Donnerstag, 18. Oktober 2018

Kuestenfahrt von Port Dickson bis Penang

Von der Admiral Marina aus bis zur Insel Langkawi an der nördlichen Grenze zu Thailand ist es nicht weit, nur etwa 250sm. In gemütlichen Kurzetappen wollten wir bis dorthin an der Küste entlangsegeln und mehrere Ankerstopps einlegen. Auf Langkawi wollen wir länger bleiben,- es ist ein „Steuerparadies“ und man soll sich alles, was man braucht, günstig aus Europa zusenden lassen können.
Bevor wir aus der Admiral Marina ablegten, machten wir aber noch einen dreitägigen Kurztrip in die Hauptstadt des Landes, nach Kuala Lumpur. Per Bus ist die Stadt in etwa zweieinhalb Stunden von Port Dickson aus zu erreichen. Das Hotel, in dem wir uns einmieteten, liegt nahe der Petronas-Towers, die wir sogar vom Hotelzimmer aus sehen konnten. Zu Fuß und per Busrundfahrt erlebten wir die Stadt, die uns gut gefallen hat. Sie erinnerte uns etwas an Singapur.
 

 







Wieder zurück in der Admiral Marina bereiteten wir unsere Weiterfahrt vor. Der Motor bekam noch neues Öl und neue Filter, dann klarierten wir aus (jedesmal muss man zum Hafenbüro- dem Jabatan Laut- und ein- und ausklarieren). Am Samstagmorgen, jetzt schon der dreizehnte Oktober, legten wir ab. Unser Weg führte nur etwa acht Seemeilen weiter zur kleinen Insel Pulau Burong, wo wir die Nacht verbrachten. Von dort aus sind es nur etwa dreiundvierzig Meilen bis Klang. Mangels Wind mussten wir die meiste Zeit motoren, überhaupt mangelt es hier in der Straße von Malakka am nötigen Segelwind und fast immer läuft der Motor.








Reinfahren in die Marina bei Klang wollten wir nicht und ankerten in einem der vielen Seitenarme an der Einfahrt zum Ort, im Selat Lumut. Hier war es sehr ruhig und idyllisch, wir fühlten uns fast wie im Urwald von Südamerika bei dem Zikadenkonzert am Abend. Nur die Aussicht in nördlicher Richtung war nicht schön. Es gab zwar keinen Lärm, aber auf dem werftartigen Gelände werden wohl Schiffe repariert und gebaut.



Fischer sahen wir einige und vor allem deren Fangmethode, die wir so noch nie beobachtet hatten. Ein Netz wird zwischen mehrere Schwimmbojen gespannt und das schwimmt dann mit der Strömung den Flussarm hinauf. Tatsächlich blieb eines der Netze am Spätnachmittag an unserem Boot hängen, die Fischer hatten es nicht rechtzeitig um unseren Kahn herumleiten können. Jochen half ihnen, das Desaster zu beseitigen. Leider musste das Netz durchtrennt werden, weil es sich um unsere Ankerkette gewickelt hatte und auch noch im Außenborder der Fischer gelandet war. Die waren offensichtlich nicht zu einem Kontakt bereit und fuhren schweigend ihres Weges. Schade, wir hätten gern mehr über sie erfahren.

Den schönen Ankerplatz verließen wir am nächsten Morgen. Eigentlich wollten wir nun weiter bis zur Insel Penang und wären, wegen der Entfernung, dafür auch nachts unterwegs gewesen. Nachtfahrten sind für uns ja nichts besonderes, aber hier waren wir wieder von Unmengen Fischern umgeben. Deshalb steuerten wir nach einer durchwachten Nacht Lumut an, um uns zu erholen und nicht noch eine Fischernacht zu erleben. Wir fanden einen schönen Ankerplatz nördlich von Lumut bei der kleinen Insel Pulau Talong. 






Die erreichten wir gegen Mittag und ankerten vor dem kleinen Strand. Und hier an diesem kleinen Strand sahen wir Warane, ja wirklich Warane!! Darüber freuten wir uns sehr, weil wir doch Komodo mit seinen Komodo-Waranen in Indonesien ausgelassen hatten, wegen des uns dort in Indonesien anfangs nur für dreißig Tage gegebenen Visums. Diese Warane, es waren zwei und laut Internet wohl „Binden-Warane“ , kamen, wie in der Literatur angegeben, sicher auf die ca. 3m Länge.

Ein schlechtes Bild, aber es musste schnell gehen.

Es soll solche Warane noch viele in Malaysia geben. Die kleine Insel war sehr schön, hoch und bewaldet, mit Vögeln und eben den Waranen. Seeseitig ist ein Leuchtfeuer installiert, das über eine kleine Anlegestelle vom Wasser aus zu erreichen ist. Vielleicht traut sich zu Fuß vom kleinen Strand aus keiner dorthin. Wir würden jedenfalls nicht einfach so über die Insel laufen angesichts der großen Echsen.


Am nächsten Morgen war der Himmel grau in grau und es regnete. Trotzdem gingen wir ankerauf und erlebten, gleich nachdem wir den Schutz der Insel verlassen hatten, einen der Squalls, die es hier gelegentlich gibt. Es blies kurzzeitig mit über dreißig Knoten, war anschlließend aber wieder ruhig und klarte dann auf. Die entspannende Kühle nach dem Squall war sehr schnell verschwunden und so motorten wir bei gewohnter Hitze Penang entgegen.


 

Essen in Malaysia, ein Genuss der Sinne