Jetzt
sind wir selbst durch den Panama-Kanal gefahren und ankern seit
zwei Tagen vor der Marina La Playita. Dort haben wir unsere
Linehandler nebst Leinen und Reifenfender an Land gesetzt und freuten
uns danach endlich wieder unser Böötchen für uns zu haben. Der
Lotse wird vor dem Balboa Yacht Club von einem Pilotboot abgeholt,-
mutig ist er von unserer Bordkante rübergesprungen nachdem er sich
vorher eine Rettungsweste angezogen hatte.
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Playita-Marina- jede Marina sieht aus wie die andere |
Die
Fahrt bleibt für uns nicht in guter Erinnerung. Unsere Linehandler –
drei sehr junge männliche Wesen, kaum dem Kindesalter entwachsen und
alles Verwandte unseres Agenten – haben unser Boot quasi in Besitz
genommen. Sie waren sehr fordernd in dem was sie an Verpflegung haben
wollten und nahmen keine Rücksicht in der Auswahl ihrer Plätze.
Selbst dem Advisor nahmen sie anfänglich den schattigsten Platz an
Bord. Es wurde zusehends unangenehmer. Die Drei spachen nur spanisch
und zu guter Letzt versenkte noch einer von ihnen unseren einzigen
Eimer im Kanal,- ohne im mindesten davon unangenehm berührt zu
sein,- im Gegenteil, er sagte es nicht einmal.
Unser
Advisor,- auch noch ziemlich jung- schlief zeitweise während der
Fahrt über den Gatun-See. Er sprach, wie alle Advisor, natürlich
englisch aber auf eine freundliche Unterhaltung hatte er
offensichtlich keine Lust. Der erste Lotse, der uns durch die
Gatun-Schleusen begleitete war immerhin etwas redseliger.
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Warten auf den Lotsen auf den "Flats". Bevor er kam gab`s einen heftiger Regenschauer |
Die
Gatun-Schleusen durchquerten wir zusammen mit einer Dufour, die
seitlich an uns festgemacht war und die mittels unseres Bootes
gezogen wurde. In Pedro Miguel und den Miraflores-Schleusen bekamen
wir dann noch einen zusätzlichen „Partner“. Ein sehr großer
Katamaran bekam beide Boote, die Dufour und uns, jeweils seitlich
angebunden und so ging es in den Pazifik.
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Vor den Gatun-Schleusen |
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Unser "Partner" in den Gatun-Schleusen |
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Ade Atlantik |
Als die
vier zusätzlichen Personen von Bord waren, konnten wir endlich
aufatmen. Die Linehandler wollten auf einmal noch zusätzlich Geld
von uns, was wir vehement verweigerten. Es war schon vorher alles
bezahlt worden, und es gab keine weiteren Kosten,- so war es uns auch
von unserem Agenten versichert worden. Nieeee wieder Panamakanal !!!!
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Nachts an der großen Mooring-Boje nach Durchfahrt durch die Gatun-Schleusen |
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Nochmal am "Titan" vorbei- einer der Kräne mit der größten Tragkraft, die es gibt |
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In der Pedro-Miguel- Schleuse |
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Mit dem Kataman in der Mitte geht es in den Miraflores weiter runter. |
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Pazifik, die Amerika-Brücke. Unsere zwei "Mitschleuser" vor uns. |
Übrigens braucht man eigentlich keinen Agenten,- zumindest nach
unseren Erfahrungen. Um durch den Kanal zu fahren muss nur einmal bei
dem Admeasurement Office angerufen werden, um den Admeasurer zu
bestellen (Tel. Cristobal Admeasurement Office: 507- 443-2293 oder
von der anderen Seite Balboa Admeasurement Office: 507- 272-4571).
Der kommt sofort an einem der nächsten Tage oder an dem gewünschten
Tag.
Nachdem alles ausgefüllt ist muss nur bei der Citibank die
Passage bezahlt werden. Jeder Taxifahrer weiß, wo die ist und in der
Bank selbst ist alles dafür durchorganisiert. Dann am nächsten Tag
(ab 18 Std. später) oder einem der nächsten Tage den eigentlichen
Termin für die Kanaldurchfahrt per Telefon bei der Kanalbehörde
erfragen oder den Wunschtermin durchgeben, den macht der „Scheduler“
meist möglich (Tel.: 507- 272-4202). Das bezahlt ist, teilt die
Citibank der Behörde mit. Fertig !!!
Die Leinen und Fender könnte
man ohne weiteres für weniger Geld als der Agent kostet kaufen,
danach die Leinen verschenken, zerteilen oder verkaufen, und für
Ballonfender findet sich meist noch ein Platz an Bord. Vielleicht
lassen sich Leinen und Fender auch ohne Agent irgendwo leihen...
Wir
haben die Kanalpassage als sehr einfach erlebt- eben einfach ein paar Schleusen, und es wird viel mehr
Stress dazu verbreitet als notwendig ist, wohl nur zu dem Zweck
Dollars zu ziehen.