Samstag, 1. Dezember 2018

Zeitloses Leben auf Langkawi

Langkawi zeigt sich uns immer mehr als ein Ort, in dem man länger bleiben könnte. Ob wir uns dazu entschließen können? -wohl eher nicht, obwohl anscheinend viele hier auf Langkawi hängengeblieben sind. Wir treffen eine Deutsche, die hier eine Bar eröffnet hat; eine der Bootswerften wird von einem Russen geleitet, und viele „Ausländer“ haben hier ihr Segelboot angemeldet.

Die Insel ist gar nicht groß (etwa 19sm x 17sm Luftlinie), bietet aber viel mehr als anfangs gedacht. Eine Woche mieteten wir uns ein Auto (nur 50RM pro Tag -etwa 10,50Euro) und klapperten einen Teil der Sehenswürdigkeiten ab. Das Straßennetz ist sehr gut, aber alles schafft man nicht in einer Woche. Trotz der vielen Menschen, es sollen etwa vierundfünfzigtausend sein, gibt es überall noch Urwald auf der Hauptinsel und auch auf den vielen kleineren Inselchen drum herum. Eine der Inseln besuchten wir per Fähre, Rebak. Sie hat eine sehr geschützte Marina, die auch Hartplätze bietet und der Travellift könnte unseren Dreizehntonnen- Panzer heraushiefen.

Unser kleines Mietautochen

Mit dem Auto fuhren wir zum Fähranleger
Im Hintergrund die Insel Rebak

 

 
Der Fähranlegesteg auf Rebak

Der Hartplatz
Die Marina auf Rebak liegt sehr idyllisch und gut geschützt
aber man ist sehr von allem abgeschnitten.
Nirgends kann man einkaufen und müsste jedesmal mit der Fähre fahren (10RM


Gleich neben der Marina liegt ein Resort und es ist hier verdächtig still und ruhig. Wir fragen uns ob lautes Schleifen und Hämmern am Boot hier möglich wäre; denn als wir da waren hörten wir nichts, es war Mucksmäuschenstill und wir waren nicht sehr angetan von dem Gedanken, hier an Land zu stehen. Aber es soll auf Langkawi kaum eine andere Möglichkeit geben, irgendwo Antifouling-Arbeiten zu machen.


Die Werft sei voll, sagte man uns und alles für die nächste Zeit reserviert. Keine schönen Aussichten. Was sollten wir jetzt machen; denn vor der Weiterfahrt muss das Unterwasserschiff auf jeden Fall einen neuen Anstrich bekommen. Nachdenklich und still fuhren wir mit der kleinen Fähre wieder zurück. Am selben Tag versuchten wir es noch auf einer anderen Werft, hatten da aber auch kein Glück. Erst später sollten wir erfahren, dass es doch noch eine weitere Möglicheit auf Langkawi gibt, aber erstmal stellten wir dieses Problemchen zurück und machten weiter Sightseeing.
Eine Megaaussicht über die gesamte Inselwelt Langkawis hat man vom Mount Mat Chincang, dem zweithöchten Berg. Eine Seilbahn, die Cable Car (ist übrigens aus Österreich), fährt zum 705m-hohen Gipfel, sogar die Südspitze Thailands soll man von hier aus sehen können. Elke hatte wir immer ein mulmiges Gefühl in der freischwebenden Gondel, aber natürlich kamen wir heil oben an und auch heil wieder runter.





Die Telaga-Marina im Westen der Insel
Viele ankern auch davor.
Oben
Wer will, kann übrigens oben auch noch über eine
ziemlich freistehende lange Brücke laufen.
Für mich (Elke) wär das nichts


Das Oriental Village unterhalb der Seilbahn
Eingang zur Cable Car






Den Wildlife Park haben wir auch nicht ausgelassen und brauchten dafür fast einen ganzen Tag. Weiter ging es noch zum Pflanzengucken in den Mardi Agrotechnology Park und zu einem der Wasserfälle, dem Durian Perangin Wasserfall im Norden der Insel.












Ein kleines Highlight war der Besuch der Gedenkstätte der Mahsuri. Vor etwa zweihundert Jahren wurde die junge Frau zu Unrecht des Ehebruchs bezichtigt und hingerichtet. Als sie starb soll sie Langkawi für mehrere Jahre mit einem Fluch belegt haben. Hier konnten wir endlich einmal alte malayische Kultur sehen, um die Gedenkstätte ist ein kleiner Ort gebaut, die Kota Mahsuri. Ansonsten scheint hier alles vom Islam und arabisch orientalisch überlagert zu sein.


Das Grab von Mahsuri
Traditionelle malayische Gebäude


Wir hatten Glück: es gab eine kurze Musikeinlage auf alten Instrumenten


Uns wurde angedroht, die Marina wegen einer Rallye verlassen zu müssen- vielleicht. Aber dann durften wir doch bleiben und konnten sogar die Siegerehrung -leider nur sehr kurz und bündig- verfolgen. Die Band spielte viel südamerikanische Musik und war supergut.


Alles vorbereitet für die Preisverleihung
Für alle Rallyeteilnehmer gab es Buffet



Weiterhin erholen wir uns im Royal Yacht Club auf Langkawi, konnten aber immerhin, da scheinbar erlaubt, die Seiten unseres Stahlkahns entrosten (zumindest hat keiner gemeckert). Leider entwickeln sich immer wieder Roststellen am Übergang der Edelstahl- Scheuerleiste zur „normalen“ Stahllegierung des Rumpfes. Backbord und Steuerbord sehen jetzt wieder besser aus. Der Ankerbereich und die innere Fußreling sind noch unschön. Die wollen wir aber erst auf der Werft in Angriff nehmen,- wenn alles klappt Anfang Januar. Davor ist noch eine Reise angesagt: wegen des Visums, das „nur“ drei Monate gültig ist, müssen wir kurzzeitig aus Malaysia ausreisen. Bangkok haben wir uns ausgesucht. Übermorgen geht`s los.