Mittwoch, 4. Mai 2016

Curaçao - Ausklarieren


Bevor es weitergeht erledigen wir unsere letzten Einkäufe. Der Wetterbericht, der uns immer wieder eine ruhige Fahrt versprochen hatte, wurde leider doch ständig von den „Meteorolügen“ geändert, sodass wir noch über eine Woche länger auf Curaçao geblieben sind. Einen Supermarkt mit allem was das europäisch kulinarische Herz begehrt gibt es eine halbe Stunde Fußmarsch vom Dinghysteg entfernt. Neben der Straße stehen sehr schöne Häuser, die uns an Surinam erinnern, wo wir viele Villen gesehen haben; aber es sind nicht die niederländischen Giebelhäuser, die man in Willemstad findet.
 
Vom Einkauf zurück mit Sicht auf den "Teufelsberg", der die Böen am Ankerplatz verursacht, die das Boot auch noch dazu einstauben.
 
Eines der Häuser am Straßenrand
 
Wie in Surinam gibt es auch hier "Drempel", Schwellen auf der Straße, um den Verkehr zu bremsen.
 
Die Beekenburg steht am Eingang zu "Spanish Water"-, seit 1703.
 
Wie überall wurde auch hier mit Kanonen der Küste bewacht
 
"Unser" Strand nur wenige Meter vom Dinghy-Steg entfernt
 

 
 
Zum Ausklarieren fährt Jochen nach unserem Einkauf am nächsten Tag allein früh morgens per Bus nach Punda während ich das Boot vorbereite.
 
Jochen fährt heute Fähre (ist kostenlos).  Die Königin-Emma- Brücke (die Pontonbrücke) steht weit offen.
 
 
Schon kurz nach zehn sehe ich ihn mit dem Dinghy zurückkommen und freue mich, dass wir so gut in der Zeit sind. Die Tankstelle öffnet um zwölf und so könnten wir noch in aller Ruhe das Dinghy an Deck bringen und den Rest vorbereiten. Kaum angelegt eröffnet er mir, dass Immigration mich zum Ausklarieren sehen will. Das hatten wir noch nie!! Bisher hätte zum Ausklarieren immer der Skipper alles allein erledigen können. Aber, alles inständige Bitten, die Stempel doch auch ohne mich in unsere Pässe zu stempeln hatte nichts geholfen. Damit war unser Zeitplan völlig dahin. Mit viel Groll im Bauch fuhren wir sofort zusammen wieder per Dinghy los. Bloss,- fährt hier nicht oft ein Bus nach Punda und Punda ist nicht um die Ecke, es sind 10 km bis dorthin.
 
 
 
Mit viel Glück waren wir zusammen um halb zwölf bei der Einwanderungsbehörde. Dort gab`s jetzt ohne jeden Kommentar die Stempel und wir liefen so schnell es ging zurück zum Busbahnhof, um den Bus um zwölf zurück nach Caracasbaai zu erwischen. Endlich kurz vor eins wieder am Boot hieften wir das Dinghy an Deck, gingen Anker auf und fuhren zur Tankstelle des Curaçao Yachtclubs. An den Zapfsäulen steht ein Preis von umgerechnet 0,45 Euro pro Liter, das mussten wir einfach mitnehmen.
Der überaus freundliche, gut gelaunte Tankwart ließ unseren Grollpegel wieder sinken. Die meisten Menschen sind hier auf dieser Insel eben doch sehr freundlich. Auch der Zoll, wie Jochen mir beim Rausfahren aus Spanish Water noch einmal versicherte. Beim Zoll waren alle unkompliziert, beim Ein- und auch Ausklarieren und haben Fragen immer freundlich beantwortet. Nur, dass bei der Port Authority eine Ankergenehmigung für Curaçao gekauft werden muss, davon hat leider keine Behörde etwas erzählt. Das Gebäude befindet sich direkt neben der Immigration. Ein französischer Segler, der davon nichts wusste, musste extra noch einmal dorthin, nachdem ein Boot der Coast Guard ihn kontrolliert hatte und er das Dokument nicht vorzeigen konnte. Zumindest brauchte er keine Strafe bezahlen.