Freitag, 13. Mai 2016

Cartagena de Indias -San Felipe und Bocagrande


Nachdem die Bürokratie erledigt ist können wir uns endlich mehr auf`s Sightseeing konzentrieren. Unser erlaubter Aufenthalt hat sich auf über eine Woche ausgedehnt, weil unser Agent freundllicherweise als Ankunftstag den Mittwoch eingetragen hat. Erst nächste Woche Dienstag müssen wir Kolumbien, also Cartagena, wieder verlassen.

Um eine Verwechslung der gleichnamigen Stadt in Spanien zu verhindern hat dieses Cartagena den Zusatz „de Indias“ bekommen. Gegründet wurde sie von dem Eroberer Pedro de Heredia am 1.Juni 1533. Seine Statue steht am Eingang der historischen Stadt gleich hinter dem Uhrenturm.
 
 
 
Sie gilt als eine der ersten Stadtgründungen der Spanier im nördlichen Südamerika. Vom Mutterland, aus Sevilla und Cadiz, wurden spanische Waren hierher geliefert und die gestohlenen Schätze nach Spanien gebracht. Das weckte Begehrlichkeiten bei Piraten und anderen Nationen. Sklaven brachte man hierher, die übrigens über das niederländische Curaçao „geliefert“ wurden. Curaçao hat traurigen Ruhm als eines der größten Umschlagsplätze für Sklaven. Sie waren diejenigen, die zum Bau der gigantischen Stadtmauer gezwungen wurden, die die gesamte Altstadt umschließt. Fast vollständig von Wasser umgeben wurde sie so fast uneinnehmbar.
 
Über die Brücke links, in der Mitte des Bildes, kommt man vom Club Nautico in den historischen Teil. Die Stadtmauer ist voll intakt und mit vielen kleinen Bastionen versehen, um Angreifer zurückzuschlagen. Die Hochhäuser links oben gehören zu der Halbinsel Bocagrande
 
 
 
Zur Landseite hin beschützte das Fort San Felipe die Stadt. Erbaut von 1639 bis 1657 wurde dieses Fort -nachdem es doch einmal eingenommen werden konnte- erweitert und hielt seitdem allen Belagerungen stand. Von der Größe des Forts und vor allem von der dicke der Festungsmauern waren wir sehr beeindruckt. Kanonenkugeln „versanken“ quasi im Mauerwerk und konnten dieses nicht durchschlagen. Die Wände sind mit Gängen durchzogen deren Nieschen als Vorratslager für alles dienten. Zisternen sammelten das häufig fallende Regenwasser.
 
San Felipe. Der breite Weg führt nach oben in die Festung

 
 
 
 
 
 
 
Ein Labyrinth von Gängen durchzieht von außen unsichtbar die Festung
 
Der Neid der Briten auf diese Stadt muss ziemlich groß gewesen sein; es gab einen heftigen Angriff im Jahre 1741, der aber trotz anfänglichen Erfolgs abgewehrt werden konnte, das Fort San Felipe hielt stand. Geschwächt auch durch Malaria und Gelbfieber gaben sie auf. 
 

 

Nach Besichtigung der Festung zog es uns auf die Halbinsel Bocagrande, südlich der historischen Altstadt gelegen. Die Hochhäuser der Halbinsel sehen wir von unserem Ankerplatz aus; viele sind noch im Bau, während unten schon gewohnt wird. Richtung Meer liegen die Strände.
 
Südamerikanische Städte sehen wohl alle so aus: Die Halbinsel Bocagrande.
 
Ein Fensterputzer in schwindelnder Höhe
 
 
 
Strandplätze mit Dach. Ohne Schatten ist es  hier nicht auszuhalten.
 
 
 
 
Nach diesem sehr langen Spaziergang durch die Stadt waren wir ziemlich geschafft und es gab wieder einmal ein Bier, um die durch die Hitze verlorene Flüssigkeit wieder aufzufüllen. An das einheimische Bier haben wir uns schnell gewöhnt. Der Zuckergehalt der anderen Getränke ist uns einfach zu hoch.
 
Was der Katze bei uns der Ofen ist ihr hier die Kühltruhe. Auch ihr ist es zu heiß.