Donnerstag, 4. Januar 2018

Sydney und "New Years Eve"


Um es gleich vorwegzunehmen: zum NYE ,wie es hier heißt, in Sydney zu sein, ist keine gute Idee. Nur wer bereit ist etwa 500,-Aus$ (ca. 320,-Euro) pro Person zu bezahlen hat einen guten Blick auf das Feuerwerk der Harbour Bridge und gleichzeitig ein schönes „Event“ bei Lifemusic.

Die Harbour Bridge vom Botanischen Garten aus
Der Garten ist leider an NYE gesperrt.
 

Wir hatten versucht zum Macquarie Point (Mrs.Macquaries Chair) im Botanischen Garten zu kommen wo die Sicht auch für das allgemeine Volk ziemlich gut ist und waren schon um halb elf morgens am Eingang am Kunstmuseum.

Von "Mrs. Macquaries Chair" aus hat man einen sehr
guten Blick auf die Harbour ´Bridge.
Mrs.Macquarie -die Frau eines der ersten Gouverneure- hatte
hier tatsächlich einen Stuhl stehen, um die Aussicht auf den Hafen zu genießen.

Am Kunstmuseum

 
Der Menschenmassen-Sammelpunkt liegt hinter der schönen
St.Marys- Kathedrale, nähe Hyde-Park

 Erst um zwölf wollten wir uns hier mit zwei befreundeten Seglern treffen. Aber auch das war schon zu spät und die Menschenschlange schon jetzt megalang. Alles war für den Massenandrang gut vorbereitet, das muss man den Australiern zugestehen. Ein Mann mit hochgehaltenem Schild zeigte das Schlangenende und in meanderförmigen Reihen wurden die Menschen weitergeschleust.

Es dauerte Stunden, bis wir uns zum Kunstmuseum -das Gebäude
im Hintergrund- vorgekämpft hatten. 


 
Wir stellten uns an. Es ging unendlich langsam vorwärts. Das Warten war immerhin sehr kommunikativ, Menschen aus aller Herren Länder standen hier: viele Deutsche, Asiaten, Briten... auch einige Australier. Es wurde schon reichlich „gebechert“, um den mitgebrachten Alkohol zu vernichten, den man nicht in das abgesperrte Gelände mitnehmen darf. Auch Glas ist nicht erlaubt. Jeder wird am Eingang kontrolliert. Als wir endlich bis fast zum Eingang gekommen waren, zeigte eine Videoinfo-Tafel, dass „Mrs.Macquaries Chair“ voll ist und nur noch hereingelassen wurde, um in einem Bereich mit schlechter Sicht stehen zu können.


 

Jetzt war es schon nach drei Uhr nachmittags. Die zwei befreundeten Segler hatten sich angesichts der Massen gar nicht erst angestellt und uns per Smartphone mitgeteilt einen anderen Platz in der Stadt zu suchen, von wo aus das Feuerwerk der Harbour Bridge zu sehen sein könnte. Sie hatten einen gefunden: am Westufer des „Circular Quais“ (die Zentralstation der Fähren,- wurde später auch gesperrt). Es war möglich, einfach dorthin zu spazieren.
 
 
Die östliche Seite am Circular Quai einige Tage vor NYE.
Am 31.Dezember war alles gesperrt.
Es lag am "Megaabend" natürlich auch kein Kreuzfahrer am Kai
 
Die Ostseite am Circular Quai war gesperrt; von dort hätte man einen sehr schönen Blick, das aber ist nur für „Ticket Holder“, die den Eintritttspreis für ein Event bezahlt haben. Auch das Opernhaus mit NYE-Event befindet sich auf der Ostseite und war gesperrt. Es war überhaupt alles gesperrt von wo aus das gemeine Volk einen guten Blick auf das Feuerwerk hätte haben können. Wenn man das will, muss man viel Geld bezahlen.
 

Das Opernhaus von "unserem" Platz aus einige Tage
vor dem 31.Dezember.

 



Jetzt warteten wir zu viert, was weiterhin passieren würde. Immerhin hatten wir einen Mauerplatz. Viele andere setzten sich einfach auf den Boden. Es war voll,- und auch dieser Platz war nach einiger Zeit wegen Überfüllung gesperrt, was uns über festinstallierte Lautsprecher mitgeteilt wurde. Mitgeteilt wurde auch immer wieder, dass Alkohol und Glas verboten sind und dass die Polizei sporadisch Taschenkontrollen durchführt. -Musikalische Unterhaltung gab es nicht. Die hätte man sich selbst mitbringen müssen. Das einzige „Event“ für die Massen war die Darbietung eines „Kunstfliegers“, der kurz bevor es dunkel wurde gegen acht Uhr seine halsbrecherischen Manöver zeigte. Die danach folgende Lasershow von der Brücke fanden wir nicht besonders sehenswert, vielleicht bekamen wir aber auch nur zuwenig davon mit.
 
Vor der Brücke lichtdekorierte
Boote mit zahlenden Gästen
 
 
Endlich um neun gab es dann das „Family-Firework“, das die wartende Masse mit erlösendem Jubel begrüßte, untermalt mit Popmusik aus den Lautsprechern. --Danach wieder warten..., warten...
 
 
 
An drei Imbissbuden in unserer Nähe (die auch sonst immer da sind) versorgten sich einige mit Pommes oder Eis. Dabei war es schwierig, sich durch die Sitzgruppen der Menschen zu kämpfen. Das Einzige, was zusätzlich aufgebaut war, waren Toiletten. Davon gab es genug, und die waren so sauber, wie wir es noch nirgends erlebt haben. Sie wurden ständig gereinigt und Toilettenpapier aufgefüllt. Soviel zur guten Organisation der Menschenmassen an diesem Abend. 1,4Millionen sollen es gewesen sein, die das Feuerwerk an der Harbour Bridge sehen wollten. Wann genau Mitternacht war, wusste niemand so richtig. Aber es muss ja gewesen sein als das Mega-Feuerwerk-Spektakel losging.


Feuerwerk der Harbour Bridge
Alle, alle versuchten per Smartphone soviel wie möglich davon einzufangen. Über die Bucht verteilt gibt es mehrere Plätze, an denen Raketen abgefeuert werden. Aber alle wollen natürlich „die Brücke“ dabei sehen. Wir hatten einen seitlichen Blick darauf und konnten auf der Mauer stehen.




Nach etwa einer Viertel Stunde war alles vorbei. Mit der bis hierher geretteten kleinen Menge Rotwein stießen wir auf das neue Jahr an,- und das war`s auch schon. Gleich nach dem Ende des Feuerwerks strömten die Massen nach Hause oder in ihre Hotels. Auch das war sehr gut organisiert, wie überhaupt alles für diese Menge Menschen gut organisiert ist. -- Nur leider ist es absolut kein Event für uns gewesen. Feuerwerk haben wir schon besser erlebt,- aber: einmal im Leben waren wir an New Years Eve in Sydney.