Freitag, 19. Januar 2018

Aotearoa -Reisevorbereitungen


Nächste Woche reisen wir nach Neuseeland, -so wurde es von den Europäern getauft. Aber der Name, den die polynesischen Entdecker diesen zwei großen Inseln gegeben haben, erscheint uns viel treffender und klingt so schön für unsere Ohren: Aotearoa – lange weiße Wolke; das soll laut Reiseführer die Frau des Seefahrers Kupe ausgerufen haben als sich sein Boot den Inseln näherte. Und das ist noch gar nicht so lange her, erst etwa eintausend Jahre. Davor waren Nord- und Südinsel unbewohnt. Die Europäer kamen ja erst später, wie allgemein bekannt, und am bekanntesten ist natürlich James Cook, der einem in der Südsee und Australien ständig begegnet. Es war aber bei weitem nicht nur Cook, der hier unterwegs war. Lange vor ihm hat der Holländer Abel Tasman an der Südinsel Neuseelands geankert,1642 in der Golden Bay im Norden, heute der Abel Tasman Nationalpark. Und dann war da auch noch der Franzose Jean de Surville, der zu Zeiten Cooks ebenfalls die Inseln „entdeckte“.
 
 

Wir werden nicht mit dem Boot, sondern per Flugzeug anreisen. Unser schwimmendes Zuhause lassen wir in der Marina in Manly, wo es gegen Wind und Wellen sehr geschützt liegt. Ich bekomme schon langsam Segelentzugserscheinungen, denn das Boot bewegt sich in der Marina fast überhaupt nicht, -man kommt sich vor wie an Land. Jochen stört das weniger, im Gegenteil, er kann endlich mal alles hinstellen wohin er will, nichts fällt wegen Schräglage oder Geschaukel um. Und dann kann er auch endlich nach Monaten wieder entspannter in seine Rentenzukunft sehen. Vor einiger Zeit hatten wir davon berichtet, dass es da Probleme mit der Krankenversicherung gibt. Diese scheinen sich jetzt aufzulösen und er muss sich doch nicht noch zusätzlich neben unserer Auslandskrankenversicherung in Deutschland versichern. An dieser Stelle nochmal herzlichsten Dank an den Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein. Die Unterstützung von offizieller Stelle hat offensichtlich Wirkung gezeigt und alles wird gut. Jetzt können wir beruhigter nach Neuseeland reisen und hoffen darauf, in dieser Sache endlich keine unangenehmen E-Mails mehr zu bekommen.

Die Flüge nach Neuseeland sind gebucht. Auch die Ausreise muss als normaler Tourist leider schon im voraus gebucht werden, sonst würde man nicht ins Land einreisen dürfen. Wir hätten lieber „open end“ gemacht, aber das geht nicht. Ein Visum im voraus brauchen wir als Deutsche nicht (zurzeit), bei Ankunft erhält man eine Aufenthaltserlaubnis für drei Monate.

Wochenlang haben wir Reiseführer (Internet und Bücher) durchwühlt, um eine Reiseroute zu planen, die unser Budget nicht allzusehr belastet. Für Neuseeland und Australien werden wir erheblich mehr ausgeben müssen als bisher, das wussten wir vorher, weil wir beide Länder länger bereisen wollen.
 

In der Stadt Auckland, auf der Nordinsel, werden wir ankommen. Campervans in Neuseeland zu mieten soll außerordentlich teuer sein. Deshalb wollen wir Sightseeing mit „kleineren“ Leihautos versuchen und jeweils per Bus in den nächsten größeren Ort fahren. Ob das klappt wird sich noch zeigen. Laut Reiseführer und Internet wäre es so möglich. Vorgebucht haben wir in Neuseeland nichts, nur die ersten Übernachtungen in Auckland.
 
 
 

Bevor wir losreisen haben wir noch einiges an Bord repariert. Die Wasserpumpe ist neu -die alte hat nur noch sporadisch funktioniert- und der Kühli hatte auch seinen Geist aufgegeben. Über eine Woche lang musste Jochen sein Bier mit Eis in der Eisbox kühlen. Das war zuviel: schnellstens wurde ein neues Kühlaggregat nebst Verdampfer gekauft und eingebaut. Scheinbar war die Kühlflüssigkeit ausgeströmt und reparieren lassen wollten wir das Ganze nicht, weil es meistens danach doch nicht lange fehlerfrei funktionieren würde.
 
Das alte Kühlaggregat
 
Gleich neben dem "Kühli" unter dem Waschbecken
befindet sich die Wasserpumpe
 
Beide Teile sind jetzt neu und wir brauchen weiter nichts an Bord arbeiten. Roststellen und Unterwasserschiff müssen warten, bis wir von unseren Landreisen zurück sind. Wir freuen uns auf Neuseeland und -danach- auf unsere Campervan-Tour durch Australien.