Donnerstag, 26. Mai 2016

Panama - Leben nach dem Einklarieren


Seit einer Woche sind wir jetzt in Panama, in keinem anderen Land haben wir bisher in so kurzer Zeit soviel Geld gelassen. Alles liegt in erster Linie an dem Papierkrieg, der ist hier unbeschreiblich. Aus dieser Bananenrepublik wollen wir eigentlich so schnell wie möglich wieder heraus, aber sehen wollen wir doch noch etwas und haben jetzt auch „den“ Segelführer für Panama hier kaufen können. Seit heute sind wir einklariert und haben die Erlaubnis uns für drei Monate im Land aufzuhalten. Ausklarieren ist hoffentlich einfacher und nicht so nervenaufreibend -an das viele Geld denken wir schon gar nicht mehr. Für das Mariner-Visum muss man übrigens außer den üblichen Kopien auch ein Photo mitbringen, ein Fingerabdruck wird abgenommen (also muss die ganze Besatzung erscheinen), und dann sollten wir auch noch die Namen unserer Eltern aufschreiben... alles ziemlich merkwürdig.

Die Shelter Bay-Marina liegt ziemlich abseits, in dem ehemals US-amerikanischen Gebiet von Fort Sherman. Es ist immer noch abgesperrt und wird über zwei Checkpoints von panamnesischem Militär überwacht. Deshalb ist es hier vollkommen sicher und wohl deshalb liegen in der Marina US-Dauerlieger.
 
 
Jeden Tag -außer mittwochs und sonntags- fährt kostenlos einmal morgens einmal mittags ein Bus nach Colon zu einem Einkaufszentrum in dem gefahrlos geshoppt werden kann.
 
 
Auch wir sind schon zweimal mitgefahren, um uns in dem großen Supermarkt mit Lebensmitteln zu versorgen. Mittwochs geht es per Bus kostenlos nach Panama City.

 
Zur Enspannung nach all dem panamnesischen Papierkriegterror haben wir endlich einmal einen Spaziergang in die Umgebung der Marina gemacht.
 
Die US-Amerikaner sind ja weg und die alten Wege verfallen jetzt. Die Natur holt sich zurück, was bebaut wurde und es sind außer den Pflanzen viele Tiere zu beobachten.
 
 
Die kleinen Kapuziner-Äffchen in den Bäumen sind leider kaum zu photografieren. Es gibt auch Nasenbären, wie beim Wasserfall in Brasilien, Leguane und sehr viele Vögel. Auf den Wegen muss man aufpassen nicht auf Blattschneide-Ameisen zu treten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zwei kleine Nasenbären, die sich um ein Stück Mango streiten
 
Jetzt Ruinen. Eines der verlassenen Häuser der US-Amerikaner
 
 
In der Marina selbst liegen in einer Ecke in der Nähe der Einfahrt Boote, die beim Schmuggel erwischt worden sind-- so wurde es uns zumindest erzählt. Jetzt verfallen sie dort.

Schmugglerboote
 
Immer wieder verlassen Segler den Hafen zur Kanalpassage, vorbereitet mit den vorgeschriebenen Leinen und jeder Menge Fender.
 
Reifenfender umhüllt mit Plastikfolie. Fast alle Segler leihen sich welche für die Kanalpassage.
 
Alle brauchen ja jeweils vier Linehandler. Morgen fahren auch wir einmal als Linehandler mit. Gestartet wird von den „Flats“, dem Ankerplatz für Yachten, wo der Advisor an Bord kommt. Dort ankert mangels sicherem Dinghysteg niemand mehr. Morgen abend geht es los Richtung Gatun-Schleusen...