Mittwoch, 5. September 2018

Singapur und Bali


Vom 24. bis zum 29.August waren wir in Singapur. Singapur ist ganz anders als Indonesien, zumindest für uns, vielleicht auch für Andere die beide Länder erleben. Der Inselstaat hat sich von Malaysia 1965 abgespalten und ist autonom. Alles ist sehr sauber, wohl auch wegen der drastischen Strafen, die schon für kleine Vergehen verhängt werden. So gibt es zum Beispiel kein Kaugummi und vor allem keine Kaugummiflecken auf den Gehwegen, kein Graffiti und eine Fußgängerampel bei rot zu überqueren kostet 200,-SGP$ (etwa 125,-Euro), wenn man erwischt wird. So erzählte es uns zumindest ein einheimischer Fußgänger, der -wie wir- eisern an der Fußgängerampel auf „grün“ wartete obwohl einige andere Passanten die Straße bei „rot“ überquerten, weil kein Auto kam. Polizisten tragen übrigens nicht alle eine Uniform, an der sie als solche zu erkennen sind. Was natürlich alle wissen: auf Drogenbesitz steht die Todesstrafe, auch für Ausländer, und keine Botschaft kann dann noch helfen.
 
 Ein Markt in der Stadt ....


...und "Bugis", hier kann man alles günstig einkaufen
 

 
 
 
 
Hindu-Tempel mitten
in der Stadt
Chinatown
 
 
Der Bereich der Stadt, in dem wir uns aufgehalten haben, ist wie eine westliche Stadt mit allem was dazugehört, z.B. gutem Bus- und U-Bahn- System. Wer will, kann viel Geld beim Shoppen ausgeben, oder auch wenig. Für jeden Geldbeutel sind hier Geschäfte vorhanden. Auch Essen gehen gibt es teuer oder preiswert. Wir fanden eine sehr preiswerte Alternative zu den teureren Restaurants in den Touristenvierteln. Den Urlaub vom Boot genossen wir sehr mit Dusche und Klimanalage im Hotelzimmer. Draußen ist es hier natürlich auch heiß, Singapur liegt praktisch auf dem Äquator.
 
Am Clarke Quay, eine Amüsiermeile
Bootsfahrt auf dem Singapur-River
 
Das berühmte Marina Bay Sands.
Von oben kann man bei einem Drink die Aussicht genießen
 
 
 
 
 
Singapur bei Nacht.
Die Light-Show mit
farbig beleuchteten
Springbrunnen im
Fluss und Laser vom
Marina Bay Sands
ist sehenswert
 





Zurück auf Bali wollten wir bei der Einreise versuchen, ein verlängerbares Visum zu bekommen, das VOA (Visum on Arrival). Und wir kriegten auch eines. Es kostet pro Person 35,-US$, -das Geld hatten wir extra mitgenommen. Der Beamte bei der Immigration auf dem Flugplatz, der dreißig-Tage-Visa für „normale“ Touristen vergibt, schickte uns zu einem anderen Schalter und nach wenigen Minuten hatten wir unser VOA. Jetzt ist alles etwas entspannter und wir müssen uns nicht sputen, aus dem Land auszureisen. Eine Verlängerung nach dreißig Tagen für weitere dreißig Tage wäre möglich.



 
Von Bali hatten wir bisher nur die Marina mit näherer Umgebung gesehen. Nur einmal waren wir per Taxi zu einem Supermarkt in die Hauptstadt Denpasar gefahren, aber mehr nicht. Wir wollten gern mit einem Leihwagen die Insel erkunden und suchten im Internet nach einem passenden Auto. Schließlich fragten wir auch im Marinabüro, ob man uns einen Anbieter empfehlen könnte. Sofort offerierte uns die freundliche Dame ein Leihauto, das wir, wie von uns gewünscht, drei Tage haben konnten. Es würde morgen früh auf dem Parkplatz der Marina stehen.
Wir freuten uns auf drei schöne Ausflugstage, nicht ahnend, welcher Verkehr uns erwartete. Denn der Verkehr ist unbeschreiblich. Wir wollten ja Sightseeing machen, Tempel sehen, mehr von der Landschaft und der Lebensweise der Balinesen, Kraterseen und Affen aber, wenn man es schafft mehr als einen Tempel pro Tag zu besichtigen, ist man bei dem Verkehr schon gut dran. Vielleicht wäre unterwegs Übernachten besser gewesen, denn so mussten wir immer noch mit dem Auto zurück zum Boot.



 
  
Viele fahren nicht auf vier, sondern auf zwei Rädern. Ein unübersichtliches Heer von Mopeds und Motorrollern bevölkert die Straßen. Alle fahren (fast) wie sie wollen, quetschen sich rechts und links an den Autos vorbei, biegen einfach ein ohne groß zu warten (das machen Autos übrigens auch) und schlengeln sich bei jeder Ampel so weit nach vorn wie möglich. An jeder Ampel, an der man wartet, stehen Unmengen Mopeds. Einige fahren auch bei „rot“ los -oder noch rüber, wenn die Kreuzung frei ist, das sehen hier alle nicht so verbissen.


Zumindest fährt man nicht besonders schnell, weil das wegen der Massen unmöglich ist. Wir haben nur zwei Schnellstraßen erlebt, auf denen man schneller als durchschnittlich 40kmh fahren konnte. Das ist die Schnellstraße auf der man von der Marina zum Flugplatz fährt und die Sunset Road in Nord-Süd-Richtung in Denpasar. Für unsere Fahrt zum Kratersee „Bratan“, an dem der Tempel Ulun Danu Beratan zu besichtigen ist, haben wir fast drei Stunden gebraucht, es sind „nur“ etwa 55km.
 
 
 
Der Tempel am Kratersee Bratan.
 
Tanah Lot (im Südwesten der Insel)

 

Im Monkey-Forest bei Ubud

Von der Marina in den Ort Ubud brauchten wir etwa zweieinhalb Stunden (etwa 25km). Ubud hat uns gut gefallen, während Denpasar sehr unübersichtlich erscheint. Den Touristenort Kuta, westlich von Denpasar haben wir ausgelassen, mangels Zeit. Anders als in Singapur, sahen wir übrigens auf Bali in den großen Tempeln, die von den Touristen massenweise besichtigt werden, niemals betende Hindus. Nach drei Tagen waren wir glücklich, das Auto ohne weiter hinzugefügte Schrammen zurückgeben zu können. Wir mussten es nur auf dem Marinaparkplatz abstellen. Davor sind wir nochmal zum Supermarkt gefahren: es gibt hier einen Carrefour!!!,- und viele Ausländer kaufen hier ein.




Sogar Wein steht hier in einem Extraregal, er ist nicht ganz billig, aber immerhin kann man welchen bekommen. 
Heute ist Mittwoch, der vierte September und wir bereiten uns auf die Weiterfahrt vor. Die Marina ist nicht besonders schön und wir verlassen diesen Ort gern. Die lauten Bagger, die die Fahrrinnen vertiefen tragen auch nicht gerade zum Wohlbefinden bei.
 


 



Teilweise wurde sogar nachts gebaggert, was die nächtliche Erholung doch sehr beeinträchtigte. Die Fenderbezüge haben auch sehr gelitten und müssen erneuert werden.    
Außerdem ist das Wasser mit Unrat übersät, wie scheinbar überall in den Gewässern in Indonesien. Auch auf der Fahrt von Saumlaki hierher nach Bali haben wir sehr viel Müll im Meerwasser gesehen, vor allem Plastikmüll.