sofort Anker auf und fuhren um die Insel herum in die Chatham Bay. Auch auf einen Besuch der kleinen selbstgebauten Feierinsel „Happy Island“ verzichteten wir. Tags zuvor war dort zur Happy Hour die Hölle los, was wir von unserem Boot aus beobachten konnten.
 
"Happy Island" mitten auf dem Riff, davor ankern die Boote
 





Sonntag, 10. Januar 2016

Grenada - Carriacou


Seit Freitag nachmittag sind wir auf der Insel Carriacou nördlich von Grenada und liegen vor Anker in der Tyrell Bay.
Grenada wollten wir eigentlich schon viel früher verlassen. Aber die defekte Pumpe hatte unseren Start ja verzögert und danach war das Wetter schlechter, sodass wir auch Weihnachten und den Jahreswechsel auf Grenada verbracht haben. Am Silvesterabend erlebten wir eine gemütliche Runde in der Marina Bar auf der anderen Seite der Prickley Bay -bei Timbers und konnten auch von dort das Feuerwerk sehen. Erst spät in der Nacht gegen halb zwei ging es zurück zum Boot. Unser Ankerplatz war nicht weit entfernt und die Fahrt mit dem Dinghy dauerte nur fünf Minuten.
 
Gemütliche Silvesterrunde
 
Das Feuerwerk zum Jahreswechsel dauerte einige Minuten
 
 
 
Am nächsten Tag war alles wie ausgestorben und ziemlich ruhig. Wir versuchten uns im Angeln, hatten aber kein Anglerglück.
 
Angeln am Neujahrstag, aber kein Fisch wollte anbeissen
 
Am 1.Januar war es still und ruhig und kaum ein Dinghy zu sehen
 
 
Endlich hatten wir Glück mit dem Wetter. Die Vorhersage blieb dabei, dass Wind und Welle nachlassen sollten und am Mittwoch wollten wir nun endlich weiter nach Norden. Das hatte aber irgendjemand wieder anders entschieden. Abends auf unserer letzten Fahrt durch die Prickley Bay zurück zum Boot ging unsere Außenborder kaputt. Nichts ging mehr, die Leistung ging immer weiter runter, Gas geben ging nicht mehr und nachdem er von selbst aus gegangen war ließ er sich nicht mehr starten. Der Seilzug war fest und ließ sich nicht mehr ziehen, der Kolben war fest, wir mussten paddeln. Zu einer Reparatur bei fast Totalschaden hatten wir einfach keine Lust und so kauften wir uns kurz entschlossen am nächsten Morgen einen neuen Außenborder. Der hat etwas mehr Leistung mit seinen 3,5 PS als der „alte“, unser Beiboot soll sowieso nur mit höchstens 4 PS angetrieben werden. Unseren „alten“ konnten wir abgeben, der ist also jetzt weg,- und nun hängt ein neuer Außenborder an unserem Mastkorb, wieder ein Modell mit japanischem Namen. Unsere Bordkasse wurde damit arg strapaziert- und auch unsere Nerven. Aber nun konnten wir doch noch am Mittwoch ablegen, wenn auch erst gegen halb zwei.
 
Endlich raus aus Prickley Bay
 
Unser "Neuer"
 
 
Schon zwei Stunden später erreichten wir unseren Zwischenstopp, die Dragon Bay, und die Fahrt dorthin unter Maschine verlief ruhig bei schönstem Sonnenschein. Wir blieben zwei Nächte an einer Mooringboje. Zwar schaukelt es in der Bucht ziemlich heftig aber zum Schnorcheln ist es schön. Bei 6 m Wassertiefe konnten wir das erste Mal hier seit Tobago bis auf den Grund sehen und es waren fast keine anderen Boote da, endlich Ruhe. Am zweiten Abend durften wir eine Lagoon 62 bewundern, die neben uns an einer anderen Boje lag. Aber selbst die wurde vom Schwell durchgeschaukelt was bei uns ein bisschen Schadenfreude verursachte.
 
Bei Ankunft in der Dragon Bay empfing uns ein Regenbogen
 
 
Nur drei Boote in der kleinen Bucht
 
Ankern- und dahinter das offene Meer --  so schöööön
 
 
Am Freitag dann segelten wir nach Carriacou bei herrlichstem Wetter. Dabei hielten wir gebührenden Abstand von „Kick 'em Jenny“, einem Unterwasser-Vulkan der zwischen Grenada und Carriacou liegt und an dem es eine Eruption 1988 und 1989 gab. Der Neueste „Kick“ des Vulkans war als wir auf Trinidad an Land standen im Juli 2015. Erst später erfuhren wir, dass es der Vulkan gewesen war, der unser Boot ganz kurz, wirklich nur ganz kurz, geschüttelt hatte.
Wir segelten an der Isle de Ronde und an einem hohen Felsen vorbei, der auch Kick 'em Jenny genannt wird und an dem es Richtung Norden häufig zu üblem Seegang kommt;- den hatten wir natürlich auch, aber nach einer halben Stunde war wieder alles ruhig.
 
Der "andere" Kick 'em Jenny.  Daneben ganz rechts ein Teil der Isle de Ronde
 
An Backbord hatten wir die "Two Sisters"
 
 
 
Angekommen, die Tyrell Bay auf Carriacou
 
Ein sehr schöner Segeltag,-  wohl auch für den Skipper
 
 
Viele andere Segler waren wie wir an diesem Tag auch unterwegs. Die „schöne“ Karibik lässt wieder grüßen, es ist hier übervoll, für uns zu voll.