Mittwoch, 27. Juni 2018

Townsville -Ausflüge


Der Wetterbericht zeigt wieder einmal keine guten Aussichten für die Fahrt weiter nach Norden und deshalb bleiben wir noch in Townsville. Alle Anfragen zeigen, dass die Marinas weiter nördlich erheblich teurer sind als diese, ankern wäre natürlich auch möglich. Aber noch haben wir kein Zeitproblem und Townsville gefällt uns gut. Das Internet verrät uns, dass man auch hier Karten bekommen kann.
 
Noch in Townsville, auf dem Weg zum Shop
 
 
Wir gehen die etwa zweieinhalb Kilometer per Pedes zu dem Shop und bekommen auch gleich die gewünschte elektronische Karte für unseren Plotter. Die zeigt mehr als wir erhofft hatten: ganz Indonesien, Malaysia, Thailand und auch noch Sri Lanka. Dann sehen wir, dass in dem Shop auch Autopiloten zu bekommen sind. Die Fernbedienung unseres Autopiloten ist defekt, sie lässt sich nicht mehr laden. Auseinandergebaut zeigte sich, dass zum Laden zwei Batterien verwendet werden, die man eigentlich so in fast jedem Laden kaufen kann. Sie sind allerdings zusammen in einer Folie eingeschweißt und über einen kleinen Widerstand mit der Platine verbunden. Ein Versuch von Jochen, zwei von uns gekaufte Batterien einzulöten und so die Fernbedienung wieder zum Leben zu erwecken, scheiterte kläglich. Man braucht wohl doch das von der Firma vorgesehene Teil als Akku. Und das konnte man im selben Shop bekommen, wie auch die Karten. Bestellt dauerte die Lieferung nur einen Tag, und wir sind jetzt sehr erleichtert, dass die Fernbedienung wieder verwendbar ist.
 
Im Shop.
Wegen Datenschutz keine Bilder der Mitarbeiter
Das Ersatzteil für den Autopiloten wurde uns
sogar in die Marina gebracht.
 
So ausgerüstet könnte es jetzt eigentlich weitergehen, aber wir warten lieber hier im schönen Townsville als im teuren Cairns auf gutes Wetter. Am Flugplatz, der gut per Bus zu erreichen ist, leihen wir uns ein Auto und erkunden die Umgebung (fast jeder etwas größere Ort in Australien hat einen Flugplatz). Australien ist Autoland und deshalb bekommt man auch überall einen Leihwagen. So günstig aber wie diesen, haben wir noch nirgends einen bekommen: 85Aus$ für drei Tage (etwa 55,-Euro).



In Townsville liegt der Castle Hill, von dem aus man einen sehr schönen Rundblick über die weit in die Fläche gebaute Stadt und die Umgebung hat. Der Castle-Hill soll ein Monolith sein und hat auch die für Australien charakteristische rötliche Farbe.





Das Denkmal von
Mr.Towns nach dem
die Stadt benannt ist

Einige laufen auch nach oben. Es gibt einen Wanderweg.



Am selben Nachmittag besuchen wir dann noch den Kissing-Point, ein lange Zeit vom Militär genutzter Aussichtspunkt am Ende der Strandpromenade. Dort auf den Schautafeln lernen wir, dass es im zweiten Weltkrieg sogar Bombenangriffe auf Australien gab: Die Japaner haben Townsville angegriffen, Darwin und Broome. Zerstört wurde wohl kaum etwas, weil die Bomben nicht das trafen, was sie sollten.
 
Am Kissing-Point. Im Hintergrund der Castle-Hill
 
Sicht vom Kissing-Point zur vorgelagerten Insel Magnetic Island
 
 

Am nächsten Tag fahren wir noch einmal zu einem Sanctuary mit australischer Tierwelt. Er ist ähnlich wie der, den wir in Brisbane besucht haben, aber etwas kleiner. Neben Salzwasserkrokodilen sehen wir auch Schildkröten und in deren großem Teich sogar Aale, die sich hier wohl eigenständig angesiedelt haben. Es gibt mehr Wombats zu sehen. Mit einem Wombat im Arm kann man sich hier fotografieren lassen,- natürlich erst nach entsprechender Bezahlung.

Wir mögen Wombats





Eine der giftigen Giftschlangen
 
 
 
 
Am selben Tag fahren wir noch in den Paluma- Nationalpark, etwa 60km nördlich von Townsville und sehen hier eine Brücke, die fast ein bisschen an die Römer erinnert. Solche Sehenswürdigkeiten sind sehr rar in Australien, das ja nur eine etwa 200-jährige europäische Geschichte hat.
 
 

Der nächste Tag bringt ein kleines Highlight, das wir eigentlich auf unserer erhofften Fahrt mit dem Campervan sehen wollten: das Outback. Wir begegnen immerhin etwa doch jede halbe Stunde einem Auto. Häuser gibt es praktisch keine mehr. Eigentlich wollten wir eine Rundfahrt machen und über den Ort Charters Towers -eine Goldgräberstadt- zurück nach Townsville, aber die Straße lässt sehr zu wünschen übrig. In der Regenzeit sind diese offensichtlich auch häufig überflutet und nicht mehr passierbar. Außerdem wird auf einem Schild vor den Roadtrains gewarnt, die diese Halbschotterstraße befahren. Leider haben wir bisher keinen dieser LKW gesehen, die mit Anhängern über fünfzig Meter lang sein sollen.
 
 
 
 
 
Eigentlich ist Australiens Landschaft ziemlich langweilig
 
 
 
Mit Graffiti bemalt, leider.
In der kargen Landschaft haben sich scheinbar schon
andere über jede Abwechslung gefreut.
 
 
 Weil wir einen Leihwagen haben und der für solche Straßen ungeeignet ist, drehen wir um und fahren auf der besseren Straße zurück nach Townsville. Eine Begegnung mit einem Roadtrain wollen wir vermeiden. Die hochspritzenden Steinchen verursachen oft einen Windschutzscheibenbruch. Für das Chassis ist so etwas sicherlich auch nicht gut und die Reifen leiden auch. Also sind wir vernünftig und dann nach etwa vierstündiger Fahrt wieder in der Nähe Townsvilles angekommen. Es gab übrigens auch keinen Internetempfang mehr weiter draußen. Schlecht ausgerüstet sollte man nicht in die Einöde fahren.
Das Auto mussten wir erst Mittags wieder abgeben und konnten deshalb noch zum weiten Strand kurz außerhalb der Stadt fahren. Baden ist auch jetzt noch nicht ungefährlich wegen der Stinger, -Quallen, die sehr unangenehme Hautreaktionen verursachen. In den nächsten Monaten, im Winter, soll es kaum welche geben. Trotzdem wird auf Schildern an den Stränden überall davor gewarnt und man sollte immer Essig dabei haben, das hilft gegen das Gift der Quallen auf der Haut. Für Vergessliche steht sogar in einer Halterung extra eine mit Essig gefüllte Flasche am Strand. Sowas gibt’s nur in Australien.