Samstag, 16. Dezember 2017

Australien -Brisbane





An den Pfählen vor dem Botanischen Garten in Brisbane ist unser Boot jetzt seit etwa drei Wochen festgezurrt. Wir machen Sightseeing, werden dabei aber übelst von der deutschen Bürokratie gestört. Es geht um die Rente!
Einer von uns (Jochen) kann auf regelmäßige Rentenzahlung ab Februar nächsten Jahres hoffen, was unsere Bordkasse endlich erheblich entlasten würde. Den Rentenantrag hat er schon auf Tahiti gestellt, weil wir dort in der Stadtmarina länger gelegen haben und es einen relativ guten Internetzugang gab;- die Rente lässt sich nämlich bequem oline beantragen, auch viele Monate im voraus. Alles hatte gut geklappt und der Antrag war Anfang Juli 2017 angekommen. Wir freuten uns darüber und alles schien gut!! --Aber nichts ist jetzt gut!! -Um in die Krankenversicherung der Rentner übernommen zu werden haben wir beide eine Anwartschaft bei unserer Krankenversicherung in Deutschland, damit sie uns auf jeden Fall zurücknimmt. Das macht sie auch. Aber -und jetzt kommt der Knackpunkt- sie will uns seit dem Tag des RentenANTRAGES wieder „normal“ in Deutchland versichern und das, ohne dass sie überhaupt Leistungen für uns übernehmen muss. Wir sind ja im Ausland!!!. Den Zeitpunkt des Rentenantrags hat Jochen völlig willkürlich gewählt und es nur deshalb so früh gemacht, damit er auch bis zum Renteneintritt bearbeitet wird. Nun wird er dafür bestraft; eine saftige Rechnung der Krankenversicherung ist schon gekommen. Jochen hat Einspruch eingelegt -und hat Hilfe von der Verbraucherzentrale und dem „Beauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein“. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. --Diese Sache beschreiben wir nur deshalb in unserem Blog, weil es möglicherweise andere gibt, die in dieselbe Falle tappen.
Unsere Reise wollen wir uns deshalb nicht verderben lassen und planen weiter den längeren Aufenthalt in Australien; denn wegen der Zyklonsaison wird unser Boot mindestens ein halbes Jahr unterhalb von 25°Süd bleiben müssen.

Noch liegen wir mit dem Boot mitten im Zentrum von Brisbane. Die Gezeitenströme im Fluss sind manchmal heftig und dazu kommt noch der Schwell, der von den Fähren und anderen Booten verursacht wird. Nachts ist es ruhiger, wenn der Fährverkehr ruht. Nachts wird auch keine laute Musik mehr gemacht, wie es mancherorts in Europa und Deutschland üblich ist. Nur bis zum späten Abend hören wir am Wochenende die Discoklänge vom anderen Flussufer, und Open Air- Konzerte am Botanischen Garten sind dann auch beendet. Abends zeigt sich die Story-Bridge weiterhin bunt erleuchtet und je näher die Festtage heranrücken umso schöner scheint das Farbenspiel zu werden.

Brisbane am Abend- leider keine gute Bildqualität

Für das Boot haben wir einen Platz gefunden. Mit Nahverkehrszug (ähnlich wie S-Bahn) und Bus haben wir mehrere Marinas besichtigt und uns für die „East Coast Marina“ in dem Vorort Manly entschieden. Das liegt per Bahn etwa eine Dreiviertelstunde von Brisbane-City entfernt und bietet alles was man braucht. Anfang nächster Woche wollen wir das Boot dorthin verlegen. Die Liegegebühren in der Marina sind natürlich höher als hier am Botanischen Garten. Dafür liegt man aber am Steg, hat Wasser und Strom (im Preis enthalten) und das Boot, vor allem auch das Beiboot, sind dort sicher, wenn wir nicht da sind und im Land umherreisen.


 
Hier in Brisbane wird das Beiboot am fast immer vollbesetzten Dinghy-Steg oftmals heftigst hin und her geschüttelt und kollidiert dabei häufig mit den Beibooten der Dauerlieger. Die haben sich fast alle massive, feste Beiboote zugelegt wohl damit nichts kaputtgeht. Unser Highfield wird sich freuen, wenn es wieder mehr Ruhe hat.

Ein Foto kann das Gerüttel am Dinghy-Steg nicht einfangen
Mehr Ruhe gibt es in Manly im Gegensatz zur Innenstadt Brisbanes. Im Zentrum wimmelt es nur so von Touristen und Geschäftsleuten, ist ja auch das Business-Center. An den Fußgängerampeln sammeln sich jedesmal große Menschentrauben und beim Gehen muss man aufpassen, mit niemandem zu kollidieren. Die Straßen sind schachbrettartig angelegt und nach Namen des englischen Königshauses benannt, in Nord-Süd- Richtung männliche und Ost-West-Richtung weibliche Namen.


Bei einem Nachmittagsbummel lassen sich hier bequem alle Sehenswürdigkeiten erreichen. Mit der (kostenlosen) Fähre, dem City-Hopper kommt man einfach auf die andere Seite des Flusses, South Bank, das Südufer;- oder man überquert eine der Fußgängerbrücken.






Der Glockenturm der City Hall und  die
Kathedrale. An der Kathedrale wurde fast
einhundert Jahre gebaut. Sie ist erst
vor wenigen Jahren geweiht worden.









Ein City-Hopper

Die Südseite hat auch einiges zu bieten, neben weiteren Museen auch das „Wheel of Brisbane“ – ein Riesenrad (geschlossene Gondeln) mit grandioser Aussicht (60m hoch). Und dann gibt`s hier auch noch den Strand direkt in der Stadt am Fluss,- bei Einheimischen am Wochenende sehr beliebt.



 
Gebadet wird nicht im Flusswasser, sondern direkt daneben
 
 


Jeden Sonntag werden am Eingang der Albert Street am Botanischen Garten Marktstände aufgebaut. Neben allerlei Dingen, die hier zum Kauf angeboten werden -unter anderem sehr gute australische Hüte, Opale, auch Obst und Gemüse- lässt sich an Imbissbuden allerlei Leckeres verspeisen. Wir sprachen mit einem Holländer, der Matjes und Poffertjes (!) anbietet und bei einem ausgewanderten Deutschen fanden wir deutsche Bratwurst und -wie sollte es anders sein- Sauerkraut.
 
 
Jochen im siebten Matjeshimmel
 
 
 
 
Als kleines Highlight machten wir noch eine Fahrt zum „Lone Pine Koala Sanctuary“. Neben vielen, vielen Koalas (man kann sich mit einem fotografieren lassen -20,-Aus$) gibt es dort fast alles zu sehen, was die australische Fauna zu bieten hat, auch Schnabeltiere, Wombats und natürlich Känguruhs. Die Känguruhs sind in einem großen Gehege, in das man gehen kann,- anfassen erlaubt; auch füttern (etwas Futter in einem kleinen Papierbeutelchen muss man vorher kaufen- 2,-Aus$).