Mittwoch, 6. Juni 2018

Kuestensegeln in Australien



Endlich, endlich geht es wieder los. Nach über sechs Monaten Pause segeln wir endlich wieder. Unser Ziel sind die wärmeren Gewässer weiter im Norden, denn in der Region um Brisbane ist es empfindlich kalt geworden. Es ist jetzt australischer Winter mit Temperaturen nachts im einstelligen Bereich und wir frieren, weil unsere Garderobe dafür kaum ausreicht. Bevor wir aber aus der Scarborough- Marina Richtung Norden ablegen malen wir am Unterwasserschiff neues Antifouling. Das ist dringend notwendig, denn den letzten Anstrich hat unser Boot vor über einem Jahr in Panama bekommen.
Beim Auskranen sind wir sehr gespannt, wie wohl das Unterwasserschiff aussieht. Erst einmal sind wir nicht enttäuscht, es scheint nicht so viel Bewuchs zu geben. Aber es zeigt sich, dass der Rumpf übersät ist mit Pocken und wir müssen viel kratzen und schleifen.

Hier wird man mit einem kleinen Boot in die Schlaufen
des Krans bugsiert und muss nicht selbst einfahren.



Alles zum Malen vorbereitet.
Auch der Propeller ist wieder sauber. 



Für die ganze Arbeit haben wir nur fünf Tage eingeplant, mit viel Elan schaffen wir es so gerade. Leider gibt es hier praktisch keine Hilfmittel, die von der Marina zur Verfügung gestellt werden, so bekommen wir z.B. keine Gerüste auf denen man stehen kann, um am Rumpf zu arbeiten. Es gibt nur eine Leiter für uns, die zum rauf- und runterklettern genutzt wird. Beim Schleifen müssen wir sehr darauf achten, keinen Schleifstaub zu verbreiten- so ist es eben in Australien. Die Arbeit fällt deshalb nicht besonders gut aus und beim nächsten Mal wird das Unterwasserschiff wohl doch einmal sandgestrahlt werden müssen.
Wieder im Wasser bekommt unser Motor noch etwas Pflege und einen neuen Öldruckgeber. Der war defekt und das neue Teil ist tatsächlich -wie versprochen- nach einem Tag geliefert worden. Und dann konnten wir ablegen und endlich die Moreton Bay verlassen. Von Scarborough aus (von hier stammen übrigens die "Bee Gees") segelten wir erst einmal nur einen Tag bis nach Mooloolaba, ein sehr schöner Ort für alle möglichen Freizeitaktivitäten. Die Marina hat uns gut gefallen, es gibt sogar kostenlose(!) Waschmaschinen und Trockner. Und wärmer schien es auch schon zu sein.


Der Skipper bei der Arbeit.
Oh, wie schön dass es Smartphones gibt. 

Die Einfahrt nach Mooloolaba


Nach nur einem Tag Aufenthalt segelten wir gleich weiter,- zur Rosslyn Bay. Die liegt 330sm weiter nördlich und so mussten wir nun gleich zwei Nächte durchfahren. Wider erwarten wurden wir aber nicht von Seekrankheit geplagt, trotz der langen Segelabstinenz. Jetzt liegen wir hier in der Marina und warten auf besseres Wetter, denn für einige Tage ist an der Küste heftigerer Wind vorhergesagt.

Der Double Head vor der  Rosslyn Bay- Marina

 
Fischer (und Fischverkauf) gibt es überall an der Küste
auch in dieser Marina.

Der Strand in der Rosslyn Bay, am Double Head und
Blick auf Keppel Island


Seit etwa Mooloolaba befinden wir uns innerhalb des großen Barriere-Riffs und der Seegang ist nicht so stark, wie weiter draußen. Allerdings ist die Küste hier gespickt mit kleinen und kleinsten Inseln und man muss gut aufpassen beim Küstensegeln in dieser Region Australiens.